Ich war so durch und durch befriedigt, dass die Prozedur des Teekochens zum Test meiner Konzentrationsfähigkeit wurde. Irgendwie fand mein Blut nicht den Weg zurück in die oberen Regionen.
Bei Thor musste es noch schlimmer sein, seinem Schnarchen nach zu urteilen. Wahrscheinlich würden wir beide die ersten Stunden des Tages etwas seltsam laufen, wenn wir denn gewillt waren auf die Beine zu kommen.
Irgendwann kam mir zu Bewusstsein, dass ich Tee und Wasser wohl schon ziemlich lange anstarrte, bevor ich die Kanne hob und mir einen großen Becher füllte.
Was hatten wir uns gehen lassen die letzten Stunden. An Schlaf dachte wir beide nicht, auch wenn wir des öfteren übereinander zusammenbrachen und uns nach Luft ringend erholen mussten.
Ich griff nach dem Yukata und warf ihn mir über, ohne ihn zu schließen. Mit dem Becher in der Hand tappte ich nach draußen und setzte mich auf den kleinen Steg. Meine Füße baumelten im Wasser und ich spielte ein wenig Wellen machen. Darauf bedacht mit so wenig Bewegung wi emöglich, die größte auslaufende Welle zu produzieren, was sich nicht ganz einfach zeigte. Immer wieder nippte ich am Tee, gähnte und überlegte, ob ich mich nicht zu Thor legen sollte. Doch fürchtete ich mein Gefährte könnte dies falsch verstehen. Also stellte ich den Becher zur Seite und ließ einfach meinen Oberkörper nach hinten kippen. Der Holzsteg fühlte sich angenehm warm an und das Wasser kühlte meine Füße.
»Hähmprk!«
Heftiges Räuspern? Ich schlug die Augen auf und starrte bewegungslos in denHimmel, während ich meine magischen Sinne in alle Richtungen schickte. Langsam drehte ich meinen Kopf nach links und glaubte meinen Augen kaum. Hinter meiner kleinen Hütte ragte ein Quint-Jet hervor. An seinem Fahrwerk lehnte der Falke, mit vor der Brust verschränkten Armen, und schüttelte leicht den Kopf.
Hastig langte ich nach dem Gürtel des Yukata, fand ihn nicht, suchte weiter und fühlte ihn dann – unter dem Yukata inne liegend – ich trug ihn verkehrt herum!
Schwerfällig richtete ich mich auf und hielt die beiden Enden des leichten Gewandes fest zusammen. Barton lief bereits auf mich zu. Schnell kam ich in die Höhe, darauf bedacht meine Blöße zu bedecken.
»Tut mir leid, dass ich euch hier stören muss.« Er fuhr sich über das Gesicht.»Du weißt gar nicht, wie SEHR.«
»Seit wann bis tdu schon hier?«
»Viel zu lange. Ich wünschte, ich wäre später gekommen.«
»Was willst du?«
»Eine offizielle Weisung von S.H.I.E.L.D. führt mich her. Es geht um deinen letzten Zauber in New York.«
»Ich habe niemanden verletzt und niemanden getötet.«
»Fury nannte es einen außerordentlichen Eingriff in menschliche Angelegenheiten. Einige Reporter haben Anzeige gegen Unbekannt erstattet, wegen Körperverletzung. Fury verlangt, dass du es rückgängig machst.«
»Das kann ich nicht.«
»Ich verstehe... keine Energie mehr.« Barton grinste anzüglich.
Böse funkelte ich ihn an.
»Keine Sorge. Ich werde es nicht in meinem Bericht erwähnen. Schließlich schulde ich dir noch etwas.«
»Das Heil ist dir treu, dass wir uns nicht in Asgard befinden. Fünf Peitschenhiebe hätte ich veranlasst, für deine Frechheiten. Und Thor hätte sicher weitere fünf bestimmt.«
»Ich hoffe, ihr habt dort verständnisvolle Nachbarn. Bei dem Lärm...«
»Hüte deine vorlaute Zunge, Sterblicher.« Das war der Dank dafür, dass ich sein Leben rettete.
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Prinzenrolle 3 (Thorki)
FanfictionTeil 3 von Prinzenrolle. - Endlich ist es soweit! Die langersehnte Weltenreise kann beginnen. Doch wie nicht anders zu erwarten werden Thor und Loki dem Chaos nicht lange ausweichen können. Getreu dem Motto: Während du Pläne schmiedest, fällt dein S...