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„Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen."

sprachen der Pfarrer und alle anderen, unteranderem auch ich, in der Kirche das letzte Gebet auf.

Kurz darauf trennten sich die Wege der Mitmenschen mitunter auch ich und meine Familie. Aber heute ist irgendwas was anders...

Ich weiß zwar selbst nicht genau was los ist, aber meine Eltern wirken so... abwesend, fast schon gestresst wegen irgendwas.

Als hätte sie jemand enttäuscht.

Hab ich etwas gemacht?

Kann kaum sein, ich gebe mein bestes um der perfekte Sohn zu sein, um meine Eltern stolz zu machen und eigentlich klappt das ganz gut.

Meine Schwester kann genau so wenig was gemacht haben. Immerhin ist sie schon 22 und frisch Verlobt. Ihre "Rebellen Phase" ist mittlerweile vorbei, wobei sie trotzdem ein Engel auf Erden war.

Als sie in meinem Alter war, hat sie nun mal sehr viel Zeit mit Freunden verbracht, war selten zu Hause und hatte wohl viel Kontakt zu Jungs, was für meine Eltern eine Katastrophe war. Wobei Jiyeon nichts gemacht hatte, sondern nur ihre Zeit mit ihren Freunden ausgenutzt hat.

Sie ist ein viel zu gutes Mädchen.

Ich, auf der anderen Seite, habe nicht so viele Freunde wie sie es hatte.

Ich hab einige Jungs in der Kirche kennengelernt, im Chor, andere durch die Nachbarschaft und in der Schule hab ich ein, zwei Kumpels. Aber diese Leute sehe ich auch nur dort wo ich sie kennenlernte. Das heißt meine Freunde aus der Kirche kennen meine Freunde aus der Schule nicht.

Damit hab ich auch kein großes Problem, denn ich bin gerne für mich. Ich weiß, das ich loyale Freunde habe, und wenn etwas ist, ich auf sie zählen kann.

Die Kirche ist rappel voll, dementsprechend dauert es eine Weile bis wir raus kommen. Immerhin wollen einige Dutzend von Menschen gleichzeitig aus einer einzigen Tür raus.

„Eomma?" sprach ich meine Mutter schließlich an. Ein relativ erschöpftes Summen kam bloß von ihr, als Bestätigung ich könne weiterreden. „Was ist los? Du, beziehungsweise ihr alle, wirkt so bedrückt. Ist etwas passiert?" fragte ich worauf meine Mutter seufzte.

„Wir reden später darüber, ja Jeongguk?" sagte sie und ging vor.

Jiyeon war nun neben mir und es schien als hätte sie die Konversation zwischen mir und und unserer Mutter gehört.

„Jiyeon, weißt du was los ist?" fragte ich sie auch, doch sie antwortete gar nicht erst, aber das zeigte mir, dass sie sehr wohl was weiß.

[...]

Zu Hause angekommen, schien die Stimmung noch immer bedrückt, aber sie versuchten sich abzulenken, in dem mein Vater fern sah, meine Schwester in ihr Zimmer war und meine Mutter kochte.

„Kinder, Essen ist fertig!" rief sie letztendlich, weshalb ich mich zum Esstisch gesellte, genau so wie meine Schwester kurz danach.

Als ich trotzdem noch mal kurz in die Küche ging, um meine schmutzige Gabel, da sie wahrscheinlich nicht richtig gewaschen worden ist, tauschen wollte, hörte ich meine Eltern murmeln.

„Wir können Jeongguk nicht einfach seinen Kumpel nehmen..."

„Wir haben keine andere Wahl! Wir können auch nicht länger zulassen, dass sie Kontakt haben!"

devil in me ❥ taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt