Kapitel 11 - Kirschblüten und Starkphone

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»Ich bin schon sehr gespannt auf Japan.«

Nachdenklich betrachtete ich meinen Gefährten von der Seite und haderte noch mit mir selbst. Thor zog ein Leibchen nach dem anderen aus seinem Schrank, betrachtete sie und warf sie danach achtlos auf die Bettstatt.

»Wir werden Schwierigkeiten mit der Gewandungs-Ordnung bekommen, Loki. Ich habe Bilder gesehen. Männer und Weiber tragen dort Nachtgewandung, zu allen Tageszeiten und umständlich gebunden. Das Schuhwerk erst – holzklappernde Sandalen.«

Ich unterdrückte ein Seufzen. Thor hielt inne und wandte sich zu mir um.

»Was ist? Hast du dir schon Gedanken gemacht, wie wir nach Japan kommen?«

Ich nickte und stand von dem Sessel auf. »Lass das Ausräumen deines Schrankes sein und komm mit mir auf die Balustrade.« Das Leibchen, das er in derHand hielt, endete wie all die anderen - achtlos auf der Bettstatt.

»Ich finde den Gedanken gut dieses Hotel als Knotenpunkt für unsere Midgardreisen zu nutzen.«

»Mutters Eingebung. Sie hat hier schon Zeit mit Odin verbracht.«

»Ja, er liebt Norwegen.«

»Thor...« Ich brach ab und biss mir auf die Unterlippe. Sofort stand er vor mir, packte mich am Nacken und sah besorgt aus.

»Du hast Sorge wegen Japan? Ich dachte...«

»Nicht wirklich«, unterbrach ich langte nach seinen Armen und sprang.

Das war überraschend! Uns empfing eine vom Duft der Kirchblüten geschwängerte Luft. Ich schloss die Augen und sog den süßlich-herben Geruch ein. Loki war auf einen Weg gesprungen, der von Ästen voller rosa und weißer Blüten überdacht wurde. Der dicke Blütenteppich auf dem Boden wirkte beinahe wie Schnee.

»Wir hätten eine Woche früher hier sein sollen. Jetzt ist das Ende der Blütezeit.«

»Wo hast du uns hingebracht?« Ich folgte Lokis Blick. Hinter uns entdeckte ich ein sehr kleines Holzhaus, das auf niedrigen Stelzen gebaut war. »Wer wohnt hier?«

»Ich. Immer wenn ich mich davonstehle... diese Stelle ist ein blinder Fleck auf Heimdalls Augen.« Thor starrte mich mit großen Augen an. Wahrscheinlich war er wütend auf mich, da ich dieses Versteck so lange vor ihm geheim hielt.

»Du meinst...«

»Auch du wirst deine Geheimnisse haben. Außerdem ist im letzten Jahr so viel passiert, dass ich nicht...«

»Das ist ja großartig! Beischlaf ohne Beobachtung!«

Thor! Ich lächelte.

»Und nun gib mir mein Starkphone.«

»Wi rsind hier an einem der schönsten Orte Midgards. Der Blick ins Tal ist atemberaubend, der See, der direkt neben dem Haus liegt glasklar und voller Fische und du willst wahrhaftig dieser midgardischen Elektronik deine Aufmerksamkeit schenken?«

»Du hast versprochen wenn wir in Japan ankommen, kann ich nachsehen, ob die Avengers mich brauchen.«

»Und du glaubst nicht, dass Stark dich auch ohne dieses primitive Kommunikationsgerät finden würde, sollte es notwendig sein?« Doch was wusste Thor schon von GPS. Er würde keine Ruhe geben, so ließ ich das Starkphone in meiner Hand erscheinen und reichte es an ihn weiter. Während er die Nachrichten kontrollierte, die in Abwesenheit angekommen waren, schlenderte ich zum Haus, um nach dem Rechten zusehen.

Prinzenrolle 3 (Thorki)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt