21|loveable

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Valentina Alba Morelli

"Shawn?", hilfesuchend sehe ich mich um. Der laute Bass dröhnt durch meine Ohren und ich spüre langsam, wie der Alkohol in meinen Kopf steigt. Irgendwie stehen hier nur Menschen, die ich noch nie gesehen hab. Shawn ist wie vom Erdboden verschluckt und Miley und Liam sind schon eine Weile weg. Ich stolpere Richtung Toiletten um mich frisch zu machen und mich dann weiter auf die Suche zu machen. Ich wasche meine Hände und ziehe den Nudefarbenen Lippenstift nach. So schnell wie ich das Badezimmer betreten habe, verlasse ich es auch wieder. Ich laufe zielstrebig zur Bar und lasse mich auf einen Hocker fallen, sodass ich mich an der Theke aufstützen kann. "Was darf es für dich sein?", fragt der Barkeeper. Seine braunen Dreadlocks sind hinten zusammen gebunden und er lacht mich schief an. "Einen: Ich vergesse alles von dir, damit ich mich nichtmehr erinnern kann.", lalle ich. "Liebeskummer?", er holt sich ein Glas und fängt an, verschiedene Getränke einzufüllen. "Ich wüsste nicht, was dich das angeht.", ich will mir durch die Haare fahren doch stelle dann fest, dass sie ja in einem Zopf hängen. "Eigentlich nichts a-" "Siehst du!", unterbreche ich ihn laut. "Darf ich fertig reden?", schnippisch schaut er mich an und ich nicke nur klein. "Niemand bestellt sich soetwas, was ich hier zusammen mixe. Glaub mir, das wird scheußlich schmecken. Du willst irgendwen oder irgendwas vergessen." Ich bleibe stumm sitzen. "Hab ich ja gesagt."

Während ich das Mischgetränk trinke, schaue ich immer wieder auf mein Handy. Doch keine Nachrichten oder Anrufe. Wenn Shawn in den nächsten 15 Minuten nicht anruft, dann geh ich heim. Ich weiß zwar nicht wie, denn der Sprinter ist für Shawn reserviert und Taxen fahren hier jetzt nicht vorbei. Ich drängel mich durch die tanzende Menge und lasse mich an einem einsamen Tisch fallen. Wieso ist der Junge auch immer weg? Auch nach längerem Sitzen rührt sich nichts. Sowieso hab ich Kopfweh, weshalb ich aufstehe und mich Richtung Ausgang mache. Plötzlich fällt ein ziemlich angetrunkener Shawn auf mich. Naja, wirklich angetrunken ist er ja nicht. Eher betrunken. "Wohin willst du?", er zieht meinen Kopf zu seinem doch ich drücke ihn weg. "Ich wollte ins Hotel gehen, dass solltest du auch.", fahre ich ihm durch seine Haare, die er wohl selbst gelockert hat. "Aber es ist gerade so schön.", er grinst mich dämlich an, sodass ich den ganzen Alkohol riechen kann. "Wenn du morgen im Krankenhaus aufwachen willst- Bitte. Aber ich geh jetzt.", ich versuche ihn etwas von mir wegzudrücken, denn wenn 80 Kilo auf einem draufhängen, ist das nicht gerade angenehm. Langsam stellt er sich auf seine Beine. "Du kannst nicht allein gehen. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn dir etwas passiert." Ich schüttel den Kopf. "Deswegen solltest du mitgehen.", ich ziehe ihm am Arm zur Gaderobe. "Wo ist dein Chip für dein Jackett?", mit hochgezogenen Brauen schaue ich ihn an, doch er zuckt nur die Schultern. "Du bist fantastisch, Shawn Peter Raul Mendes."

