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Die letzten Wochen vor der dritten Aufgabe vergehen, wie im Fluge.
Cedric verhält sich mir gegenüber immer nur wie ein Freund. Im Unterricht sitzen wir mittlerweile nebeneinander und sind in der Pause unzertrennlich.
Jedes Mal, wenn wir Cho treffen, wird ihr Blick wütender.
Sowohl Cedric als auch ich, ignorieren es.

"Miss Grande? Sind sie noch anwesend?"
Erschrocken blicke ich hoch.
"Ja Professor Moody?"
"Ich habe gefragt, ob Sie jetzt nach der Stunde zu mir kommen würden."
"Natürlich Professor Moody."
Langsam lasse ich meine Bücher in die Tasche gleiten.
Cedric blickt zu mir und ich schüttle leicht den Kopf
Sein Blick ist beunruhigt und zeigt deutlich, dass er mich hier nicht alleine lassen will.
"Geh. Wir treffen uns gleich beim Essen."
Beruhigend streiche ich ihm über den Arm und blicke ihm nach, bis er die Tür hinter sich geschlossen hat.

Noch einmal atme ich tief aus und versuche die Unruhe abzuschütteln, die mich automatisch erfasst. Dabei ergibt es keinen Sinn. Ich liebe den Unterricht von Professor Moody und habe auch hier nichts Traumatisches erlebt.

Ich lasse meine Schultasche auf meinen Tisch, in der dritten Reihe stehen und näher mich langsam dem Lehrertisch.
"Also Professor Moody sie wollten mich sprechen."
Schwerfällig erhebt sich Professor Moody von seinem Stuhl und geht langsam einmal um den Tisch, bis er vor mir zum Stehen kommt.
Beim Laufen, macht er seine üblichen Geräusche. Ein Schritt ist leise, wie von einer Katze, beim anderen zucke ich leicht zurück. Durch sein Holzbein, klackt es jedes Mal laut auf dem Steinboden, wenn er seinen zweiten Schritt macht.
"Ja Miss Grande. Ich weiß nicht, ob Sie sich noch an unserem letzten Gespräch erinnern, aber wie sieht es denn jetzt mit meinem Angebot aus?"
"Nein. Ich erinnre mich nicht."

"Miss Grande. Sie machen sich Sorgen wegen Cedric. Wir beide wissen, dass er die dritte Runde nicht überleben wird. Ich kann ihnen anbieten, sein Leben zu retten. Dafür bräuchte ich nur einen kleinen Gefallen von Ihrer Seite aus."
Der Kloß, der seid Professors Moody ersten Wort, in meinen Hals wächst, sorgt dafür, dass ich nicht sofort antworten kann.
"Woher wissen Sie das Professor?"
Der Satz, sollte eigentlich ruhig wirken, doch meine Stimme überschlägt sich fast vor Panik und innerlich hasse ich mich selber dafür.
Professor Moody schweigt und blickt mich an. Eigentlich sollte mich sein magisches Auge beunruhigen, doch sein normales Auge versetzte mich noch mehr in Panik.
Es wirkte nicht wie das Auge von Professor Moody, sondern wie von einem anderen Menschen.
"Also Professor, was für ein Handel ist das?"
"Sie sind meine begabteste Schülerin. Selbst einen unverzeihlichen Fluch, können Sie ausführen, nur weil ich es Ihnen sage. Was denken Sie wäre möglich, wenn es darum geht, den Mann zu beschützen den sie lieben?"
Ich atme einmal tief durch, obwohl ich die Antwort schon lange kenne.
"Ich würde Töten. Niemand nimmt mir Cedric weg."
"Ich  weiß nur das Cedric etwas passieren wird, wenn er diesen Pokal berührt."
"Sie meinen doch nicht etwa er ist vergiftet oder Professor Moody?"
Noch mehr Panik schleicht sich in meine Stimme ein.
"Nein, das ist es nicht. Aber Harry Potter muss an diesen Pokal kommen. Er ist der einzige der Gewinnen darf."

"Sie wollen also, das ich Victor Krum, einem anderen Champion den Imperius Fluch auf den Hals hetzte? Es tut mir leid, aber das kann ich nicht."

"Ich sehe sie können sich erinnern. Also wie lautet ihre Antwort jetzt?"
Die Erinnerung kann nur den Bruchteil einer Sekunde gedauert haben, doch sie fühlt sich an, als wären es Stunden gewesen.
"Professor ich kann das nicht. Ich könnte in Askaban laden. Der Fluch ist nicht ohne Grund unverzeihlich."
Sofort wende ich mich zum Gehen und stürme auf meine Tasche zu.
Mein Atem geht dabei so schnell, als würde ich einen Marathon laufen.

Professor Moody, lässt mich bis zur Tür kommen, bevor er wieder etwas sagt.
"Wir beide wissen, dass es nicht das erste Mal für sie wäre. Wie heißt das Mädchen, was sie mit diesen Flüchen gequält haben?"
Ich fahre zu ihm rum.
"Was meinen Sie Professor."
"Ihr Vater ist nicht ohne Grund nach hier versetzt worden. Und es gibt einen Grund, dass sie nach Hogwarts gehen sollen. Man will verhindern, dass sie sich dem dunklen Lord anschließen."
Abwehrend hebe ich die Hände.
"Ich habe niemanden mit diesen Flüchen belegt."
Professor Moody kommt mit schnellen Schritten auf mich zu.
"Hören Sie auf Jane Grande. Wir besitzen im Ministerium eine Akte über Sie. Das Arme Mädchen hat fast ihren Verstand verloren."
"Ich habe sie nicht mit einem verbotenen Fluch belegt. Das würde ich nie tun. Sie war meine beste Freundin."
Zu meiner Überraschung schrie ich meinen Professor an.
"Lassen Sie mich in Ruhe. Ich werde niemanden, mit diesem Fluch belegen."
So heftig wie ich kann schmeiße ich die Tür auf.
"Übermorgen geht der Wettkampf los. Dann müssen Sie ihn verzaubert haben."

Während ich durch die Gänge renne, laufen mir Tränen übers Gesicht, die mir die Sicht verschleiern.
Immer wieder, stolper ich und drohe hinzufallen oder rempel andere Schüler an.
Nichts davon sorgt, dafür dass ich langsamer laufe. Es treibt mich eher dazu an noch schneller durch die Flure und die Treppen zu rennen.

Erst vor der Mädchentoilette im zweiten Stock mache ich halt. Unterbewusst, bin ich zu dieser Tür gelaufen.
Auch diese Tür stoße ich auf und stürme in eine Kabine.
Der Deckel der Toilette steht schon offen und während ich auf meine Knie falle, kommt das erste erbrochene aus meinem Mund.

"Was hast du ihr angetan?"
Zum ersten Mal seitdem ich in Hogwarts bin, höre ich wieder die Stimme dieser Frau.
Ihr Ton ist in meinen Kopf anklagend und sorgt dafür, dass ich mich schlecht fühle.

Jeder der damals dran beteiligt war weiß, dass es ein Unfall war. Wir Mädels haben nur rumgealbert. Wir wussten nicht, was diese Flüche bedeuten. Wir hätten sie mit 12 Jahren noch gar nicht kennen dürfen und trotzdem kannten wir sie.
Wenn ich gewusst hätte, was passiert, nachdem ich den Fluch ausgesprochen habe, hätte ich es nie getan. Ich hätte Sie freiwillig nie verletzt.
Ich hätte niemals jemanden verletzt.

Sobald die Bilder wieder vor meinen Augen auftauchen, übergebe ich mich wieder.
Dabei umklammere ich so fest, wie ich kann die Toilettenschüssel bis meine Fingerknöchel weiß werden und nichts mehr aus mir rauskommt, als Galle.

Die Dunkelheit, mein ältester Freund, sorgt dafür, dass ich ein bodenloses Nichts stürze und alles hinter mir lassen kann.

Da ist es. Das nächste Kapitel.
Und das endet mit einem fiesen Cut. Sorry not Sorry. Möchtet ihr erfahren, was sich damals zugetragen hat oder lieber nicht?
Und wie steht ihr zu dem Angebot von Professor Moody. Ist es das Wert oder nicht?





Good guys like him are plain boringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt