Kapitel 30

667 21 1
                                    

,,Josephine?", weckte mich eine Stimme. Hero. Ich reagierte jedoch nicht, sondern behielt meine Augen geschlossen. ,,Josephine, wir landen gleich. Du musst aufwachen", Hero ließ nicht locker. ,,Ich bin a schon wach", murmelte ich vor mich hin und setzte mich wieder aufrichtig hin. ,,Ausgeschlafen?", fragte ich Hero amüsiert. Jedoch schüttelte ich nur den Kopf und versuchte einigermaßen wach zu werden.

,,Ich bin so froh, nachher einfach nur im Bett liegen zu können", sagte ich und zog meinen Koffer vom Rollband runter. ,,Ich auch, glaub mir", stimmte Hero mir zu und zog seinen, der auch endlich kam, ebenfalls vom Rollband runter. ,,Glaubst du, wir müssen heute noch Etwas drehen?", fragte Hero und nahm mir meinen Koffer aus der Hand, um ihn zu schieben. ,,Ich hoffe nicht", gab ich ehrlich von mir. Ich will einfach nur ins Bett und weiterschlafen. Die letzten Tage waren einfach nur anstrengend gewesen.

--------------------

,,Josephine!", rief Annie, als ich in unser Zimmer kam. Ich schlüpfte aus meinen Schuhen, stellte den Koffer in der Ecke des Raumes ab und ließ mich dann ins Bett fallen. ,,Hey", murmelte ich in die Decke und drehte mich dann auf den Rücken. ,,Wie war euer Ausflug?", fragte Annie mich und sah mich auffordernd an. ,,Anstrengend. Aber es war schön, meine Familie wieder zu sehen", ich rollte mich auf die Seite und sah sie nun auch an. ,,Geht es deiner Mum wieder gut?" ,,Ja, sie langweilt sich nur im Krankenhaus", sagte ich und schloss meine Augen. ,,Ich glaube, ich schlafe noch etwas", murmelte ich und griff mit geschlossenen Augen nach der Decke. Nach zwei Versuchen schaffte ich es endlich und zog sie zu mir hoch. ,,Ich gehe etwas an den Strand. Bis nachher", mit diesen Worten stand Annie auf und spazierte aus der Tür.

* ,,Josephine, wie oft noch. Es tut mir leid", Hero versuchte es immer wieder. Doch ich hörte nicht auf ihn. ,,Ein ,es tut mir leid' reicht nicht. Ist dir eigentlich bewusst, wie sehr du mich verletzt hast? Aber was hätte ich erwarten sollen? Was hätte ich von dir erwarten sollen? Dass du mich wirklich ernst nimmst? Dass du mich wirklich magst? Dass du mich wirklich liebst? Ich hätte wissen müssen, dass du mir alles vorgelogen hast. Dass du nur mit mir gespielt hast. Gott, ich war so dumm! Wie konnte ich nur denken, dass ich, während ich Zuhause sitze und auf dich warte, du auch auf mich warten würdest", schrie ich ihm nun ins Gesicht. Hero erwiederte nichts, sondern legte seine Hände an meine Wangen und küsste mich. Sofort brach ich den Kuss ab und verpasste ihm eine Backpfeife. ,,Sag mal spinnst du jetzt komplett?", aufgebracht verließ ich sein Hotelzimmer und lief in meines. Wir waren nur 3 Wochen getrennt und wollten jetzt auf Tour gehen, um den Film zu promoten. Es war ein Fehler, ihm zu vertrauen. *

Schweißgebadet wachte ich auf und schreckte hoch. Mein Atem wach flach und stockend. Ich sah nach draußen. Es war dunkel. Ich tastete neben mich, doch Annie war nicht da. Immer noch schwer atmend fuhr ich mir mit beiden Händen übers Gesicht und strich mir einzelne Strähnen aus dem Gesicht. Diesen Traum hatte ich nicht zum ersten mal. Schon öfters träumte ich von einem Streit mit Hero. Ich schnappte mir mein Handy und sah auf die Uhr. Es war 3 Uhr Nachts. Wo bleibt Annie? Ich wählte ihre Nummer und hielt mein Handy ans Ohr. ,,Hallo?", lallte Annie ins den Hörer. ,,Annie, wo bist du?", fragte ich sie sorgend. ,,Wo ich bin? Ich bin bei mir hihi", lachte sie nun. ,,Bist du high?", fragte ich sie ernst. ,,Also vor einer Stunde war ich noch down", kicherte sie. ,,Wo bist du? Ich komme dich holen", sagte ich. Ich klemmte mir mein Handy zwischen Ohr und Schulter und stand auf. Ich schlüpfte schnell in meine Schuhe und zog mir eine Jacke über. ,,Am Strand, das Wasser ist soo schön. Sogar der Mond schwimmt im Wasser", es klang, als würde sie staunen.

Ich legte auf und machte mich auf den Weg. Ich überlegte kurz, ob ich Hero mitnehmen sollte. Doch mein Kopf entschied sich dagegen. Stattdessen wählte ich die Nummer von Shane. ,,Josephine?", fragte mich Shane verschlafen, als er abnahm. ,,Hey, Annie baut scheiße. Kannst du mit mir zum Strand gehen und sie holen?", zögerlich stellte ich die Frage in der Hoffnung, dass er ja sagt. ,,Gib mir 10 Minuten. Wir treffen uns in der Lobby", damit legte er auf. Ich grinste und fuhr mit dem Fahrstuhl runter. In der Lobby war es leer. Ich ging zum Automaten und holte mir KitKat. Genüsslich biss ich in den Schokoriegel. Ich lehnte mich etwas an den Automaten und schloss die Augen. Ich war immer noch müde.

,,Josephine?", hörte ich Shane sagen. Ich sah ihn gerade die Treppe runter kommen. ,,Shane, du weißt gar nicht, wie sehr ich dir danke", sagte ich und umarmte ihn. ,,Na dann mal los", sprach ich und zusammen gingen wir los.

Dass dieser kleine ,,Ausflug'' so verheerend wird, hätten wir aber nicht gedacht.

Run To You / Josephine L. & Hero T. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt