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Ich stehe mit meinen Eltern auf dem Gleis 9 3/4 um meine zwei letzten Jahre in Hogwarts zu beginnen.
Meine liebevolle Eltern haben es wirklich für Nötig gehalten in meinem vorletzten Schuljahr von Massachusetts nach Großbritannien zu ziehen, nur weil man Vater im Zaubererministerum versetzt worden ist.
Das bedeutet sowohl für meine Mutter, als auch für mich, dass wir beide auch umziehen müssen.
Für meine Mutter wird das kein allzu großer Einschnitt in ihr Leben haben, immerhin ist sie nur Hausfrau, aber ich konnte nicht mehr in meine Geliebte Zauberschule zurückkehren. Ich musste von jetzt an nach Hogwarts gehen.

Ich hasste die Schule und die ganzen Schüler jetzt schon. Wir müssen sogar mit dem Zug anreisen. Ich meine wie unmagisch ist, dass denn? Wir sind immer mit einem fliegenden Teppich gereist.
OK ich weiß es ist Klischeehaft, aber auch verdammt cool. Und hier musste ich in diese rote Lokomotive einsteigen und mir selber einen Platz suchen.
Ich umarme meine Eltern nur flüchtig, auch wenn ich weiß, dass ich sie eventuell ein ganzes Jahr lang nicht wiedersehen werde, aber ich kann einfach nicht anders, ich war immer noch viel zu wütend auf beide.
So schnell ich kann, ziehe ich meinen großen und schweren Koffer zu einer Tür und mühe mich vergebens um den Koffer die Stufen hochzuwuchten.
Egal wie sehr ich auch daran zerre und drücke, er bewegt sich keinen Millimeter.
Fluchend trete ich gegen den Koffer.
Da ertönt ein freundliches Lachen hinter mir
"Ähm soll ich dir vielleicht helfen?"
Ich drehe mich zu der Stimme um und blicke in die schönsten grauen Augen, die ich je gesehen habe.
"Ja klar wäre echt super von dir."
Obwohl meine Stimme nicht so einladen zu sein scheint, schiebt er trotzdem den Koffer ohne Probleme die Treppe rauf.
Unschlüssig bleibt er einen Moment vor mir stehen und blickt in meine Augen.
"Ok hat mich gefreut."
Er will sich gerade umdrehen und anwenden, als ihm etwas wichtig auffällt.
"Wie heißt du eigentlich? Ich meine... Ähm... Tut mir echt leid, falls wir uns kennen, aber ich kann mich einfach nicht an deinen Namen erinnern."
"Das kannst du auch nicht. Ist mein erstes Jahr hier in Hogwarts."
"Wow dann gehst du also in die erste Klasse. Siehst aber nicht gerade wie elf Jahre aus.", aus ihm scheinen die Worte eher herauszuplatzen und schon wird er rot wie eine Tomate.
"Tut mir leid, der Kommentar hätte nicht sein müssen. Ich bin Cedric Diggory. Freut mich dich kennenzulernen."
"Ok Cedric, danke für deine Hilfe, aber ich such mir jetzt lieber einen Sitzplatz."
"Willst du mir nicht auch deinen Namen verraten?"
Ich lege meinen Kopf leicht schief und grinse einfach nur unschuldig, bevor ich in den Zug steige und mich mit meinen Koffer, zusammen in ein leeres Abteil setzte.
Ich blicke aus dem Zugfenster und schaue mich unwillkürlich nach meinen Eltern um, doch die beiden müssen schon verschwunden sein, denn ich kann keinen von ihnen erblicken.
Das ist so typisch für meine Eltern und seufze leise.
Ich ziehe aus meinem Rucksack eine zerfledderte Ausgabe meines Lieblingsbuches.
Ok ich habe "Sturmhöhe" bestimmt schon hunderte mal gelesen, aber ich kann nicht anders. Ich liebe das Buch.
Ich klappe von vorne auf und vertiefe mich in die Geschichte von Headcliff.
Ich liebe dieses Buch einfach. Jedes Mal, wenn ich es lese, habe ich das Gefühl, dass mein Leben irgendwie noch normal ist.
Ich weiß das viele Menschen nicht zaubern können, also No-Maj sind. Trotzdem war es bei uns irgendwie normal. Jeder in unserem kleinen Dorf konnte zaubern, wir mussten uns nie verstecken. Verdammt ich spielte, seitdem ich mich erinnern kann Quidditch und ich bin nicht mal so schlecht darin.

Ich blickte erst wieder auf, als drei Personen mein Abteil betraten. Ohne mich zu fragen, ob die Plätze frei sind, setzten sie sich zu mir. Die eine hatte schwarze Haare und asiatische Gesichtszüge und war von den drein damit die außergewöhnlichste.
Die beiden anderen Mädels, sahen exakt gleich aus, also müssen sie Zwillinge sein.
Alle drei trugen schon ihre Umhänge, an denen ein blaues Wappen haftete.
Ich wollte mir gerne mal eins aus nächster Nähe ansehen, aber ich hatte keine Lust auch nur eine dieser Ziegen zu fragen, ob ich das darf, also blickte ich wieder auf mein Buch und versank in die Welt von Sturmhöhe.

Meine Liebe zu Linton ist wie das Laub im Walde: Die Zeit wird das ändern, ich bin mir dessen bewusst, wie der Winter die Bäume verändert.
Meine Liebe zu Heathcliff gleicht den ewigen Felsen dort unten; sie ist eine Quelle kaum wahrnehmbarer Freuden, aber sie ist notwendig.

"Oh mein Gott hast du Cedric am Bahnsteig auch gesehen?", quietschte die Asiatin so laut, dass ich aus meinem Buch in die Wirklichkeit geschleudert wurde.
Wütend blickte ich zu ihr, doch sie ignoriere meinen Blick, während die beiden Mitläufer begeistert nickten.
Sofort war für mich klar, von den drein mochte ich keine.
"Er ist so unglaublich lieb und süß. Ahh ich gehe dieses Jahr mit ihm aus. Es ist sein letztes Jahr und ich muss die Gelegenheit nutzen.", sprach wieder die Asiatin.
Ich konnte nicht anders, ich musste einfach lachen, so laut wie es nur ging.
Sofort starten mich alle drei giftig an.
"Warum sollte er den nicht mit mir ausgehen?", ihre Stimme zitterte vor Zorn.
" Weil ich seine feste Freundin bin."
Ich blickte sie triumphierend an.
Ok ich bin nicht wirklich seine Freundin, aber es hilft auf jeden Fall, wenn sie denkt, ich bin seine Freundin.
"Dich habe ich hier noch nie gesehen. Sicher dass er dich überhaupt kennt."
Ich öffne den Mund um etwas schlagfertig zu erwidern, aber dass brauch ich gar nicht, denn in dem Augenblick schiebt sich der Kopf von Cedric ins Abteil.
"Hey Cedric.", die Stimme von der Asiatin klingt jetzt auf einmal sehr schmeichelnd und nicht mehr so giftig wie noch vor ein paar Sekunden.
Cedric blickt kurz zu ihr.
" Oh hey Cho.", doch bei seinen Worten blickt er immer noch suchend im Abteil rum, bis seine Augen an mir hängen bleiben.
"Ah da bist du ja. Kann ich mich kurz mit dir unterhalten?"
"Klar."
Bei meiner Antwort erhebe ich mich und lasse die Taschenbuchausgabe auf meinem Sitz liegen.
Während ich mich durchs Abteil quetsche, werfe ich Cho einen Zuckersüßen Blick zu und schließe die Tür hinter mir.

Good guys like him are plain boringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt