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Nach einer Woche sieht sich Joel die verheilten Nähte von Alex an und entschließt sie heraus zu nehmen.

"Alex, mir ist es genauso unangenehm wie dir, aber du müsstest bitte den BH ausziehen sonst komme ich nicht an die Nähte ran", seufzt er mit einem leichten Grinsen und rollt mit dem Hocker etwas zurück.

"Sag bloß das hast du verlernt", lacht Alex und zieht umständlich ihren BH aus, dabei zuckt sie etwas zusammen, als sie ihren Arm zu weit beugt, "Tut doch noch etwas weh, das Ganze, würdest du vielleicht...?" Sie dreht ihm den Rücken zu und wartet. Vorsichtig rutscht er wieder näher und hilft ihr den Verschluss zu öffnen.

"Hey ich bin dein Arzt und nicht dein Freund, ich wollte nur keine Beschwerde wegen Belästigung riskieren, wenn ich dich einfach so ausziehe", scherzt Joel.
"Ja ja, schon gut Herr Doktor", schmunzelt Alex und setzt sich auf das Bett, "Wann darf ich eigentlich wieder arbeiten? Mir fällt sonst noch die Decke auf den Kopf."

"Du musst deine Schlinge für die nächsten sechs Wochen tragen. Noch kannst du nicht in den OP zurück, aber ich bin mir sicher Dana freut sich über Hilfe beim Papierkram", klärt er sie auf und entfernt konzentriert die Fäden.

"Dein Ernst? Du weißt wie sehr ich Papierkram hasse. Ich muss mich irgendwie ablenken, alles erinnert mich an Charlie und das macht mich verrückt. Ich meine, wie soll ich damit abschließen können, wenn alles um mich herum die schmerzhafte Erinnerung wieder aufreißt", spricht sie zu ihm.

"Wenn du willst kannst du auch für ein paar Tage bei mir bleiben, außerdem bräuchte ich ohnehin dringend jemanden, der mal meine neue Wohnung dekoriert, die Hälfte meiner Sachen ist noch in den Umzugskartons", faselt er und kommt zu der Naht an ihrer Brust.

Bedacht sie nicht unnötig zu berühren friemelt er mit der Pinzette an den Fäden herum.

"Okay, abgemacht! Aber ich warne dich! Lässt du wieder deine dreckige Wäsche rum liegen so wie früher, schmeiß ich sie dir ins Gesicht", lacht sie, während er versucht die Fäden zu ziehen.
Er lacht ebenfalls und wischt sich augenrollend mit dem Handgelenk die Haare aus dem Gesicht.

"Hör auf mich zum Lachen zu bringen, deine nackten Brüste kosten mich so schon jede Konzentration die ich aufbringen kann", schmunzelt er und sieht zu ihr auf.

"Denkst du mir gefällt es hier so zu sitzen. Das ist mir auch etwas unangenehm gerade", meint sie zu ihm und sieht an ihm vorbei.

Leicht kopfschüttelnd und mit einem Schmunzeln auf den Lippen wendet er sich dem letzten Faden zu.

"Kannst dich wieder anziehen, ich würde dir dabei ja helfen aber das macht definitiv weniger Spaß und das wäre mir 'unangenehm'", äfft er sie nach.

"Du Arsch", sagt sie zu ihm und boxt ihn, was sie im nächsten Moment auch schon wieder bereut, weil die Bewegung nicht gerade gut für sie war.
"Könntest ja mal zur Abwechslung freundlich sein", jammert sie und hält sich den Arm. 

~Saving Hope - Hard To Trust~ *WATTYS 2019*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt