KAPITEL |16.

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Ich klingle an die große Tür der Riesigen Villa welche die Familie McDearing ihr Eigen nennt. Kaum zehn Sekunden später wird diese geöffnet und eine Haushälterin winkt mich hinein. Sie begleitet mich in den Garten wo ich schon von weitem Dylans Mom erkenne. Bei ihr angekommen mustert sie mich zuerst. Ihre nette Ausstrahlung ist scheinbar flöten gegangen, denn sie sieht mich genauso emotionslos an, wie ihr Sohn gestern Abend und heute in der Cafeteria. "Violetta. Danke dass du gekommen bist. Dylan hat mir erzählt was geschehen ist. Ich muss sagen ich bin sehr enttäuscht, aber daran kann ich nun auch nichts mehr ändern. Selbstverständlich kann ich dich nun nicht mehr so bevorzugen. Du wirst also für dein Geld arbeiten müssen. Heute bereiten wir alles für unsere Veranstaltung morgen Nachmittag vor. Ich erwarte von dir aktive Mithilfe. Du kannst dich da drüben bei Magda melden, sie wird dir alles zeigen und dich dann einteilen" ich nicke langsam. "Kein Problem, ich verstehe das. Danke" sage ich leise und unterwürfig. Sie schaut mich noch einen Moment an. "Dylan ist am Boden zerstört. Ich habe ihn noch nie so gesehen. Vielleicht solltest du im Anschluss mit ihm reden. Es tut mir in der Seele weh ihn so zu sehen. Du gehst ihm scheinbar näher als er zugeben will.." ich hebe die Augenbrauen. "Ich weiß nicht ob das so eine Gute Idee ist..." sie kneift die Augenbrauen ein wenig zusammen. "Natürlich ist es eine Gute Idee, ich kenne meinen Sohn. Und du magst ihn doch, oder? Oder hast du ihm nur etwas vorgespielt um an sein Geld zu kommen?" zischt sie ein wenig schärfer als zuvor. Ich starre sie mit offenem Mund an. "W-was? Nein! Ich will sein Geld nicht!" ihr Gesichtsausdruck wechselt wieder ein bisschen. "Dann ist es ja gut. Und jetzt ab mit dir zu Magda. Und vergiss nicht, danach noch zu Dylan zu gehen. Er ist seit gestern Abend außer um in die Schule zu gehen nicht aus seinem Zimmer gekommen" ich schlucke und nicke dann. Dann geht sie weg und ich mache mich auf die Suche nach Magda.

Ganze drei Stunden lang scheucht mich diese Person von A nach B. Wir stellen ein Pavillon auf, dann richten wir Stehtische, welche natürlich auch gedeckt werden müssen. Dann wird eine Bar aufgestellt. Zapfhähne müssen angeschlossen werden. Dann werden Gläser und Besteck poliert und geputzt. Nachdem dies getan ist müssen wir den Rasen mähen und Luftballons mittels einer Helium Flasche auffüllen und anbinden. Es sieht toll aus, als wir endlich fertig sind. Erschöpft lasse ich mich ins Gras sinken und verschnaufe einen Moment. "Gut gemacht Mädchen. Morgen wirst du Kellnern. Das ganze beginnt ab 17 Uhr. Ich erwarte dich also direkt nach der Schule wieder hier!" ich nicke und sie hilft mir auf die Beine. "Bis morgen" sage ich dann und sie nickt mir lächelnd zu. Dann mache ich mich auf den Weg ins innere der Villa, wo ich das Schlimmste noch vor mir habe. Nämlich zu Dylan hinauf zu gehen und mit ihm zu sprechen. Ich habe keine Ahnung was ich sagen oder tun soll, oder ob er mich überhaupt sehen will. Ich hatte eher den Eindruck er käme mit unserer Trennung ziemlich gut klar. Schließlich saß heute schon wieder ein anderes Mädchen auf seinen Schoß und hat ihn quasi aufgefressen. Ich gehe die Treppen hoch und bleibe vor seiner Tür stehen. Durch diese höre ich Musik. Kurz lehne ich mich gegen die Wand neben der Tür und lausche den klängen. Ich mach mir vor Nervösität gleich in die Hosen. Wieso bin ich bloß so nervös? Mehr als mich anschreien kann er ja auch nicht. Oder? Ich atme tief durch und trete dann vor die Tür. Dann klopfe ich zweimal laut und warte. Die Tür wird aufgerissen und ein mir völlig fremder Dylan steht vor mir.

The Night we metWo Geschichten leben. Entdecke jetzt