Abendessen. An sich liebe ich Essen ja wirklich. Allerdings bevorzuge ich es zu essen ohne dabei meinem Bruder und seiner Freundin beim Knutschen zuschauen zu müssen. Die beiden waren schon vor Mason und mir beim Abendessen gewesen und waren jetzt nur noch hier, um uns beim Essen Gesellschaft zu leisten. Allerdings konnte ich auf diese sehr gut verzichten, wenn sie sich dabei die ganze Zeit küssen.
Obwohl! Es sah eher so aus, als ob sie sich gegenseitig auffressen würden.
Mason, welcher neben mir saß, räusperte sich, weshalb die beiden sich voneinander lösten. „Ich finde es ja wirklich schön, dass ihr euch liebt aber wir würden hier gerne essen, ohne euch dabei zuzusehen, wie ihr euch gegenseitig auffresst", sagte der Braunhaarige zu den beiden.
Bei seinen Worten musste ich lachen, während Morgan rot wurde und Luke einfach nur verwirrt aussah.
„Habt ihr schon mitbekommen, dass heute Abend Karaoke angesagt ist?", versuchte Morgan das Thema zu wechseln. „Um wie viel Uhr?" „Wir sollen um 20 Uhr alle im Gemeinschaftsraum sein", erklärte Morgan uns.
Gegen Karaoke habe ich definitiv nichts einzuwenden. „An eurer Stelle würde ich mir vorher noch was anderes anziehen", sagte Luke und deutete dabei auf die Outfits von Mason und mir. Hatte Luke ernsthaft etwas gegen Jogginghosen?
Als ob ich mir die Mühe machen würde, mich umzuziehen. Ich hatte nicht das kleinste Problem damit, später in meinem jetzigen Outfit, - was wenigstens gemütlich war-, Karaoke zu singen.
„Ich wollte schon immer mal in so einem Outfit Karaoke singen." Luke schaute mich an, als ob ich verrückt wäre. „Also ich werde mich auch nicht mehr umziehen", kam es jetzt von Mason. Lachend schüttelte Luke den Kopf. „Wenn ihr meint." Natürlich meinen wir das.
Außerdem jetzt mal im ernst. Warum sollte ich mich in eine Jeans quälen? Um besser auszusehen?
Mein Aussehen war mir heute tatsächlich ziemlich egal, denn es gab niemanden, den ich beeindrucken wollte. Ja gut, vielleicht Mason, aber der hatte mich doch eh schon in Jogginghose gesehen.
Falls ich es noch nicht erwähnt hatte: Mason sah in seiner Jogginghose unheimlich gut aus. Obwohl, er könnte wahrscheinlich sogar eine Mülltüte tragen und würde gut aussehen.
„Wie wäre es, wenn wir noch ein paar Runden Billiard spielen? Immerhin ist es bis 20 Uhr noch etwas Zeit", schlug Mason vor. „Bin dabei", antwortete ich. Was sollte ich auch gegen ein paar Runden Billiard einzuwenden haben?
„Ich wäre auch dabei", kam es von Luke. „Ich auch", stimmte Morgan ebenfalls zu.
„Ich spiele mit Liz in einem Team", sagte Mason, sobald wir beim Billiardtisch waren. Etwas verblüfft schaute Luke zuerst Mason und dann mich an. Ich würde schätzten, dass er daran gedacht hatte, wie es beim ersten Mal war, als wir alle zusammen Billiard gespielt haben.
Denn damals wollte Mason definitiv nicht mit mir in einem Team sein. Ich würde sagen, dass sich manches schneller ändern kann, als man denkt.
Damals konnte ich mir nicht mal vorstellen, dass ich Mason irgendwann mal mögen würde, geschweige denn ihn küssen würde.
Eins sollte definitiv mal gesagt sein: habe niemals irgendwelche Vorurteile. Immerhin wurde ich mittlerweile eines besseren belehrt und wusste, dass der Braunhaarige komplett anders war, als ich immer gedacht hatte.
„Gut ok. Dann spielen Morgan und ich zusammen", sagte Luke und wirkte dabei immer noch leicht verwirrt. Jetzt mal ehrlich, warum wirkte mein Bruder so verwirrt? Jeder würde doch merken, dass zwischen Mason und mir etwas ist. Wirklich jeder.
Die Tatsache, dass Mason und ich uns gut verstanden, war ja mittlerweile auch nichts mehr neues. Immerhin teilten wir uns eine Hütte und lebten beide noch.
„Möge das bessere Team gewinnen."
„Wir können gerne aufhören, bevor es für uns noch peinlicher wird", jammerte Luke, nach der vierten Runde Billiard. Mein Bruder und seine Freundin hatten alle vier Runden verloren.
20 Uhr. Pünktlich waren wir im Gemeinschaftsraum, wo heute Abend Karaoke angesagt war. Gefühlt waren alle Sitzmöglichkeiten schon belegt. Glücklicherweise fanden wir noch ganz hinten noch einen freien Platz.
Pünktlich wie immer betrat die Campleitung aka Mrs Jonson den Raum und erklärte und, was heute Abend anstand. Um es kurzzufassen: wer wollte, durfte Karaoke singen, wer nicht wollte, sollte einfach nur zu hören.
Auf die Frage, wer anfangen wollte, meldete sich zu erst keiner, weshalb Mason sich dann meldete, nach vorne ging, wo der Fernseher war, auf dem der Text kam und wo die Mikrofone lagen.
Er suchte sich ein Song aus und fing an zu singe: „It's you, it's always you. If I'm ever gonna fall in love, I know it's gon' be you. It's you, it's always you. Met a lot of people. But nobody feels like you. So please don't break my heart, don't tear me apart. I know. How it starts. Trust me, I've been broken before(...)"
Bei jedem Wort, was er von „It's you" sang, schaute er mich an, direkt in meine Augen. Als ob niemand anderes in diesem Raum war. Ein Lächeln schlich sich sowohl auf meine als auch auf seine Lippen, als er den Song zu ende gesungen hatte.
Er hatte den Song unglaublich schön gesungen.
Ich hatte Lust ebenfalls einen Song zu singen, weshalb ich aufstand und nach vorne ging.. Erstmal musste ich mir einen Song aussuchen und entschied mich für „Love now" von John Legend.
Mason übergab mir das Mikrofon, bevor ich anfing zu singen: „Pulling me further, further than I've been before. Making me stronger, shaking me right tot he core, oh. I don't know, what's in the stars. Never heard it from above the world isn't ours. But I know what's in my heart. If you ain't mine, I'll be torn apart(...)"
Während ich sang, schaute ich die ganze Zeit zu Mason, welcher seinen Blick nicht einmal von mir abwendete. Gerade, als ich den Song beendet hatte, stand auch schon Mason neben mir und schnappte sich das andere Mikrofon.
Bevor ich überhaupt über irgendetwas nachdenken konnte, erklang die Melodie von „Someone you loved". Mason fing an zu singen und kurz danach stieg ich mit ein. Den größten Teil sangen wir gemeinsam, aber einen kleinen Part sangen wir jeweils allein.
Nachdem die Melodie verstummt war, fingen alle an zu applaudieren. Wirklich alle.
Ich allerdings konzentrierte mich nur auf Mason, welcher mich gerade anlächelte. Sein Lächeln zog mich in einen Bann. Natürlich erwiderte ich sein Lächeln.
Es war wieder einer dieser Momente, in den ich mich einfach glücklich fühlte. Glücklich mit Mason an meiner Seite.
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Hello. Heute mal ein sehr langweiliges Kapitel. Dafür werden die nächsten Kapitel aber spannender😊
-T

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Mason
Roman pour Adolescents„Wunderschön", bestätigte der Braunhaarige hinter mir, während er seine Arme um meine Taille schlang und mich an seine Brust zog. Ich ließ meinen Kopf nachhinten gegen seine Brust sinken, schloss meine Augen und genoss die Wärme, die in diesem Mome...