Kapitel 27 - Der Lauf der Dinge

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N/A: Wie im richtigen Leben... an einem Ort Leid, am anderen Freud... in einem Bauch Hunger, im anderen Sorgen... so ist der Lauf der Dinge.

Danke für Abstimmungen und Kommentare:  Blacky0809, Coco_qs, Ich-bin-Groot, lilguinapig, Lxnx0046, mimikannshalt, Sherlockine, whatdiduthink.

Danke Sherlockine, dass du so fleißig ALLE PR-Kapitel nachträglich abstimmst :)

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Vili blickte lächelnd auf seinen Herzensmann und sein neu geborenes Kind. Sein Leben wehrte bereits wahrlich lange und seine Augen sahen Dinge, die unendlich viele Schriftrollen füllen könnten. Doch kein Moment kam diesem gleich, den er gerade empfand. »Noch nie sah ich so viel Heil in deinem Antlitz, so viel Liebe und Wärme, mein Teuerster.«

Nal blickte von Ysmi auf, die beim Nuckeln am Eisfinger eingeschlafen war. »Minn Hjarta (Mein Herz), nie hätte ich gedacht solch ein Heil in meinem Leben erfahren zu dürfen. Ein Wesen zu finden, das mich liebt, der auch noch ein Gott ist. Widervereint mit meinem todgeglaubten Sohn Loptr, der seine Liebe fand und mir zwei Enkelkinder schenkte. Mein Sohn Helblindi, begünstigt mit meinem Enkelsohn Vona und seinem Argunen, der erneut Leben in sich trägt. Die Urne zurück in Jotunheim. Und nun noch ein Wunder an meinem Eisfinger. Wüsste ich es nicht besser, hielte ich all das für einen Traum.«

Vili strich Nal über den Kopf. »Und nie hätte ich geglaubt, noch einmal an jemanden mein Herz zu verschenken, oder die Freuden der Vaterschaft genießen zu dürfen. Du hast mein zielloses Umherstreifen beendet und aus meinem Heim für alle, ein Heim für uns gemacht. Dafür danke ich dir.«

Für einen kaum wahrnehmbaren Moment zog ein Schatten über Nals Gesicht.

»Du denkst an Byleist, habe ich Recht, mein Geliebter?«

»Mein Heil wäre vollkommen, wäre auch er mit auf der Lustbarkeit für Ysmi. Es ist meine Verfehlung, dass aus ihm nicht so ein ehrbarer Geist wurde, wie der seiner Brüder.«

»Gräme dich nicht, Nal. Manch Charakter wohnt ein unbelehrbarer Kern inne, so wie bei deinem Jüngsten. Das Gift von Laufey traf auf fruchtbaren Boden und alle Gewogenheit, die du in ihn gabst, konnten das nicht ändern. Glaube mir, wenn ich dir sage, du wirst seiner Seele erneut begegnen und sein neues Leben wird viel Heil in Yggdrasils Welten bringen.«

Nal fasste nach Vilis Hand und küsste sie wortlos.

***

Als Fandral die Stufen zum Eingangsportal von Gladsheim empor schritt, hörte er jemanden hinter sich rufen.

»Hey, Fandral!«

Erfreut drehte der sich um. »Hogun, du bist zurück aus Vanaheim. Konntest du deinen Auftrag erfüllen?«

Gemeinsam betraten sie den Palast. »Ich habe die Truhe bereits dem Kammerdiener der Königin übergeben. Du siehst so aus, als kämest auch du von einer Reise.«

»Der Allvater hat mich nach Nornheim geschickt.« Fandral verdrehte die Augen. »Ausgerechnet Nornheim. Dabei durften Sif und Volstagg nach Midgard. Dort haben sie bestimmt sehr viel Spaß.«

Hogun wiegte zweifelnd den Kopf. »Was hast du in Nornheim getan?«

»Ich sollte Karnilla aufsuchen.«

»Die Nornenkönigin? Weshalb?«

»Es ging um Auskünfte über Amora.«

Hoguns Gesicht verfinsterte sich. »Man hat mich bereits darüber in Kenntnis gesetzt, was Svea zugestoßen ist. Amora steht im Verdacht, dahinter zu stecken.«

Prinzenrolle 3 (Thorki)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt