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"Erzähl doch mal, was hast du die letzten Monate so getrieben", fragt sie ihn während sie ihn zum Wagen begleitet. Plötzlich klingelt ihr Handy und sie bleibt abrupt stehen. "Sorry", deutet sie ihm und geht ans Telefon.
"Bist du dann soweit?", will Joel wissen und lehnt an seinem Wagen.
"Tut mir leid fürs warten lassen, es war Luke, er braucht scheinbar wieder Geld", presst sie genervt zwischen den Lippen hervor.
"Luke, habe ich ewig nicht mehr gesehen, wie gehts ihm?", plaudert Joel und steigt in den Wagen, genau so wie Alex.

"Tada, meine Junggesellenbude", präsentiert Joel ihr stolz und hält ihr die Tür auf. "Ist doch ganz nett hier. Gefühlskalt. Passt zu dir ", rutscht ihr, ihr Gedanke heraus. "Au!", entgegnet Joel und verzieht gespielt gekränkt das Gesicht.

Leise kichernd setzt sie sich auf die Couch und spürt einen Schmerz genau an der Stelle wo Joel ihr die Platte eingesetzt hat. "Hast du vielleicht was gegen meine Schmerzen hier ", fragt sie ihn.
Joel holt ein Schmerzmittel aus seinem Vorrat und reicht es ihr. "Hier!", bietet er ihr an stellt ein Glas Wasser vor sie hin.
"Ich danke dir", sagt sie zu ihm, "Für alles!" "Zum Glück hast du einen privaten Arzt, der dich rund um die Uhr versorgen kann", lacht er. Sie nimmt die Tablette aus der Verpackung und spült sie mit einem großen Schluck Wasser hinunter. Nachdenklich lehnt sie sich zurück und starrt auf ihr Glas.

"Habe ich was falsches gesagt?", sorgt er sich und setzt sich zu ihr auf die Couch. "Nein, du hast nichts falsches gesagt", antwortete sie ihm.
"Denkst du an Charlie?", will er wissen und schaut sie mitfühlend an.
"Das Telefonat vorhin, war nicht mein Bruder, es war die Klinik. Sie haben die Maschinen abgestellt."
"Ich dachte du wolltest dabei sein wenn es passiert?", stutzt er und schaut sie skeptisch an. "Ich konnte es nicht, Melanda hat mich gefragt ob ich kommen möchte, aber um ehrlich zu sein ich wollte ihm nicht machtlos beim Sterben zusehen"

"Das kann ich nachvollziehen, es ist ein schreckliches Gefühl zu wissen, dass man nichts mehr tun kann. Ich bin mir aber sicher er wird nichts dabei spüren und Melanda macht es ihm so angenehm wie möglich", tröstet er sie.
"Das denke ich auch. Joel? Kannst du mich vielleicht in den Arm nehmen?", nuschelt sie leise vor sich hin.

"Klar, komm her", sagt er und breitet seine Arme aus, um sie vorsichtig in den Arm zu nehmen, sodass ihre Schulter nicht belastet wird. Sie rutscht zu ihm und legt sich in seine Arme, ihren Kopf auf seine Brust. Zu wissen, dass sie nicht alleine ist, beruhigt sie und sie schließt ihre Augen für einen Moment.

Er streichelt ihr sanft über die Haare und den Rücken.
"Du hast mir gefehlt, Alex", flüstert er und legt seine Wange auf ihren Scheitel.
"Mhm", summt sie und schläft im nächsten Moment dank den starken Tabletten ein.

"Alex?", haucht Joel leise und schaut zu ihr hinunter, um schmunzelnd fest zustellen, dass die Schmerzmittel sie komplett ausgeknockt haben.

Vorsichtig versucht er sich von ihr zu befreien und legt sie auf die Couch. Anschließend deckt er sie zu und geht ebenfalls ins Bett, immerhin muss er morgen früh raus.

~Saving Hope - Hard To Trust~ *WATTYS 2019*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt