Kapitel 3 - What a Feeling

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Ich grub meine Zehen in heißen Sand unseres Privatstrandes, auf dem Weg zu der weißen Hängematte, die zwischen zwei Palmen auf mich wartete, die mir den erwünschten Schatten spenden würden. Hinter mir lief der Bedienstete des Hotels mit einem Tablett, auf dem sich kalte Getränke und Lesestoff befanden. Er selbst trug Schuhe und hatte Mühe damit im Sand zu laufen.

»Hoheit, bitte – dann tragen Sie wenigstens eine Sonnenbrille. Der weiße Sand wird Ihre Augen blenden.«

»Nein!« Wenn er nur den Hauch einer Ahnung besessen hätte, von dem tödlichen Weiß des ewigen Eises in Jotunheim, er wäre vor Scham im Sand versunken, mir eine schwarze Brille anraten zu wollen.

Ich blieb stehen und sah auf das Meer, auf der Suche nach Thor, der mit einem Lehrer in dessen Boot nach draußen gefahren war, um das Surfenzu erlernen. Was immer er da auch lernen wollte. Schließlich ritt er schon seit Jahrhunderten auf dem Wind der Stürme – was waren da im Vergleich ein paar Wellen.

In der Ferne konnte ich einen kleinen Punkt ausmachen und ging näher an die auslaufenden Wellen heran. Fast klares Wasser mit einer dünnen Schaumkrone umspielte meine blanken Füße. Je tiefer das Wasser wurde, desto dunkler wurde sein Türkis.

»Wollen Sie doch ins Wasser gehen, Hoheit? Ich veranlasse sofort, dass man Ihnen Badetücher bringt.«

»Stellen Sie das Tablett auf dem Tisch ab und lassen Sie mich allein!«

»Selbstverständlich,Hoheit. Bitte nutzen Sie den Rufknopf, wenn Sie etwas wünschen.« Er eilte sich, meinem Wunsch nachzukommen.

Sie waren noch zu weit entfernt, als dass ich erkennen konnte, was der Lehrer dort draußen von Thor forderte. Schade... doch war ich mir sicher, Thor würde es mir zu gegebener Zeit vorführen. Also nahm ich meinen Platz in der Hängematte ein, lauschte den Wellen und den gelegentlichen Rufen der karibischen Vögel.

Hach, so ließ es sich aushalten. Kein Starkphone, mit ständig wechselnden Ruftönen. Ich nippte an meinem Mojito und schielte zu dem Blue Lagoon, dessen Farbe großartig zum Meer passte. Wie der wohl schmeckte?

Die Wärme machte mich träge und so ließ ich mein Buch auf dem Tablett liegen und blickte zu dem Boot. Etwas schien über Board zu gehen. Ob das Thor gewesen war? Ich schloss die Augen und genoss die sanfte warme Brise, die den salzigen Geruch des Meeres zu mir brachte.

Kaltes Wasser überraschte mich. Mit einem Aufschrei fuhr ich hoch, meine Hände packten instinktiv nach vorne, bekamen Stoff zu fassen. Thors Lachen klang übermütig, während er weiterhin seine nassen Haare über mir ausschüttelte. Eisriesenhände auf einem erhitzten Körper bewirkten sicherlich Wunder.

»Wuah!« Die eisige Kälte ließ mich zurückweichen. Lokis rechte Hand war weiterhin in mein Shirt verkrallt, die Hängematte schaukelte bedenklich und Loki fiel mit mir zusammen in den Sand. Lachend wälzte ich ihn unter mich und presste meine nasse Kleidung auf ihn.

»Aaaah! Runter von mir!« Um es zu beschleunigen fror ich seine Kleidung ein.

»Du glaubst die Kälte könnte mich schrecken?« Ich sprang auf die Beine, zog Loki in die Höhe und warf ihn mir über die Schulter. Bevor er einen Zauber wirken konnte rannte ich zum Meer, unterband sein Zappeln mit Kraft . Mit einem Sprung war ich im Wasser.

»Thoglglgllgl...«

»Ist das nicht herrlich erfrischend?«

Bevor ich etwas darauf erwidern konnte presste mein aufgedrehter Gefährte seine Lippen auf meine. »Mhmhmmmhhh«, protestierte ich halbherzig. Ich mochte nicht unter Wasser gedrückt werden. Mir schmeckte das Salzwasser überhaupt nicht. Es brannte nicht nur in der Kehle, sondern auch in den Augen und ich hatte nie lange genug Zeit, um sie umzustellen. Endlich bekam ich Thor eine Armlänge von mir weg und holte keuchend Luft. Thor lachte. Er tätschelte mit der flachen Hand meinen Magen und danach meinen Hintern.

Prinzenrolle 3 (Thorki)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt