Kapitel 28

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Josephines P.o.V.:

Durch Stimmen, welche wild durch einander sprachen, wurde ich wach und öffnete meine Augen. Ich musste ein bis zwei mal blinzeln, ehe ich klar sah. Ich sah mich um und sah Hero mit meinem Vater und zwei Ärzten reden. Ich selbst lag in einem Bett. Ich drehte meinen Kopf und entdeckte meine Mum neben mir, die mich lächelnd ansah. Erleichtert atmete ich aus. Es geht ihr gut. Da ich etwas Durst hatte, streckte ich meinen Arm und versuchte vergeblich, an ein Glas ranzukommen. Hero schien meine Bewegung wahr genommen zu haben, da er sofort zu mir kam und mir das Glas reichte. Dankend nickte ich und nahm nach einander kleine Schlucke. Danach reichte ich Hero das Glas zurück, welches er mir sofort abnahm. ,,Wie geht es dir?", ich sah Sorge in seinen Augen und musste etwas lächeln. ,,Wie gesagt, Nadeln und ich sind keine Freunde. Mir wird dann immer schwindelig", beantwortete ich ihm seine Frage und drehte meinen Kopf dann wieder zu meiner Mum.

,,Geht es dir soweit ganz gut?", fragte ich sie. ,,Ich hab schon Schlimmeres überlebt", lachte sie. Ihren Humor hatte sie anscheinend nicht verloren. Ich musste etwas grinsen und sah dann wieder zu Hero. ,,Magst du mir einmal hoch helfen? Ich muss mal auf die Toilette", sofort half Hero mir hoch und brachte mich bis vor die Tür. ,,Den Rest schaffe ich alleine, danke", lächelte ich ihn an. Ich ging auf das Waschbecken zu und stütze mich darauf ab während ich in den Spiegel sah. Ich sah, wie so oft auch, ziemlich fertig aus. Meine Haare waren zerzaust und unter meinen Augen zeichneten sich dicke Augenringe ab. Ich sah richtig scheiße aus. Ich spritze mir einmal kaltes Wasser ins Gesicht und versuchte, meine Haare etwas zu richten. Wobei man die Betonung ganz klar auf versuchte legen sollte. Geklappt hat es nämlich so gut wie gar nicht. Als Alibi tätigte ich einmal die Spülung und verließ dann das Badezimmer. Hero stand noch vor der Tür und wartete auf mich. ,,Jo, ist alles in Ordnung?", mein Dad kam auf mich und umarmte mich einmal. Die Ärzte haben den Raum anscheinend während meiner Abwesenheit verlassen. ,,Ja, alles gut. Wichtiger ist es, dass es Mum gut geht", sagte ich und sah zu ihr. ,,Und das geht es mir. Dank dir", ich setzte sich auf und streckte ihre Arme aus. Ich ging zu ihr, setzte mich an den Rand auf ihrem Bett und schloss sie in die Arme. ,,Ich mag deinen Freund", flüsterte sie mir ins Ohr. Ich grinste und löste mich von ihr. ,,Ihr habt euch also schon kennen gelernt", stellte ich fest und sah zwischen ihr und Hero hin und her. ,,Du musstest ja so lange schlafen", spaßte Hero.

,,Wann darfst du denn gehen?", fragte ich an meine Mum gerichtet. ,,In zwei bis drei Tagen. Die wollen mich unter Beobachtung hier behalten", sie rollte mit den Augen, als sie das sagte. Sie war nie ein Freund von Krankenhäusern und schon gar nicht vom ,,eingesperrt sein". ,,Wie wäre es, wenn wir morgen zusammen Essen gehen?", schlug sie vor. ,,Die Kantine ist bestimmt richtig köstlich", lachte mein Dad ironisch auf. ,,Muss ich eigentlich noch hier bleiben?", schoss mir die Frage plötzlich in den Kopf und aus dem Mund. ,,Die Ärzte meinten nein. Es war nur zu viel Stress für dich und dann auch noch die Nadel", erzählte mein Dad. Ich nickte nur erleichtert und sah auf die Uhr. Es war schon sehr spät abends. ,,Ich bin müde", sagte ich und gähnte einmal. ,,Dann geht mal besser. Wir sehen uns dann morgen, ja?", mein Mum umarmte mich noch einmal, dann Hero und zum Schluss Dad. Wir wanken noch einmal und traten dann schweigend den Weg zum Auto an, wobei Hero nicht von meiner Seite wich und mich stütze. Ich konnte zwar alleine gehen, aber es war einfach nur niedlich von ihm.

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Bei meinem Elternhaus angekommen, gingen Hero und ich sofort in mein altes Zimmer. ,,Ich bin so kaputt", schnaubte ich einmal und zog mir meinen Pullover über den Kopf. Ich schnappte mir aus meinem Schrank ein Shirt und eine Shorts. Ich zog noch schnell meine Jeans aus und zog dann meine Schlafsachen an. Für Hero holte ich ein Shirt raus, was ich mal in der Herrenabteilung gekauft hatte. Er zog sich ebenfalls um steig dann zu mir ins Bett. Das Licht machte ich mit einer Fernbedienung aus. Heros Hand suchte nach mir, das spürte ich. Als er mich gefunden hatte, zog er mich an sich heran und schlang seine Arme um mich. In Löffelchenstellung lagen wir einige Momente so da, bis ich anfing zu sprechen. ,,Danke. Danke, dass du mitgekommen bist", flüsterte ich in die Dunkelheit. ,,Das ist doch selbstverständlich. Geht es dir denn wirklich gut?", ich spürte leichte Küsse auf meinem Nacken, wodurch sich meine Nackenhaare aufstellten und eine angenehme Gänsehaut sich breit machte. ,,Wenn du bei mir bist, geht es mir immer gut", sprach ich. Kurz schwiegen wir wieder. ,,Hero?", sprach ich in die Dunkelheit. ,,Ja?", sagte er etwas irritiert. ,,Ich liebe dich", ich kuschelte mich noch enger an ihn ran. Er verstärkte seinen Griff und flüsterte in mein Ohr: ,,Ich liebe dich." Und damit schlief ich ein und träumte von Hero und mir. Wobei ich noch nicht wusste, dass dieser Traum irgendwann wahr werden würde.

Run To You / Josephine L. & Hero T. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt