Es verging nun einige Zeit seit meinem outing bei meinen Eltern und ich muss sagen, es ist wirklich noch ein bisschen komisch gewesen.
Sie wussten nie wie sie sich verhalten sollten, waren manchmal übervorsichtig und manchmal gar nicht. Sie kannten die Grenzen nicht, was ich nicht schlimm fand, aber komisch halt. Ich, beziehungsweise auch Taehyung, wussten nie wie wir darauf reagieren sollten.
Es war tatsächlich nicht so einfach. Aber trotzdem hätte es um eeeeiniges schlimmer werden können...
Heute war auch einer dieser Tage, wo wir alle zusammen, inklusive Taehyung, am Essenstisch saßen und durch die peinliche Stille hindurch aßen.
Es wurde fast schon zur Normalität, doch meine Mutter schien das jetzt ändern zu wollen.
„Jeongguk, ich muss das jetzt endlich wissen. Ich weiß nie wie ich mich verhalten soll, dabei kenne ich die ganzen Hintergründe gar nicht. Seit wann bist du schwul? Wie hast du das herausgefunden? Das selbe gilt für Taehyung. Und wie habt ihr euch wirklich kennengelernt wenn es diese T nie gab?" platzte meine Mutter fast schon vor neugierig, was sowohl mich als auch Taehyung etwas überraschte, doch wir lächelten. Es war irgendwie süß wie sehr sie sich dafür interessierte.
„Ja, ich frage mich das auch schon die ganze Zeit. Vor allem ob du ständig welche Anzeichen gegeben hast die wir nicht wahrgenommen haben oder ob du sogar heimlich Besuch hattest..." fügte mein Vater hinzu.
„Dito" kam auch noch meine Schwester zu Wort, woraufhin ich seufzte.
„Also Eomma... ich war schon immer schwul, hab es aber erst bemerkt als ich 12 war, da damals schon viele Mädchen an mir irgendwie interessiert waren. Alle Jungs waren neidisch und ich war neidisch, dass kein einziger Junge so sehr meine Aufmerksamkeit wollte wie diese Mädchen. Ich hab natürlich den Gedanken sofort verdrängt aber ich fing an immer wieder Jungs hinterher zu schauen, ignorierte die Mädchen die mir hinterher schauten, in der Pubertät wurde es schlimmer und naja, da war es mir klar, aber bis vor kurzem hab ich es immer verdrängt und so getan, als wäre nichts..." erzählte ich ihnen meine Geschichte. Sie alle hörten mir sogar relativ gespannt zu.
„Tja, bevor ich kam" kam Taehyung zu Wort und lachte auf, weswegen auch ich etwas schmunzeln musste an die Erinnerung, doch ich konnte es mir nicht verkneifen die Augen zu rollen.
„Jeongguk kam den einen Nachmittag zufällig zu mir auf Arbeit. Ich... ach ja, ich hab's euch nicht erzählt aber ich bin ein stripper. Zu dem Zeitpunkt war ich zwar in einer Beziehung, allerdings war ich nicht zufrieden in dieser Beziehung. Als ich Jeongguk sah, war ich sofort verliebt, da er genau mein Traummann ist. Ihn ging es nicht anders, das hab ich ihm angesehen, aber er war komplett überfordert mit seinen Gefühlen, Hormonen. Er hat mich dafür gehasst, dass er sich mir gegenüber hingezogen gefühlt hat. Ich erlaubte mir den Spaß und ärgerte ihn, gleichzeitig versuchte ich ihn zu verführen, immerhin ist er alles was ich in einem Mann gesucht habe, diese Chance ließ ich mir nicht entgehen. Es war meiner Meinung nach ein Zeichen. Stück für Stück brachte ich ihn dazu, sich selbst zu akzeptieren und somit ließ er sich bei mir fallen. Bis wir letztendlich zusammenkamen" erzählte Taehyung die Geschichte zu Ende woraufhin er mich angrinste und seine Hand auf meinen Oberschenkel ablegte.
„Oh mein Gott wie sweeeettt" quietschte Jiyeon worauf ich auflachen musste.
Als ich zu meinen Eltern sah, sah ich wie sie mich zart aber aufrichtig anlächelten. Das bedeutete mir so viel, denn ich wusste, dass sie mich tatsächlich akzeptieren, womit ich im Leben nicht gerechnet habe.
„Wie kommt es aber, dass du in einem Stripclub warst, Jeongguk?" fragte mich meiner Vater dann.
„Naja... das war der Tag, wo ihr mir das von Eunwoo erzählt habt. Als ich gehört habe, wie ihr über ihn geredet habt, während ich genau so einer bin wie er... ich hab mich schrecklich gefühlt und wollte mich einfach nur ablenken. Ich dachte ein Stripclub wäre ein guter Ort. Allerdings hab ich Frauen erwartet und nicht... ihn" erzählte ich.
„Und Taehyung, wie war es bei dir damals?" fragte dann meine Mutter ihn.
„Nun ja... ich glaube mir wurde es erst so richtig bewusst, dass ich auf Männer stehe, als ihr damals immer davon gesprochen habt, wie ich und Jiyeon eines Tages heiraten werden, nichts für ungut Jiyeon" - „Alles gut" lachte sie auf.
„Mir kam es einfach nicht richtig rüber und wollte nicht mein Leben mit einem Mädchen verbringen. Ich hab das mit einem Jungen viel cooler gefunden und... jetzt bin ich hier. Als ich meinen Eltern dann davon erzählt habe, bin ich weggerannt und sie umgezogen. Sie ließen mich hier alleine. Ich war 13 oder 14. Dann habe ich meinen Ex kennengelernt. Wir sind relativ früh zusammengekommen, mit 16 bot er mir diesen Job an und waren 10 Jahre lang zusammen" erzählte er nun seine Gewichte.
„Zehn Jahre? Und was hat euch dann getrennt...?" fragte mein Vater
„Na ich... Ich war der Grund" murmelte ich. Ich war nicht wirklich stolz darauf, aber am Ende lief ja alles ganz gut zum Schluss. Für uns jedenfalls...
Keiner sagte mehr großartig was dazu, immerhin mussten sie diese ganzen neuen Informationen verarbeiten. Doch die Stille blieb nicht all zu lang, denn Taehyungs Handy piepte in die Ruhe hinein.
Ich beobachtete ihn dabei wie er sein Handy aus seiner Hosentasche zog und dann stirnrunzelnd die Nachricht lass.
„Namjoon hat mir gerade geschrieben. Er sagte wir beide sollen zum Club kommen, es sei wohl wichtig..." meinte Tae dann, weshalb auch ich meine Stirn runzelte.
„Wer ist Namjoon?" fragte meine Mutter.
„Mein Ex" antwortete Tae.
Irgendwie machte es mir Angst... Was ist, wenn er sich plötzlich doch Rächen will?
__________ † __________
Es wird doch noch ein Kapitel mehr sein upsi 😬
Ich freue mich schon das Buch zu beenden, damit ich ein neues anfangen kann 🥺
Theorien was Namjoon von Taekook will?
DU LIEST GERADE
devil in me ❥ taekook
Fanfiction»Please... don't make it worse. Don't wake up the devil in me« ~ Jeon Jeongguk wurde in einer religiösen Familie großgezogen, was eigentlich kein Problem darstellen sollte, doch Jeongguk ist Schwul. Als ein Freund von ihm seinen Eltern gestand, das...