"Kannst du mir helfen?" Nachdem ich Shawn schon in sein Zimmer gebracht habe schaut er mich erwartungsvoll an. "Bei was?", runzel ich die Stirn und er zeigt auf seine Hose. "I- Ich soll dir die Hose ausziehen?", ich spüre schon, wie mir die Röte ins Gesicht steigt und er nickt gelassen. Vorsichtig gehe ich zu dem Knopf seiner Hose und ziehe sie schnell runter. "Rausschlüpfen musst du schon selber.", lache ich kurz. "Also dann. Gute Nacht. Schlaf Gut.", ich lächel ihn kurz an, doch er verzieht sein Gesicht. "Kannst du heut Nacht hier schlafen?", fragt er. "Wieso denn?", verwirrt schaue ich ihn an. Seit wann ist er so anhänglich? "Weil ich dich mag. Sehr sogar." Ich nicke. "Ich schminke mich schnell ab und hole meine Nachtwäsche. Er nickt: "Beeil dich aber." Ich tapse auf Zehenspitzen in den Flur und ein Stockwerk nach oben. Irgendwie ekelt mich das ganze an aber lieber Barfuß als in den hohen Hacken, die in meiner linken Hand baumeln. Ich stecke die Zimmerkarte in den Kartenleser und warte, bis sich die Tür öffnet. Doch es rührt sich nichts. Ich ziehe die Karte raus und stecke sie erneut rein. Wieder nichts. Verwirrt ziehe ich die Karte raus und schaue auf die Zimmernummer. 260. Na toll. Das ist Shawns Karte. Seufzend laufe ich Richtung Treppenhaus, doch werde von einer Jungsclique aufgehalten. "Was?", murmele ich, als keiner aus dem Weg geht. "Was willst du hier?", fragt der eine, der eine schwarze Ripped Jeans und ein schwarzes Longsleve trägt. Seine Airforce sind Neonorange, so wie die Billie Eilish Beanie auf seinem Kopf. Nur einige schwarze Strähnen sind zu sehen. Sein Hals ist mit zwei Silberketten geziert und seine Finger mit einigen Klunkern. "Genau das selbe was ihr hier macht.", antworte ich augenverdrehend. Gehirn, wo bist du? "Du trägst ein Kleid, dass krasser aussieht wie von einem Abschlussball. Außerdem siehst du zu alt für eine Senior aus.", erklärt der Typ mit dem Skateboard unter seinem Arm. "Ja und. Ist es seit neuestem verboten Kleider zu tragen? Jetzt lasst mich durch.", ich drücke mich durch die drei Typen und drücke die Tür auf, welche in das Treppenhaus führt, in dem immer Durchzug ist. Ich stolpere die Treppen runter und renne schon förmlich zu Shawn. Ich stecke die Zimmerkarte ein und die Tür öffnet sich sofort. "Wo warst du solange? Du bist ja nichtmal umgezogen.", stellt Shawn fest. "Falsche Zimmerkarte und komische Typen. Ich komm glei-" "Du kannst dich mit Waschgel von mir abschminken und ich hab noch genug Tshirts und wenn du willst auch Jogginghosen, wobei ich aber glaube, dass dir ein Tshirt reicht.", er grinst mich an und hält mir sofort ein schwarzes Shirt hin. "D-Danke", ich gehe schnell ins Badezimmer und schließe die Tür ab.

Nachdem ich mich abgeschminkt habe und zurück in das Zimmer gehe, sehe ich gerade, wie Shawn nur mit Boxershorts durchs Zimmer tigert. "Was machst du?" "Ich hab nachgedacht." "Worüber?" "Das erzähle ich dir ein anderes mal." Schulterzuckend setzte ich mich auf das Sofa. "Ich sollte mal anfangen, dich zu interviewen.", ich lasse mich wie ein Mehlsack umfallen. "Wieso denn? Schreib einfach so, wie du mich kennengelernt hast. Man braucht ja nicht immer so Standart Interviews.", er verschränkt die Arme hinter dem Kopf. "Was machst du eigentlich?", bricht er das kurze Schweigen. "Gleich schlafen." Er lacht auf. "Valentina. Ich hab das Ernst gemeint. Also dass ich dich sehr mag. Komm zu mir.", er lässt sich auf das große Bett fallen und schaut mich lächelnd an. Unsicher stehe ich auf und laufe auf ihn zu. Mit einem Ruck liege ich auf ihm drauf. Er umklammert fest meine Handgelenke und grinst mich an. Ich fahre durch seine Locken, während ich seine Haselnussbraunen Augen anstarre. Er tut es mir gleich und zieht mich zu sich hoch.
Zärtlich nährt Shawn sich meinem Kopf und verringert den Abstand zwischen unseren Lippen. Als er seine auf meine legt, fühlt es sich an, als würden kleine Blitze auf meine Lippen einschlagen. Es ist ein unschuldiger Kuss. Keiner will zu Weit gehen. Wir bewegen nur unsere Lippen während er meine Taille entlang fährt und ich seine Locken immer wieder durchfahre.
Wenn ich könnte, würde ich die Zeit jetzt stoppen.

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Okay, ich wollte es eigentlich gestern hochladen aber ups. Nehmt es mir nicht zu böse. Wie wäre es mit Shipname Shale? Okay Spaß. Ich hoffe eure Woche war schön.
Love you❤️

Loveable | S.M. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt