Kapitel 2 | Kameradschaft | Teil 4 (Deutschland)

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(Deutschland pov)

Als ich von der Schwimmhalle zurück in mein Zimmer gehen will, treffe ich auf Gang dorthin auf das Brüdergespann von Belarus, Armenien und Ukraine. Anhand ihrer angespannten Haltung kann ich bereits erahnen, dass das Aufeinandertreffen weniger angenehm verlaufen wird.

„змея" lächelt mich Belarus mit einem falschem Grinsen an.

Ich gehe wortlos an ihm vorbei woraufhin sich mir Ukraine und Armenien in den Weg stellen.

„Hey, hey, ignoriere mich nicht." ertönt es hinter mir und Belarus legt seine Hand auf meine Schulter.

„Fass mich nicht an." Ich schlage seine Hand von meiner Schulter weg.

„Und ich habe gesagt: ignoriere mich nicht!" Erneut packt er nach mir, stößt mich gegen die Wand und verzieht dabei sein Gesicht.

„Du kannst von Glück reden, dass ich nicht beim Marsch auf dich getroffen bin. Ich hätte schon dafür gesorgt, dass du das Ziel nicht erreichst. Glaube ja nicht, dass dich hier alle akzeptieren."

Belarus starrt mich weiterhin hasserfüllt an. „Wie ich dich und deine Sippe verachte..." Seine Augen werden kleiner und er drückt mich weiter mit meinen Schultern gegen die Wand.

„Weißt du eigentlich, wie sehr unser Bruder gelitten hat? Wie wir alle gelitten haben? Ich dachte, ich müsste ihn zu Grabe tragen! Und jetzt? Jetzt bist du einfach hier, als wäre alles vergeben und vergessen?! Als wäre nie was gewesen?" Belarus lacht bitter auf.

„Ich bin sicher, du hättest Schlimmeres verhindern können." meldet sich auf einmal Armenien zu Wort.

Ich blicke zu Boden. Ich war doch noch ein Kind.

„Wir tragen alle Narben wegen deiner Sippe!"

„Damit eins klar ist", knurrt Belarus mich an," ich akzeptiere dein Dasein nur äußerst bedingt."

Ich blicke auf und versuche Belarus Blick stand zu halten. Zeige keine Schwäche, versuche ich mir einzureden.

„Ist das so?" frage ich ihn betont unbeeindruckt, womit ich ihn bewusst provoziere. 

„Es wird schwer werden, etwas dagegen zu tun. Für die Taten meines Vaters kann ich nichts, aber wenn du mir die Schuld dafür geben willst... dann ist das deine Sache." füge ich noch hinzu und versuche weiterhin ruhig zu bleiben und mir meine aufkeimende Furcht nicht anmerken zu lassen.

Geschickt lässt er plötzlich ein Einhandmesser vor meinen Augen aufklappen.

„Ich wette dein feiner Körper hat noch keine Narben? Du wurdest doch sicher gut beschützt."

Ukraine und Armenien stellen sich jeweils neben ihren Bruder.

„Zeig doch noch mal, was du für tolle Dinge mit deiner Zunge machen kannst." kichert Armenien.

„Deutschland ist für alle da." lacht Belarus bösartig und berührt mit der kalten Klinge meinen Hals.

Ich schließe kurz meine Augen, schlucke meine Angst erneut hinunter nur um dann Belarus bewusst in die Augen zu blicken.

„Na los", fordere ich ihn auf, "stich' zu, wenn du dich traust. Los, nur ein Stich und es hat sich erledigt. Zeig deinen Brüder, was du alles so drauf hast." Ich deute mit meinem Zeigefinger auf meine Hauptschlagader. „Hier hin. Du kannst es nicht verfehlen." Ich tippe gegen meinen Hals. 

In Belarus Augen spiegelt sich für einen Moment Unsicherheit wieder. Ich bemerke, wie er abwechselnd auf meinen Hals und auf die Klinge blickt. Er lässt zu viel Zeit verstreichen und ich setze alles auf eine Karte.

„Blender. Schämen solltest du dich, vor deinen Brüdern so leere Worte auszusprechen. Mir würde das nicht passieren."

Belarus reißt seine Augen auf.

Dann wirft er das Messer weg und schlägt mir mit voller Wucht seine Faust ins Gesicht. Durch den Schlag prallt mein Kopf an der Wand auf. Ich sehe kurz schwarze, verschwommene Punkte vor meinen Augen tanzen und bevor ich irgendwie reagieren kann, trifft mich bereits der nächste Schlag ins Gesicht und anschließend in den Magen.

„Ngh." Ich sacke auf meinen Knien zu Boden.

„Wie kannst du es wagen", schreit er mich an, "mich vor meinen Brüdern so bloßzustellen?! HÄH?"

Mein Blut sickert mir aus der Nase und tropft zu Boden.

„Wie kannst du es wagen?" zischt er erneut und zieht mich am Kiefer grob zu ihm hin.

„Ich breche dir jeden einzelnen Knochen bevor ich dich in Stücke schneide!"


„Was soll das hier??!" ertönt plötzlich eine harte Stimme hinter uns.

Ukraine und Armenien weichen sofort einen Schritt zurück und stehen stramm.

Belarus lässt meinen Kiefer los und dreht sich um.

„блять." flüstert er und wischt seine blutige Hand an meiner Uniform ab und reiht sich ebenfalls bei Ukraine und Armenien ein.

Mit wutentbranntem Gesicht steht Soviet im Gang. Er blickt seine jüngeren Brüder an, dann wandert sein Blick auf mich herab.

„Was soll das hier?" wiederholt er sich in einem deutlich kühleren, aber immer noch angespannten Ton. „Ist hier was geschehen, das ich melden müsste, Германия?" Sein strenger Blick durchbohrt mich fast.

„Nein. Bin beim Sport hingefallen." Antworte ich rasch mit fester Stimme, wische mir das Blut mit meinem Ärmel von der Nase und stelle mich ebenfalls in die aufgestellte Reihe und stehe stramm.

„Хорошо", er wendet sich an seine Brüder, „ab auf eure Zimmer! Sofort! Ich will euch heute nicht mehr sehen!"

Dann blickt er mich erneut an. „Und Sie gehen zum Arzt."



Countryhumans | In the army nowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt