Kapitel 8

1.1K 33 0
                                    

Josephines P.o.V.

Sonnenstrahlen kitzelten mich und widerwillig öffnete ich meine Augen und setzte mich auf. Ich versuchte es jedenfalls, was sich allerdings als schwierig rausstellte, da ein Arm um meine Hüfte geschlungen war. Ich sah nach links und erblickte Hero, wie er ruhig und friedlich schlief. Sofort schossen mir die Erinnerungen in den Kopf. Aber hatte ich mich nicht rausgelegt? Ich schüttelte den Gedanken ab und stand auf, da ich dringend mal auf die Toilette muss.

Im Bad angekommen, lehnte ich mich erstmal gegen die Tür und atmete tief durch. Wir waren nicht mal einen richtigen Tag hier und schon passiert so viel. Hero hat eine eigenartige Art an sich. Ich glaube er tut immer auf harten Kerl, ist aber ganz anders. Irgendwas ist mit ihm, was ich nicht erkennen kann. Vielleicht wird er es mir ja irgendwann sagen oder zeigen. Es scheint, ihn manchmal ziemlich fertig zu machen.

Immer noch in Gedanken an Heros Verhalten ging ich zum Spiegel und sah mich erstmal an. Und um es kurz zu sagen, ich sah furchtbar aus. Meine Haare total zerzaust und ich hatte Augenringe bis nach Indien. Zudem war ich sehr blass und sah einfach krank und fertig aus. Ich spülte mich erstmal kaltes Wasser ins Gesicht und versuchte, meinen Mascara etwas wegzuwischen.

Nachdem dies halbwegs funktioniert hat, beschloss ich jetzt meinen Schlüssel zu suchen, solange er noch schlief. Ich ging also leise raus und durchsuchte seine Jacken und sogar seine Jeans danach ab. Doch ohne Erfolg. Er hatte ihn echt nicht. Dann muss ich wohl zur Information unten gehen.

Ich wollte gerade meine Jacke aufheben, als ich etwas darin rascheln hörte. Bitte nicht...Und tatsächlich. Mein Schlüssel war in meiner Jacke. Er war allerdings in der Innentasche, da packe ich nie meine Schlüssel hin. Also ist es auch kein Wunder, ihn nicht gefunden zu haben,

----

Als ich dann endlich in meinem Zimmer ankam, ging ich sofort ins Badezimmer und sprang unter eine erfrischende, heiße Dusche. Wie jedes mal auch, genoss ich das heiße Wasser auf meiner Haut und entspannte mich. In meinem Kopf ließ ich den gestrigen Abend noch einfach ablaufen und als ich an der Stelle ankam, wo ich Hero mit einem Joint in der Hand sah, lief mir ein Schauer über den Rücken. Ich verabscheue Drogen und alles was damit zu tun hat sehr. Mein damaliger bester Freund Finn ist fast daran gestorben. Als er bekifft war wollte er eine alte Dame beklauen. Mir sagte er damals, dass er nur spazieren will. Aber als ich erkannt habe, was er wirklich vor hatte, stellte ich ihm die Wahl zwischen mir oder seinem Zeug. Ich wusste damals von seinen Problemen bezüglich des Konsums an Drogen. Ich hatte es zwar nie akzeptiert, aber toleriert. Aber als er sich dann für seine Drogen entschied, war es wie Verrat für mich. Es tat damals sehr weh. Ich ging danach in einen Park und traf dort Jade. Sie sah wie verweint ich war und half mir, obwohl wir uns gar nicht kannten....

Ich spürte eine Träne an meiner Wange runterrollen. Trotz des heißen Wasser, spürte ich sie genau. Sie brannte sich in meine Wange. Schnell wischte ich sie weg und lief den restlichen Abend Revue passieren.

