Kapitel 36 - Showdown

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N/A: Wir würdet ihr Amora bestrafen? Würde uns interessieren. Vielleicht habt ihr eine kreative Idee. Oder soll sie einfach nur sterben?

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»Hör auf zu träumen, Amora. Nimm dir ein Beispiel an Lorelei. Sie hat bereits ihr Hemd fertig genäht. Du bist noch immer mit den Knopfleisten zugange. Wie willst du später dem König dienen, wenn du jetzt bereits deine Arbeit nicht zügig vollendest.«

»Als Königin werde ich keine Hemden nähen müssen.«

»Schlag dir diesen Gedanken aus dem Kopf, Mädchen. Du wirst niemals Königin. Dein Platz ist im Volk.«

»Ich werde mich mit Thor vereinigen und...« Die Hand ihrer Mutter war schnell. Beim Nähen, beim Putzen und beim Zuschlagen. Die Wange brannte, doch die Schmach vor ihrer jüngeren Schwester gemaßregelt worden zu sein schmerzte mehr.

»Prinz Thor wird keinen Blick für so ein ungezogenes Gör verschwenden.«

»Aber ich liebe ihn und er wird meine Liebe spüren.«

»Was weißt du schon von Liebe. Prinzen vereinen sich nicht aus Liebe, sondern einen mit ihren Verbindungen Welten. Wenn du dich anstrengst, darfst du womöglich die Gewandungen von Prinz Thor eines Tages schneidern.«

»Ich werde Hofschneiderin«, sprach Lorelei vorlaut dazwischen.

Die Mutter strich ihr sanft über den Kopf. »Du bist bereits fast so gut wie ich. Alle werden deine Gewandungen tragen wollen.«

»Sie kann mein Vereinigungskleid schneidern, wenn ich eine Verbindung mit Thor eingehe und Königin werde!« Die zweite Ohrfeige war heftiger. Eines Tages würde Amora die verhasste Stiefmutter in den Kerker werfen lassen. Sie war keine Schneiderin, sondern geboren um Königin zu werden. Königin von allen neun Welten!

***

Mit einer wütenden Handbewegung wischte Amora die Erinnerung fort. Was wusste die Stiefmutter schon von ihrer Bestimmung. Als Findelkind gab man sie in die falschen Verhältnisse. Der Stiefvater Kunstschmied, die Stiefmutter Schneiderin. Amora wusste, dass sie selbst von königlichem Geblüt abstammte. Die Frucht eines Königs und einer Gewöhnlichen. Deswegen nur gab man sie fort, um dem König keine Schande zu bereiten. Ihr rechtmäßiger Platz war in einem Königshaus und welch ein Glück, dass der Mann ihrer Wahl König werden würde. Der Prinz von Asgard.

Ihr versonnenes Lächeln wurde von einem Schluchzer gestört. Genervt blickte sie zu dem jungen Midgarder, der blutend auf dem Boden kauerte und versuchte die Splitter der Eisrose zusammen zu klauben. Armselige Midgarder!

Erneut ging sie den magischen Kreis ab und kontrollierte, ob er gänzlich geschlossen war. Diesmal würde sie es selbst erledigen. Ihre beschränkten Helfer versagten allesamt. Und warum die Kostbarkeit verkommen lassen. Die Magie des falschen Prinzen, in Wahrheit ein Eisriese, würde ihr gut zu Gesichte stehen.

Nicht weit vom magischen Kreis begann die Luft zu flimmern und ein grüner Schimmer entstand. Da kam er und er würde niemals wieder gehen.

***

»Das war ein großer Sprung.« Meine Beine fühlten sich weich an, doch das gab sich schnell wieder.

»Eile ist von Nöten.« Mit einem Blick erfasste ich die Sachlage: Smilla, mit zerrissenen Gewändern, blutend aus verschiedenen kleinen Wunden, kniete auf dem Boden und versuchte vergeblich die unzähligen Eissplitter zusammenzusetzen. Meine Worte ließen sie mit tränenverhangenen Augen aufblicken.

»L... Loki.« Sie wischte sich über die Augen und verschmierte das Blut in ihrem Gesicht. Sie schniefte. »Ich weiß nicht... ich wollte nicht...« Der Ausdruck von Begreifen zeichnete sich auf ihren Zügen ab. Die Hände abwehrend vor sich gestreckt, sprang sie auf. »STOPP! Halt! Nicht weitergehen! Das ist...«

Prinzenrolle 3 (Thorki)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt