Aice Nandina | Kapitel 18

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Ich stand immer noch wie erstarrt da und hörte nicht einmal, was Caesar zu Nio noch sagte. Er schien bedrückt aber ich wusste, dass er ein guter Schauspieler war. Schließlich hatte er schon Jahre lang Jugendliche interviewt, die zum Tod verdammt waren, ohne mit der Wimper zu zucken.

Hatte Nio das wirklich gesagt? Hatte er es ernst gemeint?

„Also, das hätte ja ich nicht mal besser hinbekommen“, hörte ich Peeta hinter mir kommentieren und einer unserer Stylisten bestätigte es.

Caesar verabschiedete gerade Nio von der Bühne und ich wusste nicht, wie ich auf ihn reagieren sollte, wenn er gleich nach hinten kommen würde. 

Innerlich war ich einseitig glücklich. Schließlich konnte man nicht jeden Tag behaupten, dass einer der heißesten und beliebtesten Jungen des Kapitols behauptete, dass sein Herz einem gehörte. Anderseits war ich wütend. Hätte er das verdammt nochmal nicht eher sagen können? Wir kannten uns seit Jahren, wenn auch nur flüchtig. Wie lang war er denn schon in mich verliebt?

Er kam direkt auf mich zu. Ignorierte alle anderen.

Oh je.

Wahrscheinlich war ich gerade so rot wie eine Tomate, was bei meiner Hautfarbe nun wirklich einmal was behaupten sollte.

„Hey“ Mehr sagte er nicht als er vor mir zum stehen kam. Gerade als er mich in die Arme schließen wollte, rutschte mir heraus: „Hast du das ernst gemeint.“

Nio wirkte nicht böse. Spielerisch verdrehte er die Augen.

„Nein, ich behaupte gerne mal auf einer Bühne, dass ich eine Frau liebe, ohne das ich es wirklich tue“, konterte er sarkastisch, „Genau so, geh ich auch mit jedem Mädchen auf das Dach.“

Seezth schnauben hinter mir ignorieren, lächelte ich ihn an. 

Das war wohl Zeichen genug für ihn, dass er mich endlich in die Arme nehmen durfte. Ich war zu verwirrt um irgendetwas dagegen zu tun und eigentlich wollte ich es ja auch. Oder?

Gott sei Dank unterbrach sein Mentor uns.

„Gute Vorstellung Junge. Du bist eindeutig der diesjährige Loverboy.“, erklärte er und lächelte ein breites Lächeln zu Peeta, der nur leicht die Mundwinkel hob. Er fand dies eindeutig nicht so lustig, wie Nios Mentor. „Komm, es wird Zeit das wir hochgehen und noch alles weitere besprechen, bevor ihr euch hinlegt. Schließlich sollt ihr morgen fit sein.“

„Wir sehen uns dann morgen.“, erklärte Nio, seinen Blick auf mich gerichtet. Seinen Mentor ignorierte er komplett, was ich ihm zu gute hieß. Der Typ schien ein kompletter Idiot zu sein. Er beugte sich zu mir runter. Anscheinend wollte er mich küssen, überlegte es sich, nach einen leichten Blick schräg hinter mir, aber anders und gab mir nur einen sanften Kuss auf den Scheitel, bevor er seinen Mentor und seiner Distriktpartnerin, die begeistert auf ihn einredete, folgte.

Kurz stand ich noch wie versteinert da. Doch dann drehte ich mich um, um herauszufinden, was Nio von den Kuss abgebracht hatte. 

Hinter mir stand Seezth mit Unschuldsmiene.

Ich war ihm nicht einmal wirklich böse aber ich wusste gerade nicht ob ich lachen oder ihn anschreien sollte. Ich wusste ja nicht einmal was ich wollte. Meine Gefühlte fuhren Achterbahn. Warum hatte ich früher immer meine Schwester beneidet, wenn die Jungen nur so um sie herum geschworen waren? Die Jungen hatten über sie immer gesagt, dass sie wortwörtlich heiß war und anscheinend war das besser, als kalt. Wie war ich eifersüchtig gewesen, als sie ihren Mann geheiratet hatte und glücklich mit im wirkte. Damals wollte ich das alles auch haben. Musste mein Wunsch denn ausgerechnet jetzt erfühlt werden?

Aice Nandina | Wenn Liebe zum Spiel wird Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt