Kapitel 9

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Nachdem ich gemütlich mein Frühstück gegessen hatte und Hero mir die ganze Zeit zu geguckt hatte, machten wir uns auf den Weg zu unseren Zimmern.

,,Also treffen wir uns nachher am Pool?", fragte ich ihn. ,,Ich glaube ich geh noch etwas in Gym. Ich komme dann nach", Hero hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Ich nickte und ging dann in mein Zimmer.

Ich ging zum Schrank und suchte nach meinem Bikini, welchen ich auch schnell fand, da er neon-orange war. Als ich fertig war, mich umzuziehen und mich mit Handtuch, Sonnenbrille, Sonnencreme und Trinken bewaffnet hatte, machte ich mich auf den Weg zum Pool. Er war auf der Dachterrasse, also musste ich Fahrstuhl fahren.

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Auf der Terrasse war es nicht sonderlich voll, obwohl das Wetter echt super war. Keine einzige Wolke am Himmel, was strahlende Sonne bedeutete. Mit lächelnden Lippen nahm ich Kurs auf eine freie Liege. Auf dieser platzzierte ich mich und stellte meine Trinkflasche und Sonnencreme unter den kleinen Tisch an meiner Liege. Meine Sonnenbrille setzte ich auf und legte mich bequem mit Handtuch als Kopfkissen hin.

Ich spürte die Sonnenstrahlen auf meiner Haut, was mich sehr glücklich machte. Es erinnerte mich an Zuhause. Australien. Da hatte ich fast jeden Tag Sonne, und wenn nicht, dann gab es heftiges Gewitter. Trotz dessen, dass ich Angst vor Gewitter hatte, fühlte ich mich immer wohl. Ich genoss es, wenn meine Familie und ich im Wohnzimmer saßen, nur mit Kerzen als Licht, und mein Papa uns immer etwas auf seiner Gitarre vorgespielt hatte. Kath und ich sangen immer dazu, wobei ich nicht weiß, wie unsere Eltern dies immer aushalten konnten.

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Ich schien wohl eingeschlafen zu sein, denn mich rüttelte Jemand wach. Ich öffnete meine Augen und erblickte Hero. Er sah etwas verschwitzt aus, was zugegeben echt heiß aussah. Okay Jo, sowas solltest du nicht denken.

,,Wie lange hab ich geschlafen?", fragte ich ihn müde. ,,Also ich war 50 Minuten trainieren, also so etwa eine Stunde, aber laut deiner Haut hätten es auch vier Stunden sein können", lachte er etwas. Schnell setzte ich mich auf und sah an mir herunter. F*ck. Mein ganzer Körper war knall rot. ,,Scheiße", fluchte ich leise vor mich hin. ,,Hast du dich nicht eingecremet?", fragte er mich etwas amüsant. ,,Anscheinend wohl nicht. Ich hab aber welche hier", seufzte ich etwas genervt von seiner dummen Frage. ,,Wow, da liegt sie echt gut. Wir gehen jetzt erstmal ins Wasser, damit sich deine Haut beruhigen kann und dann creme ich dich ein", kaum hatte er das gesagt, schob er mich auch schon Richtung Wasser.

Langsam ließ ich mich rein gleiten und stellte fest, dass es recht angenehm war. Auch Hero ließ sich langsam ins Wasser gleiten. Zusammen schwammen wir einige Bahnen und unterhielten uns dabei etwas. Er erzählte mir sogar etwas über seine Familie und seine Geschwister. Mit seinem Bruder ist er etwas zerstritten und seine Schwester vermisste er sehr. Sie hieß Mercy und war erst 17 Jahre alt. Auch erzählte er mir etwas von seinen Familienproblemen, die mit seinem Vater starteten.

Doch auf einmal wurde er still. ,,Du musst mit mir nicht darüber reden, wenn du nicht willst", sprach ich leise, sah ihn dabei aber nicht an. Er antwortete mir jedoch nicht, sondern schwamm zum Rand. Dort setzte er sich rauf und sah mich an. Ich schwamm zu ihn und sah ihn an. ,,Ich will ja darüber reden, aber ich kann nicht", sagte er leise. ,,Wollen wir uns hinlegen?", fragte ich ihn mit einem Lächeln oder eher Grinsen. Ich musste ihn ablenken. Er nickte und hielt mir die Hand hin. Ich nahm sie an und zog ihn dann rein. Überrascht sah mich an, fasste sich aber schnell und attackierte mich mit einer Wasserschlacht, welche dann ca 15 Minuten ging, bis wir beide nicht mehr konnten.

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Endlich lag ich auf der Liege und entspannte, während Hero meinen Rücken eincremte.
,,Trainierst du eigentlich oft?", fragte ich ihn nach einer Zeit der Stille.
,,Nur wenn mir danach ist, ich achte da jetzt nicht so drauf", antwortete er mir sofort.
Nachdem er fertig war, legte er sich neben mich.

,,Endlich mal Sonne", seufzte Hero und lächelte vor sich hin.
,,Ich hab eigentlich jeden Tag Sonne,  wo kommst du denn her?", ich setzte mich auf und sah ihn an. Er hatte die Augen geschlossen und seine Hände zusammen-gefaltet auf seinem Bauch liegen, welcher nebenbei ein Sixpack andeutet.
,,Ich komme aus England, da ist mehr Regen als Sonne", lachte er.
,,Wie spät ist es eigentlich?", fuhr er dann fort.
,,Schon 16:00 Uhr, wir müssen gleich mal aus der Sonne", gab ich ihm die Antwort, als ich auf die Uhr gesehen hatte.
,,Ich dachte, du wolltest den ganzen Tag hier sein?", grinste er.
,,Mir ist etwas schlecht und ich habe keine Lust auf einen Sonnenstich", erklärte ich ihm es.
,,Na gut, dann lass uns ein Eis im Schatten essen", schlug er vor.
Ich willigte natürlich sofort ein, denn bei Eis kann ich nicht nein sagen.

Glücklich gingen wir mit unseren Sachen zum Eisstand und holten uns Eis. Ich nahm Zitrone und Erdbeeren, wobei Hero Minze nahm. Danach setzten wir uns an einen Tisch und genossen unser Eis in einer angenehmen Stille.
Jedoch brach ich diese, denn eine Frage blieb immer noch im Kopf bestehen.

,,Hero?", fragte ich ihn zögernd.
Fragend sah er mich an. Ich nahm meinen Mut zusammen und stellte dann die Frage, welche mich seit gestern verfolgt.

,,Nimmst du öfter Drogen?"

Run To You / Josephine L. & Hero T. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt