~Saving Hope - Hard To Trust~ *WATTYS 2019*

~*51*~

Drei Tage, nachdem Alex Joel ihre Entscheidung mitgeteilt hat, kommt sie etwas angeschlagen zur Arbeit. Schon die letzten Tage fühlte sie sich kränklich, sie hofft aber dass das die Untersuchungsergebnisse nicht verfälscht.

"Du siehst aber nicht gerade gut aus ", stellt Maggie fest und reicht Alex einen Kaffee, "Was denn los mit dir?"

"Ich glaub ich werde krank, und das genau vor der Untersuchung für den Auslandseinsatz", antwortet sie Maggie und trinkt einen Schluck. "Ach das wird schon schief gehen, mach dir da mal nicht so viele Gedanken", tröstet Maggie sie, "Sag mir wie es ausgegangen ist nachher"

"Ja, wird schon alles gut werden", murmelt Alex zu sich selbst und geht in den Pausenraum, um kurz runter zu kommen.

Den ganzen Tag schon hängt Joel währenddessen in diversen Meetings herum und will sich am liebsten diese unbequeme Krawatte vom Hals reißen, die ihm beinahe die Luft abschnürt.

"Wie sehr vermisse ich es im OP zu stehen! Dieser Anzug ist viel zu heiß bei diesen Temperaturen und wenn noch einer meinen Namen falsch ausspricht, springe ich ihm an die Gurgel", motzt Joel genervt und merkt zuerst nicht, dass Alex auf einem der Sofas döst.

"Ja, wirklich viel zu heiß...diese Temperaturen ", scherzt sie und setzt sich auf. 

"Gewöhn du dich schonmal an das Klima", grinst er und nimmt sich ein Wasser aus dem Kühlschrank.

"Anstrengend als Chef der Chirurgie oder?", wechselt sie das Thema und grinst ihn frech an.

"Naja, ich könnte ja meine Stellvertreterin fragen, ob sie mir hilft, aber die liegt ja lieber faul im Pausenraum rum", spottet er und lehnt sich gegen den Tisch neben dem Sofa.

Alex schmeißt ein Kissen in seine Richtung, welches er geschickt fängt. "Ich wollte mich nur kurz entspannen, nicht dass ich später zu hohen Blutdruck habe weil mein Chef mich aufregt", motzt sie ihn etwas an und schmunzelt dabei.

"Sag bloß du bist nervös deswegen? Alex, du bist kerngesund, was soll da schon sein? Alles was du brauchst sind ein paar auffrischende Impfungen und das wars", muntert er sie auf und hält sich das Kissen vor die Brust. "Trotzdem darf ich ja wohl etwas nervös sein, oder?", grummelt sie und legt sich wieder hin.

"Gibs zu du bist nur aufgeregt, weil du mich dann nicht mehr in meinem heißen Anzug sehen kannst", triezt er sie und schiebt ihre Beine beiseite, damit er sich, samt seinem Kissen, setzen kann.

"Vielleicht, aber vielleicht werde ich auch noch was ganz anderes vermissen", grinst sie schelmisch und setzt sich auf.

"Achja? Und was wäre das?", flüstert er und beugt sich zu ihr rüber.

"Dich würde ich viel mehr vermissen", murmelt sie vor sich hin und legt ihre Hand auf seine Brust, "Was tust du dann, wenn ich weg bin ?" Ihr Blick wechselt nachdenklich von ihrer Hand, die Muster auf seiner Brust zeichnet, zu seinen Augen.

"Ich werde wahrscheinlich viel Sport machen, um meine sexuellen Energien los zu werden, viel schlafen, da ich ja als Single viel Zeit dazu habe und vielleicht ein-zwei Extraschichten machen", lacht er leicht und legt eine Hand auf ihre Wange. Ohne daran zu denken, dass eventuell jemand in den Pausenraum kommen könnte, küsst sie ihn. Sie weiß jetzt schon, dass sie Sehnsucht nach seinen sanften Lippen haben wird.

"Alex", haucht er leise und sieht auf ihren Mund, "So wird der Abschied nicht einfacher"           
"Ich weiß, aber-", meint sie und zieht ihn noch einmal zu sich, "Ich kann nicht anders"

"Hmhm", räuspert sich jemand, "Ich will ja nicht stören, aber da wartet jemand auf dich, Joel"

Ertappt schaut Joel zu Maggie, die beide nur süffisant angrinst.

"Ich muss jetzt auch los, die warten bestimmt nicht auf mich bei der Untersuchung", stammelt Alex nervös, steht auf und verlässt den Raum.