KAPITEL |17.

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Mit offenem Mund starre ich Dylan an. Seine Haare sind verwuschelt, seine Augen Blutunterlaufen, er trägt nur eine Jogginghose und sonst nichts. Emotionslos sieht er mich an, als ich in seine Augen sehe, welche total glanzlos sind. "Was willst du" keifft er und sieht mich abfällig an. Ich seufze. "Mit dir reden.." er zieht die Augenbrauen zusammen. "Es gibt nichts zu reden" meint er und ich schüttle den Kopf. "Doch gibt es, kann ich rein kommen?" er mustert mich kurz, dann nickt er und tritt zur Seite, damit ich ins Zimmer kann. Hinter mir schließt er die Tür und ich drehe mich zu ihm um. "Rede" sagt er dann sofort. Ich gehe ein Stück näher zu ihm und schaue zu ihm auf. Er rührt sich kein Stück und sieht auf mich herab. "Was ist los mit dir?" sage ich leise und er hebt eine Augenbraue. "Was soll los sein?" ich verdrehe die Augen. "Hast du schon mal in den Spiegel geschaut, Dylan?" er schließt einen Moment die Augen. "Ich bin nur müde.." erklärt er dann. "Ach müde bist du? Du siehst aus als hättest du geweint!" er verengt die Augen zu schlitzen und beißt die Zähne zusammen. "Weshalb sollte ich weinen?" zischt er. Ich zucke mit den Schultern. "Weiß ich nicht" flüstere ich und schaue ihm weiter in die Augen. Er sieht mich forschend an. "Was willst du hier Violetta?" ich wende mich ab und werfe mich in sein Bett. "Was wird das hier? Raus da" mault er und ich schüttle den Kopf. "Nicht bevor du mir nicht gesagt hast wieso du aussiehst als hättest du eine Woche nicht geschlafen" er kommt zum Bett und legt sich neben mich, sagt aber kein Wort. Dann schaltet er den Fernseher an und beachtet mich nicht mehr. Natürlich wählt er wieder einen Horrorfilm aus. Nur um mich zu ärgern. "Dylan..." sage ich leise und er dreht den Kopf zu mir. "Was?" entnervt schnaube ich. "Ich gehe nicht, bevor du es nicht gesagt hast!" er lacht kurz und rau. "Meinst du, das wäre mir nicht egal? Dann bleibst du halt" er sieht mich herausfordernd an. Ich seufze. "Ich will mich nicht mit dir streiten Dylan...wieso sagst du mir nicht einfach was los ist? Deine Mum macht sich sorgen. Sie denkt du hättest Liebeskummer wegen mir" ich kichere, breche aber abrupt ab, als ich seinen Gesichtsausdruck sehe. "Bist du..ich meine hast du?" ich kann den Satz nicht zu Ende sprechen, es ist zu lächerlich. Er verdreht die Augen. "Was, verliebt in dich? Träum weiter Wonderwoman" beruhigt schließe ich kurz die Augen. Dylan ist nicht in mich verliebt.  "Wirst du krank?" er zuckt mit einer Schulter. "Okay" sage ich dann und will aufstehen, aber er hält mich am Arm fest. "Bist du jetzt mit Jeremy zusammen?" ich lasse meine Augen über sein Gesicht wandern. "Nein" sage ich dann. Er legt den Kopf schief. "Wieso nicht?" ich verdrehe die Augen. "Weil ich nicht in ihn verliebt bin Dylan" erkläre ich ihm. Er leckt sich über die Unterlippe und sieht mich weiter an. "Aber er ist in dich verliebt.." ich nicke. "Worauf willst du hinaus?" frage ich ihn und er zuckt wieder mit der Schulter. "Können wir morgen so tun als wären wir ein Paar? Bei der Veranstaltung?" ich schaue ihn zweifelnd an. "Wieso sollten wir das tun? Außerdem hattest du doch heute schon ein neues Mädchen, wieso kann die nicht so tun als wäre sie deine Freundin? Außerdem würden wir deine Mutter damit total verwirren.." er sieht mir lange in die Augen. "Ich will aber dich.." ich hebe eine Augenbraue. "Also als meine Fake Freundin. Nur morgen, bitte Vio..wenn ich dort ohne Freundin aufkreuze werden mir alle auf den Sack gehen.." ich seufze. Wieso kann ich diesem Kerl nichts abschlagen? "Okay, aber DU erklärst das deiner Mum! Und ICH will dann nicht als die Böse dastehen wenn es wieder vorbei ist!" er nickt und zieht mich dann am Arm zu sich, bis ich in seinen Armen liege. Ich höre ihn tief die Luft einziehen und spüre wie er seine Arme um mich legt. Ich atme seinen mittlerweile vertrauten Geruch ein und schließe kurz die Augen. Dann löse ich mich ein Stück von ihm. "Ich muss los, meine Schicht ist vorbei.." ich kneife die Lippen zusammen. "Ich fahre dich, bleib noch.." ich schüttle den Kopf. "Musst du nicht. Der Deal ist ja hinfällig.." wieder sehen wir uns in die Augen, bis er sich nach vorne beugt und seine Lippen auf meine legt. Ich seufze als ich den ebenfalls vertrauten Geschmack seines Mundes auf meinem schmecke und er zieht mich näher zu sich. Seine Zunge streift über meine Unterlippe und ich öffne sie für ihn. Mit einem Stöhnen berühren sich unsere Zungen und induitiv dränge ich mich noch näher an ihn. Der Kuss wird wilder, leidenschaftlicher und fordernder. Wir keuchen beide, als wir uns voneinander lösen. "Verdammt, ich will dich.."

The Night we metWo Geschichten leben. Entdecke jetzt