KAPITEL |28.

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Ich laufe vor Jeremys Haus auf und ab und warte bis sich die Lichter, die ich am Ende der Straße sehe nähern. Ich hasse es, so auf Dylan zu reagieren. Er hat es nicht verdient gemocht zu werden. Er hat es nicht verdient mir Herzklopfen zu bescheren. Ich weiß gar nicht wieso ich hier draußen stehe und auf ihn warte. Wahrscheinlich wollte ich nicht dass er Jeremy aus dem Schlaf klingelt. Oder dass sich die beiden über den Weg laufen. Das Auto hält vor mir und ich steige ein. Dann schnalle ich mich an, ohne ein Wort gesagt zu haben. Dylan fährt los und kurze Zeit später sind wir bei ihm. Er steigt aus und ich folge ihm. Durch das Haus, die Treppen hinauf, in sein Zimmer, wo er die Tür hinter mir schließt und mich dann mit vor der Brust verschränkten Händen ansieht. "WAS?" blaffe ich ihn an. Er lässt die Arme sinken und kommt näher zu mir, bis er direkt vor mir steht. So nah, dass ich seinen Geruch welcher mir mittlerweile so vertraut ist, einatmen kann. "Vio.." beim Klang seiner Stimme läuft mir unwillkürlich ein Schauer über den Rücken. Meine Haare stellen sich auf in der Erwartung von ihm berührt zu werden. Wieso hat er verdammt nochmal diese Wirkung auf mich? Ich habe versucht sie zu ignorieren.  Habe so getan als wäre sie gar nicht da, aber so ist es nicht. Es ist ganz deutlich da. Dieses kribbeln in seiner Nähe, die meinen ganzen Körper durchläuft. So als hätte sich mein Körper entschlossen entgegen den Entschlüssen meines Kopfes zu reagieren. Er legt eine Hand auf meinen Hals und streicht darüber. Mein Atem wird schneller, mein Brustkorb hebt und senkt sich schneller. Ich weiß dass er es sieht, denn er überwindet die letzten Zentimeter zu mir und drückt mich gegen seinen Körper indem er seine Arme um mich legt. Ich höre ihn tief einatmen. Was tue ich hier? Wieso lasse ich ihn mich umarmen? Er hat heute mit meiner besten Freundin herumgemacht, zumindest dachte ich, sie wäre meine beste Freundin. Ich drücke ihn von mir weg, auch wenn es mich jedes fünkchen Überwindung kostet dies zu tun. "Komm mir nie wieder zu nahe.." flüstere ich und sehe ihm dann endlich in die Augen. "Hör zu ich.." ich schüttle den Kopf. Ich will seine Erklärungen nicht hören. Welcher Kerl ist so ein Arschloch und nimmt einem Mädchen die beste Freundin weg. Klar, er hat es nicht allein getan und die Freundschaft mit Jules und mir ist vorbei, aber er ist nicht unschuldig. "Baby komm schon.." ich funkle ihn wütend an. "Komm schon? KOMM SCHON? Du erzählst mir GESTERN Abend dass du in mich verliebt bist und eine Beziehung mit mir willst, und nur weil dir meine Antwort nicht gefällt, stehst du am nächsten Morgen auf und denkst dir, du könntest dann halt mal meine Scheiß BESTE FREUNDIN vögeln?" den Schluss brülle ich aufgebracht. Meine Hände habe ich zu Fäusten geballt und mein Blick, welchen ich als mörderisch bezeichnen würde, richte ich auf seine Augen. "Ich habe sie nicht gef-" ich halte die Hand hoch. "MIR EGAL!" ich will an ihm vorbei zur Tür aber er hält mich natürlich zurück. "Geh jetzt nicht, lass es mich doch erklären.." ich beiße die Zähne zusammen und schlage seine verdammte Hand weg, welche sich quasi in meine Haut brennt. "Berühre mich nie wieder!" seine Augen wandern nervös über meinen gesamten Körper. "Vio.." abwartend verschränke ich die Arme vor meinen Brüsten. "Außerdem, wer war denn heute mit seinem angeblich besten Freund unterwegs?" meint er plötzlich. Ich hebe die Augenbrauen. "Ich kann mich nicht erinnern DIR eine Liebeserklärung gemacht zu haben DYLAN! Ich habe mit dir geschlafen, ok. Und es war sicherlich das Dümmste was ich je getan habe. Aber ich habe mich damit nicht an dich gebunden! Und DU dich ja scheinbar auch nicht an mich!" jetzt sieht er wieder wütend aus. Der Ausdruck von Angst ist einem anderen gewichen. "Das Dümmste was du getan hast?" schreit er mir nun entgegen. "Gestern warst du noch ganz geil darauf mich in dir zu haben!" ruft er weiter aus und ich verdrehe die Augen. "Ja und? Du bist heiß. Äußerlich bist du eine verdammte 100 auf einer Skala von 1-10! Aber dein Fucking Charakter macht dich so verdammt unattraktiv! Genau deshalb wirst du nie mein Freund sein, deshalb werden wir NIE eine Beziehung führen. Genau deshalb werde ich mich für Jeremy entscheiden. ER liebt mich. ER will nur mich! ER würde niemals mit einer anderen herummachen wenn er mich haben kann!" brülle ich nun wieder. "DU hast mir doch keine Chance gegeben!" zischt er zurück. Ich hebe die Augenbrauen. "Ich habe dir keine Chance gegeben? Ich habe dir gesagt du sollst mir beweisen dass ich die Einzige für dich sein kann, dass du keine anderen Mädchen brauchst, aber wie lange hast du es geschafft? Nicht mal 24 verdammte Stunden Dylan! Nicht mal einen Tag hast du es ausgehalten ohne deine Zunge in den Hals einer anderen zu stecken! Es kotzt mich so dermaßen an wie ich auf dich reagiere, aber das wars für mi-" ich werde zurück gedrängt bis ich ans Bett stoße und warme Lippen pressen sich hart auf meine. Das alles passiert in so wenigen Sekunden, dass ich kurz nicht imstande bin, zu reagieren. Er legt seine Arme um mich und drückt mich gegen seinen harten Körper. Seine Lippen bewegen sich auf meinen und rauben mir den Atem. Als er mir in die Lippe beißt, und ich Blut schmecke, wache ich endlich auf und drücke ihn von mir weg.

The Night we metWo Geschichten leben. Entdecke jetzt