6

760 30 2
                                    

Am Sonntag verlasse ich schon früh den Gemeinschaftsraum um alleine zu frühstücken.
Ich kann Cedric noch nicht unter die Augen treten. Es fühlt sich nicht richtig an, ihn zu gratulieren, wenn ich weiß er macht den größten Fehler seines Lebens.

Ich bin in Gedanken versunken, als ich geradewegs in Harry und Hermine reinrenne, die auch gerade die große Halle verlassen.
Ganz spontan schließe ich mich den beiden an, ohne wirklich ihrer Unterhaltung folgen zu können.
"Du bist die Freundin von Diggory, oder?", das waren die ersten Worte, die Harry direkt an mich richtet.
"Ja, warum fragst du Harry?"
Er räuspert sich, bevor er weiter spricht, "Müsstest du nicht sauer sein, dass ich ihm die Schau stehle?"
"Nein. Ich wünschte, er wäre gar nicht zum Champion geworden."
Damit keiner von beiden meine Tränen erkennen kann, trenne ich mich von ihnen, wo ich Richtung See laufen und sie zum Eulenturm.

Aus Angst Cedric zu begegnen, lasse ich sowohl das Mittagessen als auch das Abendessen ausfallen.
Mittlerweile bereue ich es, dass ich nur einen dünnen Pullover trage.
Ich zitter relativ stark und bekomme, mich auch nicht mehr mit Laufen aufgewärmt.

Obwohl mir bewusst ist, dass Cedric noch wach sein könnte, schleiche ich trotzdem zurück in den Aufenthaltsraum.

Und genauso wie ich es mir gedacht habe, sitz Cedric da umgeben von seinen Freunden, sobald sie mich sehen, erheben sie sich und gehen in ihre Schlafräume, sodass nur noch wir beide übrig bleiben.

Wir beide schauen uns einfach nur an, bevor er langsam anfängt zu sprechen.
"Du freust dich nicht.", ich wusste das es keine Frage war, "Ich bin enttäuscht von dir Jade. Ich mag dich wirklich.  Warum gönnst du es mir nicht, dass ich ein Champion bin."
"Ich gönne es dir Cedric. Du bist der perfekte Champion. Ich habe einfach Angst um dich. Verdammt dabei sterben Leute."
"Also traust du es mir nicht zu?", ich kann in seinen Augen die Enttäuschung und sehen wie verletzt er ist.
Ich blicke auf den Boden. Wie soll ich ihm erklären, dass ich seinen tot gesehen habe.
"Ich verstehe.", ich muss ihn nicht ansehen, um zu begreifen, wie gekränkt er von mir ist.
Ich kann ihm nur noch stumm nachblicken, bevor ich mich selber auf den Weg mache, um in meinen Schlafraum zu gehen.

Doch auch der nächste Morgen wird nicht besser. Es hat sich rum gesprochen, dass ich Cedric nicht unterstütze und ich bin, wieder die Ausgestoßene. Keiner möchte auch nur freiwillig ein Wort mit mir wechseln.
Weder aus meinem Haus, noch aus einen anderen Haus.

Die nächsten Tage wird es auch nicht besser. Doch ich bin nicht die einzige Schülerin, der es so geht. Hermine und Harry sind auch ausgestoßene, wodurch ich mich nicht so einsam fühle, wie zum Anfang, aber es ist auch nicht besser.
Beim Frühstücken, bin ich immer froh, dass ich drüben bei Harry und Hermine ein Toast esse, um ab und an mal mit ein paar Schülern zu sprechen, was natürlich nicht hilft mich bei meinem Haus wieder beliebter zu machen.

Zuerst suche ich immer mit Cedric das Gespräch. Ich fange ihn nach dem Unterricht ab oder warte nach dem Abendessen im Gemeinschaftsraum auf ihn. Doch selbst wenn ich vor ihm stehe, blickt er durch mich durch als, wäre ich Luft.

Mit der Zeit gebe ich die Versuche auf, da Cedric immer mehr von hübschen Mädchen belagert wird und mir wird bewusst, dass es zwischen uns so kurz ging und wir nur ein paar küsse, austauschten, dass es für ihn nichts Besonderes sein müsste.

Ich gewöhnte mir an, immer kurz vor Beginn, des Unterrichts in den Klassenraum zu schlüpfen, dass ich nicht so viel Zeit mit Menschen verbringen müssen, die mir feindlich gegenüber gesinnt sind.

Oft stand ich irgendwo in einer Ecke rum und wartete daraus, dass der Lehrer sich nähert, genauso wie heute mit Zauberkunst.

Cedric war wie immer von seinen Freund umringt, als seine Tasche riss. 
Mir entging nicht, dass Harry sie kaputt zauberte, aber da er wohl auch mit Cedric reden wollte, warte ich einfach, bis er fertig ist und hebe ein Buch auf, was Cedric noch nicht aufgehoben hat und blicke direkt in seine Augen.
Wir waren seit dem streit, das erste Mal wieder so nah, das er einen Moment zusammen zuckte.
"Das hier hast du vergessen Cedric.", ich hielt es direkt vor seine Nase, sodass er nur danach greifen muss.
"Die erste Aufgabe sind Drachen.", seine Stimme ist leise, aber ich kann trotzdem verstehen, was er sagt.
"Das hat dir gerade Harry mitgeteilt, oder?"
"Woher weißt du?", seine Augen weiten sich erstaunt.
"Er hat deine Tasche kaputt gezaubert. Er ist ziemlich geschickt."
Endlich nimmt mir Cedric, das Buch ab und richtet sich auf
Aus Gewohnheit hole ich meinen Zauberstab heraus und klopfe, gegen die Tasche von Cedric wobei ich "Reparo", wodurch sich seine Tasche wieder zusammen setzt.

Die Stunde verläuft wie üblich,  nur das Cedric der drei Reihen, vor mir sitzt, immer mal wieder verstohlen zu mir sieht.
Beim Gehen lässt er ganz unauffällig einen kleinen Brief auf meinen Tisch fallen.
Ich warte, bis die meisten Schüler draußen sind und entfalte den Brief

In 10 Minuten treffen wir uns beim Vertrauenschüler Bad

Ich brauche zwar knapp 15 Minuten, um dorthin zu gelangen, da ich einen Umweg nehme, um möglichst vielen von Cedric's Freunden aus den wegzugehen.
Ungeduldig steht Cedric vor der Tür und wartet auf mich.
Er ergreift stumm meinen Arm und zieht mich ins Bad.
Drinnen vergewissert er sich erst, dass keiner außer uns da ist, bevor er anfängt zu sprechen.

"Ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Ich meine die ersten Aufgaben sind Drachen. Wie schwer sollen, dann die beiden anderen werden. Ich habe Angst Jade.", seine Stimme war erfüllt  von Angst.
"Du schaffst das Cedric. Du bist gut. Du bist der beste Zauberer, den ich kenne."
"Und trotzdem hast du Angst, dass mir etwas passiert.", er lässt sich auf den Boden sinken und wirkt plötzlich eher wie 10 Jahre und nicht wie 17.
Langsam lasse ich mich neben ihn gleiten und greife nach seiner Hand.
"Ja ich habe Angst um dich. Ich liebe dich Cedric. Und ich habe Angst, dass dir etwas passiert. Du hast Recht, bestimmt wird dir nichts passieren, aber ich will das Risiko nicht eingehen.", ich seufze schwer, bevor ich weiter sprechen kann, "ich habe dich gerade erst kennengelernt. Ich will dich nicht schon verlieren."
Auch wenn ich noch so viel mehr zu sagen habe, komme ich nicht mehr dazu, da Cedric sich zu mir rüberbeugt und mich küsst.



Good guys like him are plain boringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt