Liz
Ich sollte ab sofort also zusammen mit Mason in einer Hütte wohnen und im selben Bett schlafen. Was zum Teufel hatte mein großer Bruder genommen, um auf diese Idee zu kommen? Was auch immer er genommen hatte, es musste gut gewesen sein.
Luke wusste genau, wie ich zu Mason stand. Ich hätte zwar auch ablehnen können aber das hier war noch das kleinste Übel. Zu Jaxon wollte ich ganz sicher nicht zurück und zu Diana mindestens genauso wenig, dann tue ich mir doch lieber Mason an. Nur gab es ein kleines Problem, welches ich mit Mason hatte. Mason sah wirklich gut aus allerdings war sein Charakter so wie ich ihn bis jetzt kannte wirklich für die Tonne aber wer weiß vielleicht würde sich meine Meinung in den nächsten Wochen ändern.Mein Blick glitt zu Mason, der mich mit einem undefinierbaren Blick anschaute. „Ich gehe zum See. Willst du mitkommen?", wollte er von mir wissen. „Danke, aber ich bleibe hier." „Ok. Falls du dich doch noch umentscheidest, dann weißt du ja, wo du mich findest." Und schon war Mason aus der Hütte verschwunden. Ich wollte die Zeit irgendwie sinnvoll nutze, weshalb ich mir Musik anmachte und dann anfing meinen Koffer auszuräumen. Schneller als gedacht hatte ich meinen Koffer ausgeräumt und saß jetzt auf dem Bett und überlegte, was ich machen könnte. Sollte ich einfach hier bleiben und mich langweilen? Oder doch lieber zum See gehen?
Ich entschied mich dafür an den See zu gehen. Also suchte ich mir einen Bikini raus, den ich direkt anzog, bevor ich mir ein T-Shirt und eine Short anzog, ein Handtuch nahm und mich auf den Weg zum See machte.
Am See entdeckte ich sowohl Luke und Morgan als auch Mason. Dieser lag weit von Luke und Morgan entfernt, was für mich mehr als verständlich war, denn die beiden turtelten rum, als ob sie erst seit gestern zusammen wären. Zielstrebig ging ich zu Mason. Zwar hätte ich mich auch irgendwo alleine hinlegen können allerdings hatte ich da keine Lust drauf.
„Hi", begrüßte ich Mason, als ich bei ihm ankam. „Hi. Ich hätte nicht gedacht, dass du noch kommst." „War auch eher eine spontane Entscheidung." Ich legte mein Handtuch neben seins, zog mein T-Shirt und meine Short aus und ließ mich auf mein Handtuch nieder. Dabei spürte ich die ganze Zeit Masons Blick, der auf mir ruhte. „Könntest du vielleicht aufhören mich anzustarren?", bat ich ihn. „Ich starre nicht. Ich genieße nur die Aussicht." „Ist klar." „Aber wenn es dich wirklich so sehr stört, dann kann ich auch woanders hinschauen", sagte er und wandte seinen Blick von mir ab auf den See. Ich nutzte die Zeit, in der er zum See schaute, um ihn genau zu mustern. Eine Strähne seiner dunkelbraunen Haare fiel ihm auf die Stirn, der Rest seiner Haare war verwuschelt, was unglaublich gut aussah. Seine Gesichtszüge waren markant und wirkten entspannt. „mach ein Foto, hält länger", kam es irgendwann trocken von ihm. Wow, Liz, du wurdest erfolgreich beim Starren erwischt, Gratulation. „Danke, aber ich habe echt kein Interesse daran Fotos von dir auf meinem Handy zu haben", gab ich zurück. „Noch hast du kein Interesse daran", sagte er und grinste mich dabei an.
Als Antwort verdrehte ich nur genervt die Augen. Mein Blick wanderte zu Luke und Morgan. Morgan lag mit dem Kopf auf der Brust meines großen Bruders, der ihr mit der Hand die ganze Zeit durch die Haare fuhr, dabei lachten sie die ganze Zeit über irgendetwas. Gott, ich wollte auch eine Beziehung. Zwar war ich frisch getrennt aber trotzdem hätte ich gerne mal wieder jemanden an meiner Seite. Bei Jaxon und mir konnte man die letzte Monate eh nicht mehr von einer Beziehung reden. Und genau deswegen, sehnte ich mich schon fast nach einer Beziehung. Nach einer richtigen Beziehung.
„Wenn ich du wäre, dann würde ich wen anderes als Luke und Morgan anschauen", riet Mason mir plötzlich. „Wieso?" „Weil du dabei ziemlich traurig aussiehst." Mason hatte recht. Ich sah nicht nur verdammt traurig aus, ich war es auch. Traurig, weil ich niemanden hatte, niemanden, der mich liebte. Klar! Ich hatte meine Familie, die mich liebte aber ich meinte die andere Art von Liebe, die Art, die Luke und Morgan hatten. Diese Liebe hatte Jaxon und mir die letzten Monate gefehlt und trotzdem waren wir zusammen gewesen.
Ich hatte meine Zeit damit verschwendet an etwas festzuhalten, was es schon gar nicht mehr gab. Ich konnte es nicht mehr rückgängig machen. Vielleicht war es gut, dass es so war. So hatte ich wenigstens etwas daraus gelernt. Allerdings würde ich nie mehr mit jemandem aus Gewohnheit zusammen sein. Manchmal muss man sich vom vertrauten trennen.
„Über was denkst du nach?", fragte Mason mich und holte mich somit aus meinen Gedanken zurück in die Realität. Sollte ich ihm wirklich erzählen über was ich nachgedacht hatte? Was hatte ich schon zu verlieren? „Darüber wie ich meine Zeit in den letzten Monaten irgendwie mit Jaxon verschwendet habe", antwortete ich ihm. Ich sah ihm an, dass er mehr wissen wollte, aber er hakte nicht nach, was vermutlich daran lag, dass man mir anmerkte, dass ich nicht darüber reden wollte. Stattdessen fragte er mich, ob wir in den See gehen wollen, was ich mit einem „Ja" beantwortete.
Nachdem wir im See waren, packten wir unsere Sachen zusammen und gingen zurück zu unserer Hütte. In der Hütte angekommen, ging ich direkt zum Schrank, um mir neue Klamotten herauszusuchen. „Ich gehe duschen", teilte ich Mason mit. „Ist das eine Einladung gewesen, dass ich mitkommen soll?", fragte er mich grinsend. „Nein, war es nicht", mit diesen Worten verschwand ich ins Bad, bevor er noch irgendwas sagen konnte.
Bevor ich unter die Dusche stieg, machte ich mir noch Musik auf meinem Handy an. Unter der Dusche ließ ich den Tag Revue passieren. Ich hatte mich von Jaxon getrennt, er hatte mich geschlagen, meine jetzt ehemalige beste Freundin hatte was mit Jaxon, während wir zusammen waren und ich musste ab sofort mit Mason zusammen wohnen. Allerdings musste ich zugeben, dass er gar nicht so schlimm war wie ich dachte. Als ich die Dusche verließ, mich abtrocknete, mir neue Klamotten anzog und meine Haare föhnte, fühlte ich mich um einiges glücklicher als vorhin am See. Mason saß auf dem Bett, als ich aus dem Bad kam. Du kannst ins Bad", teilte ich ihm mit und setzte mich ans Fußende vom Bett.
Während Mason ins Bad verschwand, checkte ich mein Handy. Eine Nachricht. Von Diana. Ein Bild. Von Jaxon und ihr. Im Bett. Kuschelnd und eindeutig oberkörperfrei. Beim Anblick des Bildes machte sich ein Gefühl der Trauer in mir breit. Und als ob das Bild nicht reichte, folgte jetzt noch ein Text. „Danke, dass du endlich für mich Platz gemacht hast. Du warst nie gut genug für Jaxon. Falls du dir Sorgen machen solltest, dann keine Angst. Ich habe ich getröstet."
Fassungslos starrte ich einfach nur auf das Display meines Handys und bekam nicht mal mit, dass ich weinte, bis eine Träne auf meinem Display tropfte. Diana und ich waren seitdem Kindergarten befreundet gewesen. Ich hatte so vielen Leuten zugetraut, dass sie mich irgendwann verletzen würde, nur ihr hatte ich das alles nicht zugetraut. Nicht meiner besten Freundin. Doch richtig verletzt werden, konnte man nur von denjenigen, die einem etwas bedeuteten.
Ich starrte weiterhin auf mein Display und ließ dabei den Tränen freien Lauf, bis mich eine Stimme aus meinen Gedanken holte. „Liz? Alles ok?" Ich riss mein Blick vom Display los, schaute hoch zu Mason und schüttelte den Kopf. „Was ist in der viertel Stunde, in der ich im Bad war passiert?", fragte er mich. Wortlos reichte ich ihm mein Handy und beobachtete ihn, wie er sich den Text durchlas und sich das Bild anschaute.
„Komm her." Mason zog mich in seine Arme. Ich legte meine Arme um ihn, während er mir beruhigend über den Rücken strich, während mein Kopf auf seiner Brust lag und ich weinte. „Du brauchst diese 2 Menschen nicht, Liz. Du kannst auch ohne die zwei leben, ok?" Als ich ihm nicht antwortete, löste er sich aus der Umarmung. Er legte seine Hände auf meine Wangen und strich mir mit dem Daumen eine Träne weg. „Ok?", hakte er nach. „Ok." Wieder umarmten wir uns und blieben einige Zeit so stehen, bis ich mich wieder beruhigt hatte. „Falls ich Jaxon mal eine reinhauen soll, dann sag mir bescheid. Ich mache das gerne", sagte er, als wir uns aus der Umarmung lösten. Bei Masons Worten musste ich leicht lachen. „Vielleicht werde ich irgendwann mal auf das Angebot zurückkommen aber gerade nicht."
„Wir könnten jetzt zum Abendessen gehen. Ich habe mal gehört, dass Essen immer helfen soll", schlug Mason vor. „Essen hilft auch immer." „Na dann."

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Mason
Novela Juvenil„Wunderschön", bestätigte der Braunhaarige hinter mir, während er seine Arme um meine Taille schlang und mich an seine Brust zog. Ich ließ meinen Kopf nachhinten gegen seine Brust sinken, schloss meine Augen und genoss die Wärme, die in diesem Mome...