Kapitel 1 | Orientierungsmarsch |Teil 4 (Amerika)

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(Amerika pov)

„Guten Morgen! Aufstehen! Wir müssen los!" Weckt mich Germany mit gut gelaunter Stimme und rappelt dabei noch zusätzlich am Zelt. Ich würde lieber noch liegenbleiben, aber ich weiß ebenfalls, dass ich den Sammelpunkt rechtzeitig erreichen muss, wenn ich nicht mit den Sanktionen der nächsten Woche leben will. Ich versuche mich vorsichtig aus dem Zelt zu robben und blicke in den Himmel. Eine leichte Morgendämmerung ist bereits wahrzunehmen. Ein kühler Windhauch lässt mich frösteln.

„Hier." Germany hält mir zwei provisorisch errichtete Krücken hin. „Halt dich an mir fest."

Mit diesen Worten greift er mir unter die Arme und unterstützt mich beim Aufstehen. Der Junge hat mir die vergangenen Stunden den letzten Nerv geraubt, so dass ich kaum noch protestieren kann. Er positioniert die Krücken unter meine Arme und ich kann einigermaßen auf meinem gesunden Bein stehen. Als ich einen kurzen Blick ins Lager fallen lasse, bemerke ich, dass Germany bereits das kleine Lagerfeuer zerstört und sämtliche Hinweise auf unser Camp vernichtet hat. Er rollt in schnellen Zügen das Einmannzelt zusammen und verstaut es in einer Schlaufe seines Rucksacks, welchen er sofort schultert.

„Lass uns los."

Ich spare mir die Frage, ob er bereits all seine persönliche Wegepunkte gefunden hat. Mein Bauchgefühl sagt mir seltsamerweise, dass er diese Punkte bereits erfolgreich angesteuert hat. Mit dem Kompass und einer Karte in der Hand steuert er mit mir im Schlepptau den Sammelpunkt an.

Wir sind die letzten, die ihn erreichen.

Als mein Vater mich dort wartend mit großen Augen in Empfang nimmt, sehe ich beschämt weg und bin zeitgleich erfreut, diese 3 Tage endlich hinter mir gebracht zu haben.

Das Germany ein Taschenmesser bei sich hatte, das ein allseits bekanntes Abzeichen aus vergangenen Zeiten aufwies, behalte ich vorerst für mich.  

Countryhumans | In the army nowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt