Liz
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich das Gefühl, dass eine riesige Last von mir abgefallen war. Bis gestern hatte ich mit niemanden je so richtig darüber gesprochen, was in der Beziehung von Jaxon und mir falsch gelaufen war. Aber vielleicht hätte ich genau das schon viel früher tun sollen. Ich hätte viel früher mit jemandem darüber reden sollen, dann hätte ich diese Last nicht solange mit mir herum getragen.
Immerhin fühlte ich mich jetzt irgendwie befreit, so als ob ich mit Jaxon abgeschlossen hätte. Mit Diana ebenfalls. Und darüber freute ich mich unglaublich. Mein eigentlicher Plan war es aufzustehen, um mich in Ruhe fertig zu machen, da Mason noch seelenruhig schlief.
Allerdings hörte ich, dass es draußen regnete, dazu verriet mir ein Blick auf die Wetter App, dass es heute 10 Grad kälter war als gestern, was definitiv ein Grund war vorerst im Bett liegen zu bleiben, denn unter der Decke war es wenigstens kuschelig warm.
Ich würde heute einfach den ganzen Tag im Bett liegen bleiben und mich nicht bewegen.
So lautete mein Plan, der genau eine dreiviertel Stunde funktionierte, bis Mason wach wurde und mich zwang, mit ihm zum Frühstück zu gehen, da er nicht alleine gehen wollte.
Letztendlich saß ich also mit Mason beim Frühstück. Allerdings hatte ich das gemütlichste Outfit, was ich finden konnte an, sprich einen Oversize T-Shirt, eine Jogginghose und Sneaker.
„Luke hat mir übrigens geschrieben, dass er und Morgan heute irgendwas zu zweit machen wollen. Also können wir zwei uns jetzt auch mal überleben, was wir heute bei diesem wunderbaren Wetter machen möchten." Beim letzten Satz triefte Masons Stimme nur so vor Sarkasmus.
Was kann man bei so fantastischem Wetter machen?
Da fiel mir spontan genau eine Sache ein.
„Wir könnten einfach in die Hütte gehen und gar nichts machen", schlug ich dem Braunhaarigen gegenüber von mir vor.
„Ich dachte eigentlich, dass wir Billiard spielen könnten aber dein Vorschlag hört sich auch gut an."
Ok, sein Vorschlag war auch nicht schlecht, immerhin liebte ich Billiard spielen. „Dann lass uns doch jetzt direkt Billiard spielen und dann gehen wir in die Hütte und machen nichts." „Ja. Ok."Vier Runden später, -von denen übrigens drei an mich gegangen waren-, hatten wir beide keine Lust mehr zu spielen, weshalb wir zurück in unsere Hütte gingen, wo ich mich sofort ins Bett schmiss.
„Ich werde das Bett die nächsten Stunden definitiv nicht verlassen", teilte ich Mason mit. Dieser lachte über meine Worte, während er sich neben mich legte, allerdings lag er gerade mal ein paar Minuten neben mir, bevor er aufstand, um sich umzuziehen.
Anstatt ins Bad zu gehen, zog er sich einfach hier vor mir um. Und so wurde aus Jeans und T-Shirt Jogginghose und T-Shirt. Zugegebenermaßen sah er ins Jogginghose verdammt gut aus.
Bevor ich es schaffte mein Blick von Mason abzuwenden, hatte er ihn schon längst bemerkt und grinste mich an.
Auf dem kurzen Weg zurück zum Bett, schnappte er sich seine Gitarre, bevor er sich neben mich setzte. „Dürfte ich ihnen ein kleines Konzert geben, Miss?", fragte er mich, während er versuchte so höflich und edel wie möglich zu klingen.
„Sehr gerne, Sir." Direkt nach meiner Antwort ertönten auch schon die ersten Töne der Gitarre und Mason fing an zu singen: „Maybe I came on too strong, maybe I waited too long, maybe I played my cards wrong. Oh, just a little bit wrong. Baby I apologize for it. I could fall, I could fly here in your aeroplane(...)."
Ich muss einfach nochmal kurz erwähnen, wie gut der Musikgeschmack von Mason war. Vor allem spielte er meistens meine Lieblingssongs, zu den „Dive" definitiv auch gehörte.
Zu Beginn meines Lieblingsparts des Songs stieg ich mit ein. „So don't call me baby unless you mean it. Don't tell me you need me, if you don't believe it. So let me know the truth(...):" Nach diesem Part lies ich Mason wieder alleine weiter singen, schloss meine Augen und genoss einfach seine Stimme.
So ging das mehrere Lieder lang, bis er seine Gitarre weglegte und sich neben mich legte. „Ich hoffe ihnen hat das kleine Konzert gefallen." „Es war großartig. Dankeschön." „Freut mich."
„Was machen wir jetzt?", fragte ich Mason, da mir geradewirklich langweilig war und ich wenigstens über irgendwas reden wollte. „Schlag was vor." „Wir könnten uns gegenseitig fragen stellen", schlug ich vor.
„Ok. Wann hattest du deinen ersten Kuss?", wollte er von mir wissen. „Ich glaube ich war 13. Du?" „Ich war ebenfalls 13."m „Deine Lieblingsfarbe?"
Ja, ich wollte tatsächlich so einfache Sachen über Mason wissen.
„Definitiv blau. Deine?" „Meine ist dunkelrot." „Was ist dein Lieblingsessen?" „Bürger. Deins?" „Ebenfalls." „Was ist dein Lieblingslied zum singen?", wollte ich von ihm wissen.
„Schwere Frage aber ich würde sagen „Someone you loved" von Lewis Capaldi." „Du hast den noch nie vor uns gespielt oder?" Zumindest konnte ich mich nicht daran erinnern, dass er es jemals gespielt hat.
„Nein." „Wieso nicht?" „Ich habe immer wenn ich den spiele das Gefühl, dass ich damit meine Gefühle aus der Vergangenheit offen zeige. Deswegen spiele ich den Song immer nur, wenn ich alleine bin", erklärte er mir.
„Lass uns den Song zusammen singen." Ich wollte unbedingt wissen, wie es sich anhörte, wenn Mason den Song sang und ich liebte den Song also konnte man das doch super verbinden.
„Ok." Er nahm seine Gitarre und fing an zu spielen.
„I'm going under in this time I fear there's no one to safe me. This all or nothing really got a way to driving me crazy. I need somebody to heal, somebody to know, somebody to have, somebody to hold. It's easy to say but it's never the same. I guess I kinda like the way you numbed all the pain. And now the day bleeds into nightfall and you not here to get me through it all. I let my guard down and then you pull the rug. I was gettin' kinda used to beeing someone you loved(...)."
Jeweils einen kleinen Part sangen wir alleine und ich fand, dass es sich wirklich gut anhörte, wenn wir den Song zusammen sangen.
„Ich werde den Song nie wieder ohne dich singen", sagte Mason zu mir, sobald wir den Song beendet hatten. Dann fand er also auch, dass es sich wirklich gut anhörte.
„Ich werde dich an deine Worte erinnern, falls du ihn noch mal alleine spielst." „Ok."
Eine Woche verging. In dieser Woche passierte nicht wirklich etwas. Mason und ich verbrachten die meiste Zeit am See oder in unserer Hütte, wenn wir eine Runde singen wollte.
Mit Luke und Morgan hatten wir zweimal Billiard gespielt mehr aber auch nicht, da die beiden entweder irgendwelche Ausflüge machten oder wenn sie dann auch mal am See, dann turtelten sie die meiste Zeit rum, weshalb Mason und ich uns immer weit weg legten, da man manchmal wirklich dachte, dass sie vergessen, dass sie in der Öffentlichkeit sind.
Von Diana hatte ich noch ein paar Nachrichten bekommen aber da ich ihr nie geantwortet habe, hat sie es irgendwann aufgegeben. Und von Jaxon hatte ich zum Glück auch nix mehr gehört.

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Mason
Fiksi Remaja„Wunderschön", bestätigte der Braunhaarige hinter mir, während er seine Arme um meine Taille schlang und mich an seine Brust zog. Ich ließ meinen Kopf nachhinten gegen seine Brust sinken, schloss meine Augen und genoss die Wärme, die in diesem Mome...