KAPITEL |5.

4.7K 169 0
                                    

Oben angekommen, betreten wir das Zimmer, in welchem ich mein erstes Mal hatte. Mit Dylan. Ich kann mich nur dunkel an alle Einzelheiten erinnern. Deutlich aber an seine Hände auf meinen Körper.

Er setzt sich aufs Bett und bedeutet mir mich auch zu setzen. Ich schüttele den Kopf und bleibe vor ihm stehen. "Also?" sage ich  und erinnere damit an meine Frage von vorhin.

"Wir müssen natürlich schon so aussehen wie ein Paar ... also ,.." Er steht auf und kommt näher. Dann bleibt er direkt vor mir stehen. "Es wäre ziemlich schräg wenn wir uns nicht küssen würden."

Automatisch schlucke ich bei dieser Vorstellung.

Er grinst. "Außerdem sollte ich dich anfassen dürfen, also deine Hand halten, dich umarmen, dich an mich ziehen ..."

Mit zusammengekniffenen Augen schaue ich zu ihm auf. "Aber nur in der Schule, und wenn ich hier bin wegen der Arbeit?"

"Genau. Und du müsstest mich solange es läuft auf Partys begleiten und auch dort meine Freundin spielen. Keine feste Freundin würde ihren Freund da alleine hin lassen, Violetta."

Ich schnaube. "Dann sollten wir jetzt darüber reden, was für MICH dabei herausspringt. Schließlich wird das mein gesellschaftlicher Tod sein!"

Dylan lacht laut los. "DEIN gesellschaftlicher Tod? Hallo? Hast du mich schon mal mit einem Mädchen ZWEI MAL gesehen?"

Ich schüttele wahrheitsgemäß den Kopf.

"Eben. Mein ganzes hart aufgebautes Image geht flöten!"

Wütend funkele ich ihn an.

"Ok, ok! Also, was willst du dafür?"

Kurz überlege ich. "Du holst mich jeden Tag vor der Schule ab und nimmst mich danach mit."

"Kein Problem."

"Außerdem ..." Ich grinse. "Musst du mich natürlich auf das Sommerfest begleiten ... UND zum Shoppen dafür."

Langsam fällt sein Grinsen in sich zusammen.

"UND du musst ab jetzt nett zu meinen Freunden sein!"

Ergeben seufzt er. "Ist das alles? Oder willst du auch noch meine Seele?"

Mit der Zunge schnalzend, zucke ich mit den Schultern. "Wir können es auch lassen."

Sofort schüttelt er den Kopf. "Okay ..." Er streckt mir die Hand hin. "Abgemacht?"

Kurz zögere ich. "Und wie lange müssen wir das machen?"

Nun scheint er zu überlegen. "Keine Ahnung, bis zum Ende der Sommerferien  und vor dem Schulstart haben wir einen riesen Krach und trennen uns?"

Ich atme tief durch, dann ergreife ich seine Hand. "Abgemacht ... aber wehe du hältst dich nicht an die Vereinbarung!"

Wieder breitet sich ein Grinsen in seinem Gesicht aus. "Also, FREUNDIN, wir sollten runter gehen, meine Eltern wollen dich noch Einschulen für die Veranstaltungen die im Sommer stattfinden ..."

Nickend und folge ich ihm aus dem Raum. Kaum sind wir unten an der Treppe angekommen legt Dylan seinen Arm um meine Taille. Ich zucke kurz zusammen. "Entspann dich, Baby ..." flüstert er und ich funkle ihn an. "Tja, zu spät um darüber zu verhandeln, Schnuckelchen."

Ich verdrehe die Augen und er dirigiert mich in die Küche wo bereits einige Menschen umher laufen. "Mom?" spricht er Caroline an, welche sich sogleich zu uns umdreht. "Ah, da seid ihr ja! Also Violetta, hast du schon Erfahrung in solchen Dingen?"

"Ja, die habe ich." Die habe ich tatsächlich. Meine Eltern haben mich schon öfter gezwungen in ihrem eigenen Laden auszuhelfen. Es ist nur ein kleines Bistro, aber ich mag es. "Meine Eltern haben doch dieses Bistro."

Ihr Gesicht hellt sich auf. "STIMMT! Stone's oder?"

Ihre Begeisterung bringt mich zum Lächeln und direkt darauf zieht mich Dylan ein Stück näher zu sich. Automatisch lege ich meine Hand auf seinen gut trainierten Bauch.

"Dann kann ich dir ja eigentlich gar nichts beibringen. Es geht  hauptsächlich darum gut auszusehen und die Tabletts mit den Häppchen oder dem Sekt zu servieren."

Pflichtbewusst nicke ich. "Das dachte ich mir schon."

"Nun, dann bist du für heute entlassen. Macht etwas Schönes ihr beiden. Ihr seid wirklich ein absolut hinreißendes Paar! Morgen geht es dann richtig los, ja?" Sie zwinkert mir zu und Dylan zieht mich aus der Küche hinaus über die Terasse in den Garten.

Dort lässt er mich los und legt sich auf einen der Liegestühle. Ich stehe ratlos herum und habe keine Ahnung, was ich tun soll. "Komm her ..." fordert er mich dann auf und rutscht ein Stück zur Seite.

"Was?"

Er grinst. "Meine Mutter beobachtet uns ..."

Ich schaue zum Haus zurück und tatsächlich steht seine Mom an der Terassentür und lächelt zu uns herüber. Ich seufze leise und setze mich neben Dylan auf die Liege. Der allerdings scheint damit nicht genug zu haben, denn er packt mich und zieht mich zu sich herunter, was mich dazu bringt, zu quietschen. Ganz kurz berühren seine Lippen meine, dann lässt er mich wieder los. Ich starre ihn an.

"Jetzt ist sie weg", flüstert er und macht es sich wieder auf der Liege bequem. "Du musst dich entspannen, Baby. Wenn du so verkrampft bist, wird jeder gleich merken, dass du und ich nicht wirklich verliebt sind."

Tief durchatmend nicke ich.

"Bist du doch nicht, oder?" will er dann wissen.

Hä? "Wie bitte? Was bin ich nicht?"

Dylan lächelt. "Verliebt, in mich?"

Laut lache ich los. "Verliebt in dich? Wieso sollte ich bitte in jemanden wie dich verliebt sein?"

Er setzt sich auf und kommt mir gefährlich nahe. "Weil du mir deine Jungfräulichkeit geschenkt hast ...", flüstert er mir ins Ohr und ich drehe ihm geschockt den Kopf zu. "Dachtest du, ich bemerke es nicht?"

Hitze steigt mir in die Wangen.

"Du warst unglaublich eng", raunt er weiter und ich bekomme eine Gänsehaut.

"Hör auf damit!", zische ich und stehe auf.

"Beruhig dich, ich hör auf, ok?"

Erleichtert nicke ich. "Bringst du mich zurück?"

Erst will er den Kopf schütteln, dann erinnert er sich aber scheinbar daran, dass er meinen Freund spielen muss und nickt.

The Night we metWo Geschichten leben. Entdecke jetzt