Jade
Ich sitze draußen und Unruhe breitet sich in meinem Magen aus.
Seitdem ich Viktor mit dem Imperiusfluch belegt habe, kommen immer mehr Zweifel in mir hoch. Das schlechte Gewissen muss mir deutlich im Gesicht geschrieben werden.
"Hey Jade setz dich zu uns."
Hermine taucht neben mir auf.
Verwundert drehe ich mich zu ihr um. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass sie schon einen Sitzplatz auf der Tribüne hat. Sie zieht mich einfach mit und sorgt dafür, dass ich einen Platz haben, direkt neben ihr."Du bist ja ganz grün. Doch hab keine Sorge, er wird es überleben."
Dankbar nicke ich zu Hermine und ihrem Begleiter, einem rothaarigen Jungen zu.
"Wir sind die besten Freunde von Harry und wir machen uns auch Sorgen.", seine Stimme spiegelt meine Gefühle für Cedric wider. Da stehen wir drei nun und bangen um die zwei wichtigsten Menschen, unseres Lebens.
Ganz unwillkürlich ergreife ich Hermines Hand und warte darauf, dass ein Champion nach dem anderen, den kleinen Vorplatz betritt.
Sobald Cedric auftaucht, kann ich nicht anders als den Blick kein einziges Mal von ihm abzuwenden.
So wie er da steht, strahlt er selbstbewusst sein aus.
Ich nehme nichts anderes mehr wahr, bis sich das Labyrinth hinter Cedric schließt.Die Stimmung der Zuschauer, zuerst aufgekratzt und voller Vorfreudeauf das kommende Spektakel nimmt ab, da man nicht wirklich viel erkennen kann.
Die Schüler fangen zuerst leise an zu tuscheln, doch nach und nach werden sie lauter. Immer mehr fragen sich, wer wohl überleben wird und ob einer von ihnen stirbt.
Für die meisten ist das ganze hier nur ein Spiel, sie verstehen nicht, dass jemand der stirbt,
nie wieder zurückkommen wird.
Mir dreht sich immer mehr der Magen an und in mir taucht immer deutlicher Cedric vor meinem geistigen Auge auf.
Wie er tot und leblos auf den Boden liegt.
Der Inhalt meines Magens bahnt sich einen weg nach oben. So schnell ich kann, eile ich die Tribüne herunter, dabei halte ich eine Hand vor meinem Mund.
Ein paar Schüler zeigen auf mich und fangen an zu lachen.Ich schaffe es nicht hoch bis zur Schule, sondern nur zu einem Gebüsch, das etwas abseits liegt.
Der Inhalt meines Magens sucht sich erbahmungslos einen weg nach draußen.
Schluzend lande ich danach auf meinen Knien. Was mit mir gerade passiert ist egal, aber es geht hier um Cedric."Alles wird gut Jade. Du wirst es sehen, Cedric schafft das.", eine warme Hand legt sich auf meine Schulter und mit der anderen reicht sie mir ein Glas mit reinem Wasser.
"Danke.", ich nehme es ohne hochzuschauen und spüle meinen Mund aus.
Erst jetzt erblicke ich die Person, die so freundlich nach mir sieht.
"Warum machst du das Cho?", meine Stimme klingt einfach nur kraftlos.
"Ich habe um ihn auch Angst. Ich weiß, wir sind eigentlich Konkurrenten, doch es geht hier um sein Leben. Zumindest für diese Aufgabe sollten wir zusammen halten."
Ich würde am liebsten etwas erwidern, aber rote Funken steigen im Himmel hoch und explodieren.
Ich lasse das Glas einfach aus der Hand fallen und stürze mit Cho zurück.Völlig außer Atem kommen wir beide an und sehen wie Fleur aus dem Labyrinth gezogen wird. Sie zittert unkontrolliert und ihre Haare stehen wild vom Kopf ab, aber sie wirkt unverletzt.
Ein enttäuschtes Raunen geht durch die Menge der Slytherin Schüler. Doch die meisten anderen wirken erleichter, das sie keine Leiche zu sehen bekommen.
Erleichtert blicke ich zu Cho und ihrem Blick nach zu urteilen, geht es ihr genauso wie mir.
"Ich muss wieder zurück zu Hermine. Danke nochmal wegen, vorhin.", ich schenke ihr ein zartes Lächeln, da ich mir nicht sicher bin, woraufhin diese kleine Band laufen wird, aber vielleicht bedeutet das Frieden für uns beide.Die nächsten Minuten passiert gar nichts, bis die Lehrer immer unruhiger werden. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht.
Vorsichtig schleiche ich mich immer weiter die Tribüne runter. Ich muss wissen, was die Lehrer so in Unruhe versetzt.Cedric
Ich blicke mich um. Wir sind auf einem Friedhof. Hier sollte uns der Pokal auf keinen Fall hin bringen.
Ich blicke zu Harry.
"Lass uns den Pokal schnappen."
Doch dieser blickt gar nicht zu mir. Er geht auf dunkle Schatten zu.
Ich begreife, dass ich hier sterben werde.
Ich beschwöre mir das Bild von Jane in meiner Erinnerung. Bewahre ihre Stimme in meinen Ohren und ihren Duft nach Vanille in meiner Nase.
Sie soll das letzte sein, woran ich denke.
"Töte den anderen."
Bevor ich begreife, wer da überhaupt spricht, fliegt ein grüner Blitz auf mich zu.Jane
"Professor Sprout was ist hier los?"
"Nichts meine Liebe. Geh und setzt dich zurück."
Zum ersten Mal hier in Hogwarts sagt sie du zu mir. Das passt gar nicht zu ihr."
"Bitte Professor, es geht um Cedric."
Ihr Blick wird weich, als sie das Flehen in meiner Stimme hört. Selbst wenn ich es unterdrücken wollen würde, könnte ich es nicht.
"Jemand hat den Pokal berührt. Eigentlich müsste die Person hier auftauchen, aber sie ist nicht hier. Das ist nicht normal."Die nächsten 15 Minuten, doch mit jedem Herzschlag wird mir mehr und mehr klar, das Cedric tot ist. Das meine Prophezeiung sich erfühlt hat.
So sehr ich versuche gegen diesen Glauben anzukämpfen, umso mehr wird mir bewusst, dass es stimmt.Ein lautes Ploppen ertönt und Harry taumelt auf die Menge zu. Im Arm hat er einen Körper.
Er ist ganz schlaff und erstarrt. Ich muss nicht hinsehen um zu wissen, dass es Cedric ist.
Ich kann es fühlen.
Meine Welt verdunkelt sich sofort und das ganze Glück fließt aus mir heraus.
Ich stürze nach vorne, doch Hände versuchen mich zurückzuhalten.
Ich schlage um mich, als ob ich verrückt geworden wäre und schaffe es irgendwie mich zu befreien.
Meine Hände umfassen das kalte leblose Gesicht von Cedric. Erstart in der Erkenntnis das er sterben wird.
Tropfen fallen auf sein Gesicht und bedecken es.
Ein lang gezogener Schrei, der nur aus tiefsten Schmerz und leid entspringt, kommt über meine Lippen. Mit ihm schwindet alles, was ich jemals zu Cedric gesagt habe.
Ganz langsam lege ich mein Gesicht auf seine Brust und versuche doch einen Herzschlag zu finden. Sein Geruch so vertraut und jetzt so falsch steigt mir in die Nase.
Ich klammer mich so fest an ihn wie ich kann, als Hände mich packen und mich von ihm zurückziehen will.
Ich halte ihn, die Liebe meines Lebens so lange fest, bis ich keine Kraft mehr habe, mich gegen die Hände zu wehren. Sie ziehen mich fort von ihm und in die Dunkelheit.Ich melde mich hiermit zurück. Ich habe so lange gebraucht das ganze hier zu schreiben. Auch wenn ich wusste, dass ich Cedric töten muss, fühlt es sich falsch an das hier zu schreiben. Meine Augen brennen von den Tränen und von der Scham ihn ein zweites Mal getötet zu haben. Ich hoffe, ihr könnte es mir verzeihen.
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Good guys like him are plain boring
RandomEs ist kalt hier. Viel zu kalt, so als ob es keine Wärme gibt. Kein Glück und keine Zukunft. Nur Kälte, Unglück und Leid. Ein Leid, was die ganze Welt erschüttern wird. Und da ist Cedric. Zuerst zieht mein Herz sich zusammen, bevor es in dreifache...