06|loveable

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Valentina Alba Morelli

Immer wieder lese ich mir die Nachricht auf meinem Handy durch.

'Hey Miss Morelli (sollte ich so schreiben, weil du mich auch mit Mister angeschrieben hast und mich aber geduzt hast?), erstmal freue ich mich, dass ich die Nachricht von dir gekriegt habe, schließlich kommt es nicht so oft vor, dass man per Direkt Nachricht angesprochen wird, ob man ein mehr Stündiges Interview mit jemanden durchführen darf. Normalerweise bekommt mein Manager diese Anfragen. Eigentlich bin ich nicht so der Fan von Interviews, schließlich schreiben viele Zeitschriften nicht gut über einen, beziehungsweise Journalisten. Ich red mit meinem Manager und überlegs mir.
CU'

"Guten Morgen", kommt Louisa in die Küche rein, "wow, du siehst so aus, als hättest du nen Geist gesehen. Alles gut bei dir?" Auf diese Frage halte ich ihr mein Handy unter die Nase. Je länger sie mein Handy in der Hand hält, desto mehr weiten sich ihre Augen und meine Beine fangen furchtbar an zu kribbeln. Ich hasse es, wenn mir meine Beine einschlafen. "Hä?", kommt es nur von Louisa. "Was hä?", gebe ich zurück, "da steht es doch klipp und klar." "Du hast gestern wirklich geschrieben?"
"Es war die Pflicht!", verteidige ich mich. "Er hat dir doch geantwortet, was ist daran so schlimm?", sie schmeißt mir mein Handy auf meinen Schoß. "Das ist der Punkt, Liebe Louisa. Ein Superstar hat mir auf eine dümmliche Nachricht geantwortet, die nicht so gemeint war.", zweifle ich. "Also jedes andere Mädchen hätte sich gefreut, lass es doch einfach auf dich zu kommen.", muntert sie mich auf. "Stimmt, vielleicht antwortet er garnicht mehr.", grinse ich. "Du bist unmöglich.", schüttelt Louisa ihren Kopf.

Während Louisa das Früstück macht, schaue ich immer wieder auf mein Handy, um mich zu versichern, dass ich noch keine Mail bekommen habe. "Jetzt hör auf ständig auf das Ding in deiner Hand zu starren und iss!", mahnt Louisa mich. Seufzend schmeiße ich mein Handy auf die Couch und schaue Louisa dann an. "Also du musst heute arbeiten gehen, richtig?", fragt sie mich, was ich mit einem Kopfnicken bejahe.

Wie von der Tarantel gestochen springe ich auf, als mein Handy den Nachrichtenton von sich gibt. Hecktisch öffne ich meine Mails und tatsache. Eine neue Email.

'Hallo Miss Morelli,
Heute habe ich mitbekommen, dass sie ein Interview mit meinem Schützlingen durchführen wollen. Erst einmal bräuchte ich einen Lebenslauf von ihnen. Außerdem möchte ich, dass sie ihn Respektvoll behandeln. Außerdem werden sie keinen schlechten Artikel veröffentlichen. Ich werde dabei sein bei der Veröffentlichung. Er hat relativ schnell zugesagt, weil sie so symphatisch wirkten. Er ist die folgende Monate auf Tour. Sie müssen selbst kommen, ab dann werden ihnen die Flugkosten übernommen, wenn wir ihr Interview in den 'Shawn Mendes The Tour Film' schneiden dürfen.

Mit freundlichen Grüßen,
Andrew Gertler.'

"Und was hat er geschrieben?", Louisa springt auf das Sofa und versucht mir in meine Mails zu schauen. "Ich hab den Job.", sage ich leise. "Ich darf Shawn Mendes interviewen!", rufe ich aufgeregt und Louisa fängt komplet an zu fangirlen. "Wow, aber du musst hier weg. Andrew stellt einige Ansprüche.", sagt Louisa leise, "Aber ich kanns total verstehen, wenn du gehst."

"Hat er geschrieben, wann du fliegen sollst?", Louisa kommt in mein Zimmer in welchem ich gerade meinen Koffer packe. Das ist gefühlt die 50 Jeans. "In 3 Tagen spielt er in London. Das heißt, dass ich ab da dabei bin.", erkläre ich ihr. "Ich werde am Flughafen von einem Chouffeur abgeholt und treffen wir uns das erste mal im Hotel. Ist es komisch wenn ich sage, dass ich aufgeregt bin?", ratter ich runter. "Ach quatsch. Du wirst ja nicht ausrasten aber immerhin wirst du Shawn Mendes treffen. Weißt du schon wie es mit der Uni ist?", schaut mich Louisa fragend an. "Ich darf. Aber jetzt muss ich erstmal nach Toronto, ein paar Sachen einkaufen und Antonio Bescheid geben.", ich rappel mich auf und ziehe mir nur meine schwarze, dicke Winterjacke an. Ich schnappe mir Haus- und Autoschlüssel und bin mit einem kurzen 'Tschüss' auch schon weg.

-

"Antonio?" "Mia Bella!", ruft mir der Italiener zu. "Ich werde die nächsten Wochen nicht arbeiten können, wegen meinem Studium. Ich muss ins Ausland.", lache ich gezwungen. Antonio werde ich vermissen. "Oh, es wird langweilig ohne dich!", er zieht mich in seine Arme und streicht mir über den Rücken. "Du kommst aber wieder, oder?", fragt er danach. "Ich habe es vor!", lache ich. "Dann mach es gut, Mia Bella. Pass auf dich auf und hab Spaß!", winkt er mir zu, während ich das Dinner verlasse.

Jetzt muss ich nur noch Mum und Dad anrufen und mit meinen Freunden noch Louisas Geburtstag morgen zu einer kleinen Abschlussparty umgestalten. Louisas Geburtstag. Scheiße. Ich hab noch kein Geschenk.

Hektisch springe ich in mein Auto und fahre in die Innenstadt. Am liebsten würde ich ihr ein Reisegutschein schenken, damit sie mit kann aber Geld, wo bist du?

Ich schlendere durch eine nicht überfüllte Straße, als ich einen Musikladen entdecke, der relativ neu sein muss. Es hängen bestimmt 20 Gitarren am Fenster, ebenfalls Schallplatten. Sofort betrete ich den Laden, mit der Hoffnung eine Nirvana Schallplatte zu finden, nach welcher sie schon vergebens sucht. Ein gemischter Geruch von Kaffebohnen und Holz kommt mir entgegen. Hinter der Theke sitzt ein Mann Mitte 50 der scheinbar in den 80ern hängen geblieben ist. Er trägt eine schwarze lockere Jeans und ein grünes Hemd und weißen Blumen. Seine braunen Haare sind leicht gelockt und er trägt einen Schnauzbart. Im Hintergrund läuft Sweet Child o Mine. "Hallo, kann ich dir behilflich sein?", fragt er mich direkt. "Naja, ich suche die Nervermindplatte von Nirvana.", erkläre ich knapp.

"Die heutige Jugend hört noch Nirvana? Da war ich so alt wie du, denk ich mal.", lacht er, "folg mir mal!" Ich schüttele den Kopf. Der Typ ist klasse. "Nein, eigentlich ist die Platte für meine Beste Freundin. Aber keine Sorge, einige Lieder kann ich durch sie mitsingen. Ich bin eigentlich mit Jazz und nicht mit irgendwelchen Bands wie Abba oder so aufgewachsen. Der Musikstil der Eltern prägt einen wohl doch.", ich folge ihm die Treppen nach unten, welche in den einen Raum, gefüllt mit Gitarren, führt. Eine Kammer weiter sind Schallplatten. Mächtig viele Schallplatten.

"Hier haben wir bestimmt noch eine!", er zog eine ganze Kiste aus dem Regal und drückte sie mir in die Hand. Ich schwankte leicht, da der Karton doch schwerer als gedacht war. "Also..." - "Valentina", lachte ich. Tom Selleck, wie ich ihn liebevoll genannt hatte, führte seinen Satz fort. "Also Valentina, hier haben wir die Platte, die du gesucht hast!", lachend steckte er mir sie zu.

"Das würde jetzt eigentlich 40 Dollar kosten, aber da du meine erste Kundin bist und außerdem eine Kumpeline bist, bekommst du sie für 30. Deal?", Tom, welcher wirklich Tom heißt, streckt mir seine Hand entgegen. Ich schlage lachend ein und reiche ihm das Geld. "Komm mal wieder vorbei!", ruft er mir noch beim rausgehen zu.

Das werde ich. Ganz sicher.

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Zur Zeit sind gerade so viele Ideen in meinem Kopf ayyy. Ihr könnt euch definitiv freuen. Eigentlich sollte ich meinen Praktikumsbericht schreiben upsii. Schönen Tag euch noch🥰

Loveable | S.M. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt