Mit der letzten Welle ließ ich mich in die Nähe des Strandes tragen und paddelte dann die letzten Meter. Als ich aus dem Wasser stieg und den warmen Sand unter meinen Zehen spürte, empfingen mich die Augenpaare von fünf neugierigen jungen Männern.
»Hey, hast den richtigen Riecher gehabt, Bro«, rief mir ein dunkelhäutiger Junge zu, der fast keine Haare sein eigen nennen konnte. »Hast die letzten geilen Wellen bekommen.«
Ein Junge mit vielen roten Punkten im Gesicht streckte mir einen Daumen entgegen. »Hat chillig ausgesehen, Alter. Ich bin Birdy. Hab dich hier noch nie gesehen. Touri?«
Bro? Chillig? Touri? »Bevor die Sonne aufging, waren die Wellen am besten.«
»Du bist im Dunkeln gesurft?« Der Blonde mit den bunten Hosen nickte mir anerkennend zu.
»Ist nicht viel anders als das Fliegen im All. Man muss sich auf sein Gefühl verlassen.« Die jungen Männer lachten.
»Wie lange surfst du schon?«
»Es war kurz vor vier Uhr nach midgardischer Zeit.«
»Ne, ich meinte – wann hast du damit angefangen. Hammerstyle, den du da abgerissen hast.«
Sie redeten in einer Sprache, die ich trotz Allzunge nicht entschlüsseln konnte. »Seit gestern. Ich hab da im Hotel so einen Kurs belegt.« Wieder lachten alle.
»Bist voll krass, alter Mann. Siehst en bisschen aus, wie einer von den Avengers, oder Turk?«
Ich grinste breit. Man schien mich überall zu erkennen – selbst ohne Rüstung.
»Genau. Er sieht aus wie dieser Captain America.«
***
Nur einen halben Tag konnte ich das King-Size-Bett in unserem Überwasser-Bungalow genießen – dann perfektionierte Thor das Surfen auf seine Art. Da das Meer keine Wellen mehr hergab, war ich seitdem damit beschäftigt, ihm laufend „die perfekte Welle" zu formen.
Ich gestehe, dass mich nur sein Lachen davon abhielt, ihn mit der nächsten Welle zu ertränken. Um mir wenigstens einen Genuss fürs Auge zu gönnen, schickte ich ihn hin und wieder böse Herausforderungen, die dem Spiel seiner Muskeln alles abforderten.
Irgendwann bekamen vom anderen Strand einige Surfer mit, was sich da ganz in ihrer Nähe für wunderbare Dinge abspielten und ich musste meine Magie etwas zurücknehmen, um die Sterblichen nicht in Seenot zubringen.
Thor fand es einfach nur vortrefflich. Er strahlte, rief immer wieder Belobigungen zu mir, in der Hoffnung, mein Wohlwollen zu erhalten und kümmerte sich dann um seine sterblichen Surferfreunde. Irgendwie wartete ich nur noch auf ein Zusammenstoßen des wilden Durcheinanders.
Ich bekam wieder Anordnungen, wie die Welle zu sein hatte, damit Thor und die Sterblichen um die Wette surfen konnten. Mit einem gelangweilten Gesicht und einer wegwerfenden Handbewegung erschuf ich die gewünschte Welle – aber leicht machte ich es ihnen nicht. Gut, dass sie sich bereits auf dem Wasser befanden, so fiel es nicht auf, dass sie ins Schwitzen gerieten.
»If everybody had an ocean, across the U. S. A, Then everybody'd be surfin', like Californi-a. You'd seem 'em wearing their baggies, Hhuarachi sandalstoo. A bushy bushy blonde hairdo, Surfin' U. S. A.«
Thors Starkphone. Ich ließ es sofort verstummen und nahm das Gespräch an. »Wavemaster Loki. Wie hoch, wie schnell?«
»LOKI! Sie ist grün! Meine Tochter ist grün geworden. Überall! Ganz grün!«
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Prinzenrolle 3 (Thorki)
FanficTeil 3 von Prinzenrolle. - Endlich ist es soweit! Die langersehnte Weltenreise kann beginnen. Doch wie nicht anders zu erwarten werden Thor und Loki dem Chaos nicht lange ausweichen können. Getreu dem Motto: Während du Pläne schmiedest, fällt dein S...