devil in me ❥ taekook

† xxiii †

Wie geplant, war ich auf dem Weg zu Taehyungs Wohnung und habe ehrlich gemischte Gefühle in mir...

Ich freue mich wirklich den älteren wieder zu sehen, doch am liebsten würde ich ihn wieder küssen und berühren wollen, doch diesmal wird es mir noch viel schwerer fallen, da ich das ja nicht darf. Das wird eine Qual.

Ich frage mich, ob er eigentlich davon weiß.

Beichten er auch jedes Mal, sobald er intim mit einem Mann wird?

Bereut er es?

Oder ist ihm das egal?

Aber wenn er streng gläubig ist, kann ihm das doch nicht egal sein, oder?

All diese Fragen, kann ich ihm ja gleich stellen, sobald ich ihn sehe, und da ich gerade bei ihm angekommen bin, wird das vermutlich auch gleich geschehen.

Ich klingelte an der Tür und wartete bis er sie mir öffnet, ich die Treppen nehme und vor seiner Wohnungstür stehe, die ebenfalls sofort geöffnet wurde.

„Hallo Gukkie" lächelte mich der ältere an und war wohl gerade dabei mir ein Kuss zu geben. Und so sehr ich auch wollte, kann ich einfach nicht, weshalb ich direkt auswich.

Verwirrt sah er mich an, doch sein verwirrter Blick wechselte zu einem enttäuschen Blick. „Fängt das jetzt etwa wieder von vorne an Jeongguk?" klang er so, wie er aussah.

„D-darf ich rein?" wich ich der Frage vorerst aus, worauf Taehyung ein Schritt zur Seite ging um mich rein zu lassen.

Ich zog meine Schuhe aus und setzte mich geradewegs auf die Couch, worauf Tae mir folgte.

„Was ist los Jeongguk..." seufzte er. „Warum bist du wieder so distanziert?"

„Ich war Beichten und hab all meine Sünden bereinigt. Wenn wir uns erneut küssen oder uns intim berühren, müsste ich wieder Beichten gehen. Irgendwann gewöhne ich mich zu sehr an deine Nähe, sodass ich absolut keine Reue mehr spüre und... und dann lande ich in der Hölle" murmelte ich und sah wie Taehyung mir genau zuhörte und mich eindringlich ansah.

„Gut das du das ansprichst, denn das past zum Thema, welches ich so wie so ansprechen wollte, weshalb du zu mir kommen solltest" fing der ältere an zu erzählen. Mein schweigen brachte ihn dazu fortzufahren. „Diese Regeln stehen alle in der Bibel... Ein Buch was tausende von Jahren alt ist und gefühlte hunderte Male übersetzt und umschrieben wurde. Es wurde ständig neu verfasst und ich bin der festen Überzeugung, dass das meiste nicht mehr stimmt, was aktuell in der Bibel steht. Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Die Bibel wurde vor tausenden Jahren verfasst und war auch zu der damaligen Zeit angepasst. In der Zwischenzeit hat sich die Welt komplett verändert, es sind andere Zeiten als damals und damals gab es viel weniger wissen als heute. Ich finde die Bibel müsste zur heutigen Zeit angepasst werden, mit den neuen Erkenntnissen und neue Regeln. Worauf ich hinaus will ist, dass damals nicht heute ist. Ich glaube an Gott, an Jesus und auch alles was dazu gehört. Ich weiß das sie existieren, aber glaubst du unser Gott würde einen guten Jungen mit Homosexualität bestrafen?" erklärte er, und ich schüttelte auf seine letzte Frage den Kopf.

„Das ist ein Test... Um die Treue zu Gott zu testen und ich habe versagt..." sprach ich kleinlaut, worauf Taehyung die Lippen zusammenpresst und mit dem Kopf schüttelte.

„In der Bibel steht, dass wir uns nicht die Haare schneiden dürfen... Wir dürfen unserer Erscheinungsbild nicht verändern, und du weißt bestimmt warum" meinte Taehyung.

„Ja. Gott hat uns erschaffen und wir sind perfekt so wie wir sind" antwortete ich.

„Exakt. Gott hat dich erschaffen so wie du bist. Er hat dir all das gegeben, was dich ausmacht und er liebt jeder seiner Kinder. Warum sollte er dich für etwas bestrafen, was er erschaffen hat? Es wäre ja so als würde er dich für deine schwarzen Haare bestrafen. Dabei bist du perfekt so wie du bist. Gott liebt dich so wie du bist, trotz deiner Homosexualität. Gott ist gut. Er ist nicht böse. Du bist gut. Er herrscht über das gute. Er ist ein sicherer Ort für alle. Sei ein guter Mensch und du wirst dafür belohnt. Schwul zu sein macht dich nicht zu einem schlechten Menschen. Liebe deinen nächsten hieß es und du tust es. Liebe ist nie was schlechtes. Gott führt dich nur zum rechten Weg und wohin hat er dich geführt?" fragte er mich wieder.

„Zu dir..." nuschelte ich.

„Und was bin ich für dich?"

„U-unwiderstehlich..." wurde ich rot worauf Taehyung auf meine Worte hin auflachte.

„Siehst du Jeongguk... Das beruht auf Gegenseitigkeit. Du bist ebenfalls für mich unwiderstehlich. Auch wenn ich Namjoon hab, oder hatte, sind wir uns nicht unähnlich. Wir sind beide schwule Christen. Du bist meiner Meinung nach mein perfektes Gegenbild. Wir sind so gleich und so unterschiedlich, wir passen wie ein Puzzle und das merkt man. Wir kriegen nicht die Finger voneinander, obwohl alles um uns herum zu schreien schien, dass wir es nicht tun sollten. Da ich in einer Beziehung war und du zu sehr Angst vor Gott hattest. Und trotzdem stehen wir hier, während unsere Herzen füreinander schlagen..." beendete er seine Predigt, und ich fing an zu weinen.

Er hatte recht. Er hatte so so recht. Ich lebte mein Leben voller Angst, ohne Grund. Taehyung hat es geschafft, mir ein Stein vom Herzen zu nehmen, weshalb ich zum ersten Mal ihn küsste ohne ansatzweise ein schlechtes Gewissen zu kriegen.

Zum ersten Mal fühlte ich sich richtig, in jederlei Hinsicht.

Vor Gott brauche ich keine Angst mehr zu haben.

Ich hoffe ich brauche sie auch nicht vor meinen Eltern oder meinen Freunden...

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Wie erwähnt, bin ich selber religiös und Taehyungs Meinung ist meine Meinung 😤

And that's on period.