Als ich fertig war, stieg ich aus der Dusche und wickelte mir ein Handtuch um. Meine Haare wickelte ich ebenfalls ein. Ich ging zum Spiegel und stütze mich erstmal ab und sah mich an. Josephine, du siehst absolut furchtbar aus. Heute werde ich das Hotel nicht mehr verlassen. So kann ich doch niemanden unter die Augen treten. Schnell holte ich meine Kulturtasche und cremte mein Gesicht ein und putzte danach Zähne. Schließlich puderte ich mein Gesicht etwas, damit ich nicht so glänze und begab mich dann ins Schlafzimmer, um mich anzuziehen. Heute war es recht warm, wie ich rausstellte, als ich kurz auf meinem Balkon war. Ich zog mir ein Blümchenkleid an und weiße Ballerinas.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits 10:00 Uhr ist. Eine Stunde war also noch Frühstücken. Ich machte schnell meine Haare. Das heiß: Föhnen, kämmen richten und fertig. Ich ließ sie heute offen.

-------

,,Hallo, einmal?", fragte mich der Kellner von Gestern und brachte mich nach meinem Nicken zu einem Tische. Ich bedankte mich und bestellte mir gleich einen Orangensaft. ,,Sehr gerne", mit diesen Worten verließ mich der nette Kellner. Ich stand derweil auf und ging zum Buffe. Es sah alles soo lecker aus, aber soviel könnte ich niemals essen. Ich entschied mich dann für zwei Croissants mit Marmelade und einen Obstsalat und eine Waffel.

,,Wieso sagst du nicht bescheid?", hörte ich eine Stimme hinter mir sagen, als ich gerade in mein Croissant beißen wollte. Natürlich wusste ich wer hinter mir stand. Ich setzte das Croissant wieder ab und drehte mich um. Er stand ganz lässig da. Mit einem weißem Shirt und kurzer Jeanshose, welche ihm bis zu den Kniekehlen ging.

,,Du hast so friedlich geschlafen. Ich wollte dich nicht wecken", antwortete ich ihm ehrlich. er nickte nur und zog einen Stuhl von einem anderen Tisch zu meinem und setzte sich mir gegenüber. ,,Was machen wir heute?", fragte er mich dann. ,,Ich wollte heute eigentlich im Hotel bleiben und an den Pool. Mir ist heute nicht so nach Außenwelt", sagte ich während ich endlich in mein Croissant beißen konnte. Er sah mir die ganze Zeit beim Essen zu und es war mir echt unangenehm. ,,Was?", fragte ich ihn verwirrt. ,,Ich finde es süß wie du isst und nicht bemerkst, dass du Marmelade an der Oberlippe hast", grinste er. Gerade als er sich zu mir bückte, um es wegzumachen, da meine Versuche kläglich scheiterten, kam der Kellner wieder. Er brachte mir meinen Saft und sah nicht sehr erfreut aus, als er Hero so nah an mir erblickte.

,,Der schon wieder", verdrehte Hero die Augen. ,,Er arbeitet hier. Wir werden ihn also noch öfter begegnen", stellte ich zu Heros Pech fest. Frustriert atmetet er auf: ,,Dann beeil dich mal, dass wir von ihm wegkommen und zum Pool kommen".

,,Wer sagt denn, dass du mit zum Pool darfst?", fragte ich ihn herausfordernd. ,,Na ich", antwortete er genauso herausfordernd.

Das kann ja was werden....

---------------------------------------------------------------------------------------------------------

Hellu,

ich muss erstmal erklären, warum es wieder zu spät kommt. Ich war Samstag und Sonntag auf einem Reitturnier und bin auf Klasse L (Springen: 110-120cm Höhe) gestartet. Leider wollte Queeny (mein Pferd) nicht so wie ich und ich bin beim Springen in den ganzen Sprung reingeflogen. Folge daraus war ein leichter Bruch im Arm, welcher gerichtet werden musste, da er schief angebrochen war. Ich war aber noch bis Gestern im Krankenhaus, wegen des Verdachtes auf einer Gehirnerschütterung. Hatte ich allerdings zum Glück nicht und konnte heute erst schreiben, da ich gestern noch zu erschöpft war.

Also es tut mir wirklich leid, aber es ging nicht anders :(

-Love Em K.

Run To You / Josephine L. & Hero T. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt