30. Kapitel

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*Ryan*

 Ich saß so wie immer in meinem Zimmer. Ich sah einfach nur aus dem Fenster, ich liebe Kim, das ist keine Frage, aber sie ist mir fremd gegangen. Ich kann ihr einfach nicht in die Augen sehen. Ich weiß nicht, warum sie das getan hat, aber ich glaube auch, sie war jetzt wegen mir in dem Zustand. Das war jetzt schon der zweite Grund warum ich sie nicht sehen kann oder will. Ich kann es mir nicht verzeihen, sie in so einen Zustand gebracht zu haben.

Ich hörte auf einmal, dass es klopfte und die Tür unten aufging. Ich bemerkte, dass es Will war, ich hatte ihn schon ewig nicht mehr gesehen, da er auch nicht in der Schule war. Ich sah es ihm an, dass es ihm scheiße ging und ich guckte schnell weg, da ich bei ihm immer an Kim denken musste. Wie es ihr gerade ging?

" Warum warst du nicht bei ihr im Krankenhaus?" fragte er mich und ich wusste, dass er Kim meinte.

" Ich weiß nicht, zwischen uns ist Schluss, ich kann sie einfach nicht ansehen "

" Warum hast du überhaupt Schluss gemacht?"

" Sie hat mit 'nem anderen rum gemacht " sagte ich kalt.

" Sie hat nie mit 'nem anderen rum gemacht. "

" Ach ja das weiß ich aber was anderes "

" Und was? Sie weiß noch nicht einmal warum du Schluss gemacht hast und sie fragt jeden verdammten Tag nach dir!!!! Ihr geht es scheiße, sie ist in der Psychiatrie, da wir ihr das alles angetan haben, aber sie kann ohne dich da nicht raus kommen, willst du, dass sie stirbt weil du zu feige warst, sie zu besuchen? " schrie er mich an. Mich schmerzte es zu wissen, dass sie wegen uns in der Psychiatrie ist.

" Warum ist sie dort? "

" Sie ist magersüchtig und sie ritzt sich"

" Kann ich zu ihr" flüsterte ich jetzt nur noch.

" Ja komm mit, aber ich weiß nicht ob sie dich sehen will. "

Wir fuhren gemeinsam ins Krankenhaus und Will zeigte mir den Weg zu Ihrem Zimmer. Ich klopfte an und nach einem 'herein? ' ging ich rein. Und da sag ich sie. Sie war so zart, um nicht zu sagen klapprig, aber man sah schon deutlich ihre Knochen. An ihren Armen zierten sich helle streifen und als sie mich sah, weiteten sich ihre Augen. Ich guckte schnell weg, aber das brachte nichts, denn sehen konnte sie mich ja doch.

" Was machst du hier?" fragte sie mit brüchiger stimme.

" Dich besuchen, wonach sieht es denn sonst aus?"

" Ich weiß nicht. Du hast dich nicht gemeldet und jetzt tauchst du plötzlich auf?"

" Was meinst du weswegen, wir sind nicht mehr zusammen und ich bin schuld, dass du hier gerade liegst. Will ist zu mir gekommen.und hat mich mit hier her geschleppt. Sonst wäre ich wohl nie gekommen "

" Warum hast du Schluss gemacht?"

" Du fragt warum? du fragst es?" jetzt wurde ich wütend, wie konnte es sein, dass sie jetzt noch fragt.

" Ja ich fragte warum, weil ich nicht den leisesten Schimmer habe was ich getan haben soll. "

" Wer war denn Diejenige die fremd gegangen ist? "

" Ich soll fremd gegangen sein? Sag mal bist du bescheuert? "

" Wie jetzt, bist du nicht? " jetzt bin ich verwirrt, sie hat es mit so ner Überzeugung gesagt, dass sie es nie getan hat.

" Nein bin ich nicht, wie kommst du denn auf so nen scheiß? "

" Dunken ist ausm Urlaub wieder gekommen und hat gesagt, dass er nen Mädchen kennengelernt hat, er meinte, sie haben rum gemacht und so... er wollte sich die Nummer besorgen und dann war er sich nicht sicher, ob er die SMS abschicken soll, deshalb hat er mir das Handy gegeben und dann habe ich deine Nummer erkannt...und ja den habe ich ein und ein zusammen gereimt. " endete ich.

" Ich habe Dunken immer abblitzen lassen. Er hat es zwar immer wieder versucht, so dass ich dann auch Mum und Dad gefragt habe, ob wir weiter fahren können. " sagte sie und ihr lief die erste Träne über die Wange. Ich ging zu ihr und wischte ihr diese mit dem Daumen weg, doch als ich meine Hand wegnehmen wollte, legte sie ihre Hand auf meine. In mir war wieder das wohlige Gefühl, wenn ich bei ihr war. Oh Gott, wie hatte ich das vermisst.

" Kann ich mich zu dir legen? " fragte ich sie schüchtern.

" Ja komm her. " sagte sie und klopfte aufs Bett.

Ich hab die Decke an und legte mich zu ihr, sie kuschelte sich zu mir und ich legte schützend meine Arme um sie.

Ich weiß nicht wie lange wir hier schon so umschlungen lagen, aber es muss schon über eine Stunde sein. Ich wunderte mich auch, dass noch keine Krankenschwester hier war und nach ihr gesehen hat, aber vielleicht liegt es daran, dass ich bei ihr war.

" Kim, warum bist du hier?"

" Ich bin zu dick" Als sie das aussprach, brach es mir das Herz, sie war noch nie dick, sie war schlank und attraktiv.

" Hör mal Kim, du bist nicht dick, du bist oder warst so wie du bist wunderschön, ich habe mich in die alte Kim verliebt, nicht in die, die nichts isst und sich ritzt, ich werde dich nicht verlassen, lass dir da nichts einreden, aber du musst mir versprechen, dass du wieder isst, bitte!!" flehte ich sie an.

" Ich kann nicht, ich habe es probiert, aber ich muss dann immer würgen. " sagte sie.

" Machen wir einen Deal, solange du nichts isst esse ich auch nichts, ich werde dich dann aber nerven, dass ich hunger habe und du darfst nichts dagegen sagen" sagte ich ich hoffte einerseits, sie würde mitmachen, aber das hieß dann für mich hunger und wenn ich hunger haben, dann habe ich verdammt schlechte Laune.

" Ich kann dich aber nicht leiden sehen..."

" Dann iss was, ich helfe dir auch" sagte ich und versucht sie dazu zu bewegen.

" Ok... können wir es jetzt versuchen?"

" Ja, jetzt brauch ich nur noch essen" sagte ich und grinste sie an. Ich ging raus und suchte eine Krankenschwester. Ich fand sie auch schnell und fragte sie ob ich etwas leicht verdauliches essbares bekommen könnte.

" Ja natürlich, auf welches Zimmer soll ich es denn bringen?"

" Bitte auf das Zimmer von Kimberly Fung" sagte ich und sie sah mich mit großen Augen an.

" Sie will etwas essen? das ist ja eine schöne nachricht."

" Ja es freut mich auch, aber ich will sie nicht zu lange alleine lassen, also ich geh dann mal wieder" sagte ich uns ging in Richtung Kims Zimmer. Als ich ankam, war sie nicht mehr in ihrem Bett. Ich guckte im Badezimmer nach und dort war die Tür abgeschlossen. 

" Moment" sagte sie und ich legte mich daraufhin auf ihr bett. Als sie raus kam, war sie weiß im Gesicht und als ihr sah warum blieb mir fast das Herz stehen....

Widmung geht an emma_sternx

Wörter: 1132


The music of my heart (1) (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt