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Eine Woche später kommt Alex in die Klinik um mit Joel seine Mittagspause zu verbringen. Gerade als sie in die Mensa kommt hört sie ein Gespräch unter den Schwestern.                                                                                                                                                      "... ich mein Dr. Goran ist doch wirklich heiß, also ich würde nicht nein sagen zu einem Quicky in der Besenkammer", meint die eine und zwinkert.

Als Alex Joels Namen hört lauscht sie genauer und verdreht die Augen.

"Wie kommst du auf die Besenkammer?", stutzt die Kollegin. "Wegen der Nummer mit Dr. Lin und ihm, sag bloß das hast du noch nicht gehört..."

Bei diesen Worten bleibt ihr kurz das Herz stehen und sie lässt die Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Er hat doch tatsächlich mit Maggie geschlafen und kein Sterbenswörtchen darüber verloren. Leichte Wut kommt in ihr hoch und Alex überlegt wieder zu gehen.

"Hey, da bist du ja", begrüßt Joel sie lächelnd und plötzlich hallt ein lauter Knall durchs Foyer. Verdutzt starrt er Alex an und greift sich auf die schmerzende Wange, während sich alle in ihre Richtung drehen.

"Was hab ich getan? Wofür war die?", will er wissen und sieht sich peinlich berührt um.

"Das fragst du auch noch so blöd? Wenn die Schwestern hier sich schon darüber austauschen, dass du mit Maggie gefickt hast. Wie kannst du mir das nur antun?", schreit sie ihn vor allen anderen an.

"Das war ein mal und das ist ewig her, da warst du noch mit den Gedanken bei Charlie, ob er wieder aufwacht! Entschuldige, dass ich ein Liebesleben vor dir hatte", keift er zurück.

"Ich frage mich gerade wirklich mit wem du, hier aus der Klinik, noch im Bett warst und ob ich nur ein Lückenfüller für dich war, den du blöderweise geschwängert hast!", seufzt sie und stützt sich an der Wand ab.

"Jetzt mach mal halblang, ja?! Kannst du vielleicht mal versuchen deine bescheuerte Eifersucht in den Griff zu bekommen?", schimpft er und reibt sich genervt die Augen.

"Dein Ernst gerade, Joel? Meine Eifersucht? Ich hab echt gedacht du hast dich geändert..."                                                                                                                                                 Ihr stockt der Atem beim Sprechen, weil sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten kann. "Dann sollte ich vielleicht doch alleine bleiben.", weint sie.

"Was genau erwartest du von mir? Seit wir zusammen sind, war ich jeden Abend mit dir zusammen, und Tagsüber käme ich nicht einmal auf die Idee mit irgendjemanden zu schlafen, da ich vor lauter Arbeit nicht einmal mehr Luft bekomme und weißt du warum ich mir das antue? Um unserem Kind ein gutes Leben zu ermöglichen!", brüllt er fast und gestikuliert wild mit den Armen.

"Wenn dir das alles zu viel ist, ist es vielleicht das Beste wenn ich gehe. Dann kannst du wieder dein Singleleben genießen und machen was immer du willst", brüllt sie ihn verzweifelt an.

Dabei hält sie eine Hand auf ihren Bauch und dreht ihm den Rücken zu, um ihr Gesicht zu verstecken, was sich gerade vor Schmerzen verzieht.

"Na schön, lass mich stehen so wie du es immer machst, denn nicht ich bin es der Angst vor der Zukunft hat, sondern DU", knurrt er und sieht wie sie sich leicht krümmt, "Alex?"

Ohne zu zögern weist er einer Schwester an einen Rollstuhl zu bringen und etwas leichtes gegen die Krämpfe.

"Sieh mich an Alex! Wenn wegen diesem sinnlosen Streit dem Baby etwas geschieht, werde ich dir das nicht verzeihen, verstanden? Hör endlich auf mir immer wieder vorzuhalten, dass ich dir fremdgehe!", droht er leiser, und hilft ihr mitfühlend sich in den Stuhl zu setzen.

Sie sieht ihm nicht in die Augen. Seine Worte haben sie gerade getroffen wie ein Schlag ins Gesicht.

"Ich würde nichts tun was unserem Kind schaden würde", murmelt sie wütend über sich selbst und quält sich aufzustehen, "Es wäre vielleicht besser wenn wir uns heute nicht mehr sehen."

~Saving Hope - Hard To Trust~ *WATTYS 2019*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt