Kapitel 12

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,,Was ist denn hier los?"

Connor und ich lösten uns und ich sah in die Richtung, woher die Stimme, welche ich zu gut kannte kam. Und da stand er. In kurzer Hose und weißem Shirt.

,,E-Es ist nichts", stammelte ich. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er uns an. Ich war immer noch sehr nah an Connor und genoss es. Seine Nähe gab mir in dem Monat ein Gefühl von Sicherheit.

,,Ach, was du nicht sagst. Du liegst hier ja nicht gerade heulend in den armen eines Typen, den du nicht mal kennst. Mit einem anderen Typen, der dich doch nur uns Bett bekommen will und uns bekellnert und einem Mädchen, was du auch nicht kennst, aber alles anvertraust", spottete er. Jetzt reicht es mir.

,,Was bildest du dir eigentlich ein? Erstens hat Lucas eine Freundin und ist an einem One Night Stand nicht interessiert. Selbst wenn ich mit ihm ins Bett steige, hast du nicht das Recht, mir dies zum Vorwurf zu machen. Es ist mein Leben. Außerdem war Connor in den paar Stunden ein besserer Genosse, als du es je warst oder je werden wirst. Und Annie", ich sah sie an, ,,ist eine gute Freundin von dir, wie kannst du so über sie reden? Sie ist eine der nettesten und aufrichtigsten Menschen, die ich kenne und glaub mir, ich hab da eine Ahnung. Du bist einfach nur ein großes Arschloch, welches nie jemanden finden wird, der es mit dir aushalten würde. Du bist einfach arrogant, abweisend, überheblich und ein verdammtes Arschloch. Ich würde sogar meine Rolle hinschmeißen, um dich nicht mehr sehen zu müssen. Was nimmst du dir hier eigentlich raus? Was denkst du, wer du bist? Aber weißt du warum ich meine Rolle behalte? Weil ich dir den Triumph nicht gönne. Langsam verstehe ich, warum deine Familie nichts mit dir zu tun haben will. Du bist einfach unausstehlich!", ich fuchtelte wild mit meinen Armen und sah ihn abwartend auf seine Reaktion an.

Kurz sah ich Trauer in seinen Augen, doch dann sah er mich fassungslos an. Er schüttelte leicht den Kopf, drehte sich um und ging zügig davon. Aber natürlich nicht, ohne ein paar Liegestühle umzuwerfen.

Ich beruhigte meinen Atem wieder und sah die anderen an. Sie sahen mich etwas geschockt an.

,,Das war unerwartet", kam es auf einmal aus Annies Mund. ,,In der Tat", fügte Lucas hinzu.

,,Hab ich dich jetzt vergrault?", fragte ich Connor vorsichtig. ,,Ganz und gar nicht, ich steh auf starke Frauen. Nur du solltest langsam mal nach Hause, du siehst nicht gut aus", beruhigte mich Connor.

Ich stand mit zittrigen Beinen auf und versuchte, halbwegs normal zu gehen. Doch ich war so wackelig auf den Beinen, dass Lucas und Connor mich stützten.

,,Ich danke euch", bedankte ich mich bei Connor und Lucas, als wir vor unserer Zimmertür waren. ,,Ach dafür nicht. Ich muss jetzt aber auch los, Josie fragt sich bestimmt schon, wo ich bin", verabschiedete sich Lucas von mir und umarmte mich und Annie und gab Connor einen Handschlag. ,,Ich geh schonmal rein, ich will noch duschen. Tschau Con, man sieht sich bestimmt nochmal", sie umarmte Connor und schloss dann die Tür auf, um reinzugehen.

,,Ich hab mich noch gar nicht richtig vorgestellt. Ich bin Connor Ball, Bassist von The Vamps, falls das dir was sagen könnte", verlegen kratze er sich am Hinterkopf. ,,Freut mich, dich offiziell kennenzulernen. Ich bin Josephine Langford-Schauspielerin", ich streckte ihm meine Hand entgegen.

Nachdem wir uns noch etwas unterhielten und auch Nummern ausgetauscht hatten, verabschiedeten wir uns mit einer Umarmung.

,,Habt ihr euch geküsst?", war die erste Frage von Annie, als ich reinkam. ,,Was? Nein, natürlich nicht. Wir kennen uns doch kaum", beantwortete ich ihr ihre Frage etwas geschockt. ,,Och man", schmollte sie und legte sich aufs Bett. ,,Gute Nacht", wünschte ich Annie, bevor ich endgültig einschlief.

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Die Woche lief sehr schnell an uns vorbei und ehe ich mich versah, stand ich am Set und musste mit Hero Friede Freude Eierkuchen spielen. Gerade befanden wir uns am See und waren kurz vor der Scene, wo Tessa und Hardin sich küssen sollten, doch ich konnte es nicht.

,,Josephine, wir drehen das jetzt schon zum 6 mal. Du musst ihm doch nur in die Augen gucken, für genau 4 Sekunden. Der Kuss kommt doch als Einzelscene danach", Toni, der Regisseur, meckerte mich nicht wirklich an. Er bat halbwegs flehend auf eine Besserung meinerseits. Ich konnte ihn gut verstehen, denn es war eigentlich nicht schwer, Jemanden für vier Sekunden in die Augen zu schauen. Komm schon Josephine, sei professionell und gib dir einen Ruck. Lass Hero nicht den Triumph, dass er dich unsicher macht.

,,Tut mir Leid, bin mit meinen Gedanken heute etwas woanders" entschuldigte ich mich.

Wir schwammen zurück in die Mitte des Sees und "standen" uns gegenüber.

,,Was hält dich denn von einem klarem Gedanken ab?", schmunzelte Hero und sah mir in die Augen. Ich weiß nicht wie lange wir da so schwammen, doch nach ca 20 Sekunden rief Anna:,,Und cut! Das habt ihr super gemacht. Ich wusste doch, dass du das kannst." Ich schwamm zurück zum Ufer und machte eine Pause. Ich war schwimmtechnisch immer schnell außer Atem. Auch wenn ich eigentlich eine gute Schwimmerin bin, ist es doch anstrengend für mich.

,,Josephine?", hörte ich eine Stimme hinter mir sagen. Ich drehte mich um und sah Hero. ,,Wir müssen reden", stellte er fest. ,,Ich wüsste nicht worüber", gab ich kalt von mir. ,,Josephine bitte. Ich weiß ich hab mich blöd verhalten, aber unser Verhalten jetzt schädigt nur dem Film. Lass und doch Frieden schließen, jedenfalls nur während wir drehen", schlug er vor.

,,Wow, dass ich sowas etwas weises mal aus deinem Mund höre. Das grenzt a fast an ein Wunder", stichelte ich etwas. Ich weiß, es ist falsch. Er will nett sein und ich weise ihn ab. Aber er hat selbst Schuld. Fassungslos sah mich an.

,,Wenn das deine Entscheidung ist, bitte. Aber wirf mir nicht nochmal vor, dass ich nur auf Streit aus bin", mit diesen Worten stieg er aus dem See.

,,Josephine!", rief jemand meinen Namen. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam und sah jemanden, den ich nicht erwartet habe.

Run To You / Josephine L. & Hero T. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt