Der Kuss dauerte nicht lange, Stacey löste sich schwer atmend von Liam, ließ aber ihre Hände dort liegen, wo sie waren. Liam konnte seine Augen noch nicht wieder öffnen, sein Körper schien ihm nicht ganz zu gehorchen. Stacey schaute in sein Gesicht, auf dem sich ein glückliches Lächeln ausbreitete. Stacey sah es und lächelte ebenfalls erleichtert. Dann endlich öffnete Liam seine Augen und sah in ihre.
Stacey wurde ein Stück ernster. „Wir schaffen das?", sagte sie in fragendem Ton.
„Wir schaffen das.", bestätigte Liam ihr und Stacey nickte, bevor sie ihre Hände von ihm löste. „Du musst ehrlich zu mir sein, okay?", sagte sie dann und Liam zog verwirrt seine Augenbrauen zusammen. „Natürlich.", antwortete er.
„Ich meine, wie du fühlst. Ich bin noch nicht bereit, dir alles zu geben. Wenn du das nicht mehr kannst, musst du ehrlich zu mir sein." Staceys Gesicht war so ernst, wie Liam es noch nie gesehen hatte.
„Ich warte auf dich, wir machen das zusammen.", sagte Liam.
Stacey verzog ihr Gesicht. „Ich hatte sowas schon einmal. Mit Janet, meiner Ex-Freundin. Sie hat es keine drei Monate durchgehalten. Es hängt extrem von meiner Laune ab, wie weit ich gehen kann, und die ändert sich eben. Das ist eine große Unsicherheit. Sie konnte nie sicher sein, dass eine Berührung für mich wirklich okay ist. Wenn du das nicht mehr willst, dann rede mit mir. Janet hat es zu lange hinausgezögert und mich damit nur noch mehr verletzt. Das will ich nicht. Und sag nicht, dass du nicht gehen wirst. Das hat sie auch gesagt."
Liam wollte etwas sagen, aber ihre letzten beiden Sätze ließen ihn verstummen. Stacey wollte nur ihr Herz schützen. Liam glaubte nicht, dass er irgendwann gehen würde. Nicht, wenn Staceys Nähe sich so berauschend anfühlte. Aber das zu sagen, half ihr nicht.
„Ich werde ehrlich zu dir sein, immer.", versprach er und Stacey nickte erleichtert. „Okay.", hauchte sie, zögerte kurz, aber dann drückte sie noch einmal kurz ihre Lippen auf seine, bevor sie den Stick aus ihrem Laptop zog und sich in die Tasche steckte.
Liams Lippen kribbelten und sein Magen schlug Purzelbäume. Ein so kurzer Kuss, so unschuldig, so zart. Und trotzdem spielte sein Körper verrückt. Er war sich sicher, dass er Stacey niemals gehen lassen können würde.
Stacey sammelte ihre Sachen zusammen und guckte dann Liam mit schräg gelegtem Kopf an. Sie sah so süß aus, dass er sie am liebsten an sich gezogen und wieder geküsst hätte. Aber er konnte nicht. Und jetzt verstand er, wie sie das gemeint hatte. Er konnte sie nicht einfach küssen, wenn er das wollte. Er konnte sie nicht ohne Weiteres umarmen oder ihre Hand halten. Das hier war keine normale Beziehung, Stacey würde immer eine gewisse Distanz zu ihm halten.
Die Erkenntnis spiegelte sich auf seinem Gesicht wider und Stacey schluckte. „Jetzt hast du verstanden, was das bedeutet, oder?", fragte sie heiser und Liam nickte. Kurz herrschte Stille.
„Ändert es etwas?", fragte Stacey, ihre Stimme zitterte vor Angst etwas.
„Nein.", antwortete Liam und Stacey hob überrascht ihren Kopf.
„Ich weiß, dass du Zeit brauchst. Ich weiß, dass wir beide kämpfen müssen. Aber ich bin bereit, das zu tun. Für dich. Denn deine Nähe setzt meinen ganzen Körper unter Strom, lässt mein Herz schneller schlagen und meinen Magen kribbeln. Dein Lächeln bringt mich zum Lächeln, es ist, als würde die Sonne aufgehen. Wenn du auftauchst, ziehst du mich an, wie ein Magnet. Wenn du weg bist, sind meine Gedanken bei dir. Es ist egal, was ich tun muss, um bei dir sein zu können, ich tue es. Du bist mir das alles wert." Liam wusste nicht genau, woher diese Worte kamen, aber seine Lippen und seine Zunge schienen zu wissen, was sie taten. Der Kopf hatte Sendepause, das Herz hatte die Kontrolle übernommen.
Staceys Mund öffnete sich, ihre Augen weiteten sich und sie vergaß zu atmen. Es war, als hätte Liam einen Benzinkanister ausgegossen und ein brennendes Streichholz fallen lassen. Staceys Kopf schaltete ebenfalls ab und ihr Körper reagierte instinktiv. Sie schlang ihre Arme fest um seinen Hals, zog ihn an sich und küsste ihn leidenschaftlich.
Die Flammen schlugen höher und Liam erwiderte ihre Bewegungen sofort. Seine Arme legten sich locker um ihren Oberkörper, er wollte sie festhalten, aber ihr gleichzeitig Freiheit lassen. So nahe war Stacey ihm noch nie gewesen. Liam glaubte, gleich umfallen zu müssen. Stacey ging es nicht anders, sein Körper an ihrem, seine Arme so vorsichtig um ihren Oberkörper geschlungen, all das löste eine Welle an Gefühlen aus, die über sie hinweg spülte. Erst nach einigen Sekunden löste Stacey sich keuchend von Liam und trat einen Schritt zurück.
„Tut mir leid.", brachte sie stimmlos hervor, holte tief Luft.
Liam sah sie entgeistert an. „Wehe, du entschuldigst dich dafür noch ein Mal, dann...", fing Liam an und Stacey musste leicht lächeln. „Was dann?", fragte sie sanft.
„Dann.... dann... dann klaue ich deine Kamera.", sagte Liam, ihm fiel nichts Besseres ein. Kurz sahen sie einander an, dann kicherten sie beide los.
„Ich werd's mir merken.", brachte Stacey lachend hervor.
„Ich mein's ernst. Ich will keine Entschuldigung für einen Kuss von dir hören.", sagte Liam, musste aber immer noch grinsen.
Stacey lächelte und errötete. „Okay." Sie atmete noch einmal tief durch, schüttelte ihren Kopf und lächelte wieder. „Okay. Kommst du mit zu Damian?", fragte sie dann und Liam nickte sofort.
Gemeinsam machten sie sich auf den Weg und fanden Damian auch recht schnell. Stacey gab ihm den Stick und er versprach, die Dokumente weiterzuschicken und ihr möglichst schnell Bescheid zu geben. Dann wurde es Zeit, sich für das Konzert fertig zu machen.
Liam und Stacey liefen in das Reich von Lou, wo Niall bereits auf einem Stuhl vor einem Spiegel saß. Als die beiden den Raum betraten, schaute er sofort zu ihnen, erwartungsvoll und gespannt. Stacey sah das und schmunzelte. Louis nahm gerade auf dem nächsten Stuhl Platz, Zayn und Harry waren an ihren Handys beschäftigt.
Liam setzte sich zu den beiden. Die vier Jungs, Lou und Caro beobachteten jetzt alle Liam und Stacey. Liam wusste das, aber er war sich nicht sicher, ob Stacey bereit war, zu sagen, was zwischen ihnen passiert war. Deshalb verhielt er sich so normal wie möglich.
Stacey zögerte kurz, aber dann ging sie auf das Sofa zu, das mitten im Raum stand, auf dem Liam, Zayn und Harry saßen. „Ich bin schon draußen, bis gleich.", sagte sie, legte Liam sanft eine Hand auf die Schulter und gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange, dann verschwand sie aus dem Raum.
Liam sah ihr verträumt lächelnd hinterher, bis die Tür sich schloss. Dann bemerkte er sämtliche Blicke auf sich. Er grinste breit, sagte aber nichts.
„Sekunde... Seid ihr jetzt echt zusammen?", fragte Louis fassungslos nach und Liam zuckte mit den Schultern. „Haben wir nicht geklärt, wenn ich ehrlich bin. Aber wir haben uns versprochen, dass wir das zusammen durchziehen und ihre Angst besiegen werden. Das würde ich fast als Beziehung werten.", sagte Liam und sein Grinsen wurde noch ein Stück breiter, was langsam gruselig wurde.
„Okay, wow. Das... das ist ja der Hammer!" Und dann riefen alle durcheinander, dass das doch super wäre, dass sie sich freuten für die beiden und dass sie hofften, dass sie das schaffen würden.
Liam lachte und umarmte seine Freunde, die direkt versprachen, so gut zu helfen, wie sie nur konnten. Aber dann übernahm Lou wieder das Kommando, um die Jungs in einem halbwegs vernünftigen Zustand auf die Bühne zu bekommen.
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Die zwei sind ja kaum auszuhalten xD Aber glaubt ihr, sie bekommen das gemeinsam hin?
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Tourdiary [One Direction]
FanfictionAls Stacey zu ihrem Chef muss, hat sie einiges erwartet, aber nicht das: Sie soll Tagebuch schreiben. Aber nicht einfach irgendein Tagebuch, nein, Stacey soll mit One Direction auf Tour gehen. Monatelang auf engstem Raum mit fünf jungen Männern. Un...