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Die Eingangshalle ist komplett leer. Alle befinden sich entweder in der großen Halle, beim Winterball oder streunen irgendwo durchs Schloss.

"Jane warte. Bitte lass uns reden.", seine Hand legt sich auf meine Schulter.
Diese Berührung reicht schon, damit mein ganzer Körper in Flammen steht.
"Cedric lass mich los."
Seine Hand fällt sofort runter.
"Bitte. Du bist wundervoll. Ich vermisse dich in meinen Leben. Ich vermisse dich einfach. Das ganze mit Cho war nicht geplant."
Ich Wirbel zu ihm rum und merke kaum, dass mir ein paar Tränen übers Gesicht laufen.
"Ein Versehen? Du hast mein Herz gebrochen Cedric. Ich liebe dich, aber du drehst dich um und fängst was mit Cho an."

Ein paar Pärchen verlassen die großen Halle und bleiben interessiert stehen.
"Jade. Ich will dich nicht verlieren.", er hebt seine Hand und will mir ins Gesicht greifen.
Als ob er mich schlagen will, weiche ich zurück.
"Du hast mich schon verloren Cedric.", meine Stimme ist eiskalt.
Jetzt weicht er zurück, als ob ich ihn geschlagen hätte.
Wir starren uns noch ein paar Sekunden an, bevor er mit hängenden Schultern, zurück in die Halle geht.
Ich kämpfe mich durch die Umstehenden durch und trete nach draußen, da die Eingangstür offen steht.

Ein paar Schneeflocken wirbeln durch die Luft und landen auf mir. 
Ich ziehe meinen Zauberstab hervor, den ich an einer Halterung an mein Bein gebunden habe.
Mit einer flinken Bewegung Zauber ich einen dicken Mantel um mich rum.
Zuerst, will ich ihn wieder an seinen Platz stecken, doch dann merke ich, wie Dunkel es hier draußen schon ist.
"Lumos.", meine Stimme ist ganz leise, aber der Spruch funktioniert perfekt.

Ich leuchte mir den Weg runter zum See und starre stumm aufs Wasser.
Hier kann ich auch die Tränen komplett laufen lassen, auch wenn sie eiskalte Spuren auf meinem Gesicht hinterlassen.
Ab jetzt, werde ich nie mehr mit Diggory sprechen oder auch nur einen einzigen Gedanken an ihn verschwenden. Ich bin durch hiermit.

Immer schneller laufen die Tränen mir über die Wangen und tropfen auf meinen Dicken Mantel.
Sie verschwimmen immer mehr miteinander und nehmen die Zeit mit.
Mir wird erst bewusst, wie lange ich weine, als die große Schlossuhr zur Geisterstunde klingelt.

Ich stand fast 2 Stunden hier am See und habe geweint.
Der Weihnachtsball soll nur bis null Uhr gehen und dann haben alle Schüler ins Bett zu gehen. 
Über Nacht wird das Eingangsportal geschlossen, damit sich keiner heimlich aus der Schule schleichen kann.

Obwohl ich so schnell renne wie ich kann, brauche ich trotzdem eine halbe Stunde, bis ich oben am Portal bin, wo ich Professor Moody erkennen kann, der gerade die Überdimensionale Tür schließen will.
"Bitte Professor warten Sie. Ich muss auch noch rein."
Durch die ungewohnte Anstrengung keuche ich und jede Faser meines Körpers brennt, vor Schmerzen.
Professor Moody dreht sich nicht einmal zu mir um, da er aber ein magisches blaues Auge besitzt, weiß ich, dass er mich genau gesehen hat.
Er wartet stumm, bis ich da bin und durch die Tür bin.
"Danke Professor."
Ich will weiter eilen, um so schnell wie es möglich ist mich im warmen Gemeinschaftsraum aufwärmen.
"Diggory ist es nicht wert."
"Wie bitte Professor?", ich drehe mich zu ihm um, da ich mir nicht sicher bin, ob ich ihn richtig verstanden habe.
"Sie sind eine begabte Hexe, Grande. Schon mal dran gedacht Aurorin zu werden?"
Seine Frage bringt mich aus dem Konzept und es dauert, bis ich begreife, was er da gerade gesagt hat.
"Nein Professor."
"Sehr schade und jetzt verschwinden Sie ins Bett Grande."
Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, bevor Professor Moody auf die Idee kommt, mir ein paar Hauspunkte abzuziehen.

Ich bin gerade einmal 5 Schritte weit gekommen, bevor die Türe ins schloss fällt und Moody, sich mit seinen typischen Schritten entfernt.

Auch dieses Mal eile ich durch ein Menschenleeres Schloss.
Es fühlt sich fast so an, als wäre dieser Zustand in Hogwarts normal. Aber eigentlich gab es immer fast jemanden zu entdecken. Sei es ein Lehrer oder ein Geist.
Gerade in nächtlichen Streifzügen konnte man oft die Geister hier unten antreffen.

Als ich endlich durch unser Gemälde in den Aufenthaltsraum der Hufflepuff gleite, kann ich meinen Augen kaum glauben.
Er wimmelte voller Hauselfen. 
Überrascht drehten sie ihre Köpfe zu mir. Ich bin zwar den Hauselfen schon immer mal wieder in der Küche treffe, doch noch nie in diesem Raum.
Keiner von ihnen sah irgendwie verwahrlost aus. Sie trugen zwar jeweils ein Küchentuch um den Körper geschlungen, doch die Tücher waren schneeweiß. Keiner von ihnen zeigte auch nur eine kleine Wunde, die eigentlich typisch für sie sind.

Deswegen war ich auch kein Mitglied beim Bund der Elfenrechte, den Hermine ins Leben gerufen hat.
"Guten Abend zusammen."
Ich konnte nicht anders, als sie mit meinen verheulten Gesicht anzustrahlen.
Sie waren jedes Mal so gutmütig zu mir, wenn ich mich mal wieder mit voller Absicht in die Küche verlief.
Auch wenn mir bewusst ist, dass sie sich jeden so gegenüber verhalten, waren sie hier immer freundlich zu mir. Nicht so wie die Schüler.
"Guten Abend Miss."
Sie sprachen zusammen, sodass es sich wie eine einzige laute Stimme anhörte, was mich leicht auflachen lässt.
Um ihnen nicht im Weg rumzustehen, haste ich nach obenum ins Bett zu kommen, damit sie möglichst schnell mit ihrer Arbeit fertig werde.

Der Schlafsaal ist ruhig, nur ab und an ertönt ein einzelnes Husten oder schnarchen, was mich daraus schließen lässt, dass die anderen Mädels schon eingeschlafen sind.

Ich lösche endlich den Zauberstab mit einem leisen "Nox", bevor ich jemanden wecke und es noch zu unangenehmen  Fragen kommt.
Ich schaffe es auch im dunklen, mein Bett zu finden.
Ich lasse den Mantel achtlos auf den Boden fallen, da er sich sowieso in 2 Stunden aufgelöst haben wird.
Das Kleid hingegen, lasse ich liebevoll vom Körper gleiten. Ich hänge es an einen Kleiderbügel, den ich oben an die Stange des Bettes angebracht habe.
Mit den Fingern streiche ich drüber, damit es auf dem Bügel keine Falte bekommt, da es nicht ordentlich genug aufgehängt wurde.

Ich werfe, mir mein Schlafkleid einfach nur über und lasse mich endlich auf mein Bett fallen.

Unter mir knistert es und ich liege auf etwas, was sonst nicht da liegt.
Ich brauche etwas länger, bis ich das ertasten konnte, was da unter mir liegt.
Mit den Fingern kann ich fühlen, dass es ein Brief sein muss.
Ich mache mir nicht die Mühe in zu öffnen, da ich nicht schon wieder Licht zaubern will, einfach unters Kopfkissen wandern.
Ich werde ihn lesen, sobald ich wieder wach bin.

Wie üblich drehe ich mich auf die Seite, um zu schlafen. Doch auch das fühlt sich nicht so an wie sonst.
"Mein Zauberstabholster"
Ich binde es los und lasse es auch auf den Boden fallen.

Good guys like him are plain boringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt