Ich sah nichts, einfach gar nichts. Alles war ausgeräumt, nichts war übrig, ich rannte in Alfreds Zimmer, auch er war nicht mehr da, ich konnte einfach nicht mehr und brach zusammen.
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Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte, taten mir meine Augen weh, ich lag in Alfreds Zimmer und als ich wieder realisierte, dass er nicht da war, rannen mir wieder Tränen die Wangen herunter. Ich lief schnell zu meinem Laptop und buchte mir den Nächsten Flieger nach Auckland. Ich musste wieder dahin, ich musste wieder in das Musikgeschäft und mir eine Geige besorgen, denn ohne sie hielt ich es kaum aus, in meinem zustand. Ich packte meine Sachen und holte auch mein Extra Geld aus meiner Schubladen, von dem niemand was wusste. Es waren genau 10.000€. Als ich fertig gepackt hatte, ging ich mit meinen ganzen Sachen zur Bank und hob auch das ganze Geld ab. Ich musste jetzt nur noch Ryan bescheid sagen und dann bin ich fertig zum abhauen. Also zog ich mein Handy aus meiner Tasche und sah, dass ich von einer Unbekannten Nummer eine SMS bekommen hatte.
Wollen wir uns nicht mal treffen, wenn wir schon in der gleichen Stadt wohnen? XX Dunken
Ich konnte meinen Augen einfach nicht trauen, er hatte mir tatsächlich eine SMS geschrieben, aber woher hatte er bitteschön meine Nummer? Ich schreib ihm nicht zurück und rief stattdessen Ryan an.
" Hallo?" sagte er ins Telefon.
" Hey Ryan ich wollte dir nur..." weiter kam ich nicht mehr, denn er schnitt mir sofort das Wort ab.
" Lass es Kim, ich habe dir echt vertraut, ich hätte nie sowas von dir gedacht, es ist Schluss" sagte er und legte sofort wieder auf. Ich ließ mein Handy sinken und ging einfach nur zur Bahn, die zum Glück in diesem Moment kam und stieg ein. Die ganze Fahrt über weinte ich nicht, ich hatte in den letzten Tagen einfach zu viel geweint. Ich ließ bei mir keine Gefühle mehr zu, denn sie würden mich nur wieder verletzten. Ich wollte ab jetzt niemanden mehr meine Gefühle zeigen, denn es hat ja sowieso keinen Sinn mehr.
Ich stieg aus und war mit ein wenigen Schritten im Flughafen drin. Ich gab mein Gepäck auf und ging dann auch sofort durch die Sicherheitsabsperrung. Mein Handy schaltete ich aus, aber machte stattdessen meinen iPod an, aus dem gleich Mendelssohn Violinkonzert d-moll erklang( die Aufnahme die ich euch verlinkt habe, ist einfach die beste :)). ich lehnte mich in meinem Sitz zurück und wartete aufs Boarding. Als es dann soweit war, ging ich direkt auf meinen Platz und schlief relativ schnell ein. Es war ein angenehmer Flug und ich hörte die ganze zeit Musik und versuchte mental, dieses Stück zu spielen, es war echt schwerer als gedacht und so war ich einige zeit beschäftigt.
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Ich war endlich in Auckland angekommen, ich weiß zwar nicht ob ich es schon Mal erwähnt habe, aber da ich vier Wochen zu früh geboren wurde, bin ich in Wellington geboren, also habe ich doppelte Staatsbürgerschaft. Deshalb konnte ich so problemlos hier einreisen. Ich war gerade mit sack und pack auf dem Weg zum Musikgeschäft, ich sah es schon von weitem und als ich da war, ging ich einfach rein.
" Hallo wie kann ich..... ah Kimberly" sagte der alte Mann an der Kasse. " Wie schön dich wieder zusehen"
" Ja, ich wollte Sie was fragen" sagte ich.
" Ja dann schieß' mal los"
" Können Sie mich Managen?"
" Ähhh. Also ich habe sowas noch nie gemacht, aber denkbar wäre es ja." sagte er.
" Ja ich brauche es nur die nächsten zwei Wochen, denn dann muss ich wieder zurück nach Deutschland, da dann die schule anfängt. Es gibt auch noch eine Bedingung, ich brauche ne Geige von Ihnen und ich bekomme dafür Geld, wenn ich spiele" sagte ich bestimmt.
" Ja klar, wollen wir das gleiche Programm wie letztes Mal machen? Und sagen wir mal so in vier Tagen das erste Konzert, dann aber jeden Tag eins, wenn du dann Donnerstag das erste Konzert spielst und dann am Samstag Mittag das letzte, hast du noch genug Zeit um Sonntag nach Hause zu fahren. " sagte er, wir beredeten noch alles und ich bekam die Geige und den gleichen Raum wie letztes Mal. Ich fing wie immer gleich an zu üben, da ich ja vorbereitet sein will.
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Heute war Donnerstag, ich hatte mich nochmal Duschen können und habe inzwischen eine eigene kleine Wohnung, wo es alles gab, das Geld was ich bekam war auf einem extra Konto angelegt, wo ich auch gleich mein ganzes Bargeld drauf gezahlt habe. Ich übte den ganzen Tag und aß und trank gelegentlich auch mal, aber wenn es hoch kam auch nur das einmal am Tag. Ich hatte kein Hunger mehr und war zu jedem kalt, wenn mich jemand nach meinen Eltern fragte, sagte ich immer ich dürfte das hier und ich würde sie über alles lieben. Ich hatte mein Handy nicht mehr an gemacht und hatte hier ein ein neues bekommen.
Ich stand hier jetzt mit einem Kleid, meine Haare waren perfekt gestylt und aufgeregt war ich auch nicht. Mir wurde ein Zeichen gemacht, ich solle jetzt auf die Bühne gehen. Ich ging auf die Bühne, doch dieses Mal war es anders als die letzten male, ich hielt erst einmal eine Ansprache, wo ich über mein Leben mit der Musik berichtete, ich hatte mir einen Text angefertigt, da ich dann doch nicht so gut englisch sprechen konnte, dass ich gleich frei sprechen konnte. Ich redete davon wie viel mir meine Musik bedeutete und wie glücklich ich war, hier zu sein. Im Grunde genommen war es ja auch so, es bedeutete mir echt viel hier sein zu können un mein Leben so zu leben, wie ich will. Als ich geendet hatte, klatschten alle Leute und ich sagte dann noch etwas über das erste Stück was ich spielte. Es war der Tschaikowsky, ich erzählte etwas darüber und fing dann an ihn zu spielen und schon war ich wieder in meiner Welt, in der alles perfekt lief. Ich spielte mir quasi den Frust von der Seele und es war befreiend, allen das mit zu teilen. Ich liebte es auf der Bühne zu stehen und hier war ich auch nicht so kalt wie vorher. Ich sagte dann immer etwas über das Stück und spielte es dann. Als ich mit allen drei Violinkonzerten geendet hatte, klatschten alle so begeistert, dass ich vier mal wieder auf die Bühne kam und mich verbeugte. Jetzt stand ich hier und ging nicht mehr, da ich mich entschieden hatte, noch etwas zu spielen.
( so das alles ist jetzt auch wieder auf englisch)" Also erstmal danke, sie wissen gar nicht, wie viel es mir bedeutet, dass sie so viel klatschen. Wie sie vielleicht bemerkt haben, komme ich nicht aus einem englischsprachigen Land, deshalb entschuldige ich mich, wenn ich Fehler im sprechen habe. Also ich glaube sie wollen gerne, dass ich noch etwas spiele, es war zwar nichts geplant, aber ich habe noch etwas auf Lager. Ich habe dieses Stück in den letzten vier Tagen geschrieben, da in meinem Leben gerade sehr viel schief läuft. Komponieren ist meine Art mit schmerz oder ähnlichem umzugehen. Ich werde ihnen jetzt mein jüngstes Stück vorspielen, es hat noch keinen Namen, dafür entschuldige ich mich." sagte ich und alle klatschten, ich lächelte das Publikum leicht an und dann begann ich auch schon zu spielen. In diesem Stück liegt soviel schmerz drin, dass ich mühe hatte meine Tränen zurück zu halten, ich schaffte es dann doch und spielte es wacker zu ende. Ich merkte nur noch in Trance wie das Publikum aufstand und begeistert klatschte. Ich lächelte es noch einletztes Mal an und ging dann von der Bühne. Dort angekommen, spielte ich wieder die Kalte und ging dann auch relativ schnell. Ich begab mich sofort in meine Wohnung und fiel ins Bett.
Widmung geht an jinhopkins
Wörter: 1303
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The music of my heart (1) (wird überarbeitet)
Teen FictionEs ist nicht schwer zu komponieren. Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen. ... Johannes Brahms ---- Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist. ...