11. "Können wir dir irgendwie helfen?"

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„Stacey, hey! Na, wie gefällt es dir bis jetzt so?", fragte Damian, als Stacey in einen Raum kam, in dem mehrere Tische mit Getränken und kleinen Snacks standen.

Stacey lächelte ihn an. „Gut, sehr gut. Ich find's echt interessant, wie das alles hier abläuft. Ich bekomme genug Material zusammen, da brauche ich mir gar keine Gedanken zu machen.", sagte sie und Damian nickte lachend. „Ja, ich bin mir sicher, die Jungs bieten genug Material für so ein Buch."

Langsam trudelten immer mehr Leute ein, die mit ihrem Job für heute fertig waren und nun den guten Start der Tour feiern wollten. Bald hatte jeder ein Getränk in der Hand und alle quatschten gut gelaunt miteinander. Stacey schoss ein paar Fotos und versuchte, sich alle Namen zu merken.

„Na, habt ihr noch etwas übrig gelassen?" Louis kam mit Zayn und Harry herein und die drei holten sich ebenfalls Getränke.

Stacey redete gerade mit Lou, als Liam und Louis sich kurz darauf zu ihnen stellten. Sie hatten sich umgezogen und vielleicht auch geduscht, das wusste Stacey nicht.

„Ich bin echt gespannt, wie du das alles festhalten willst.", sagte Lou gerade und Stacey zuckte mit den Schultern. „Weiß ich ja selber noch nicht genau."

„Du hast aber viele Fotos und Notizen gemacht, das haben wir gesehen.", sagte Louis und Lou nickte. „Ich habe dich während des Konzerts beobachtet. Du bist alle paar Minuten herumgerannt, dann hast du wieder herumgestanden und bevor du losrennst, machst du jedes Mal Notizen in einem Affentempo.", sagte sie und Stacey lachte. „Tja, das ist halt mein Job. Möglichst viel einfangen, verschiedene Blickwinkel und möglichst viel Information."

Stacey hob ihren Arm, um sich die Haare, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten, aus dem Gesicht zu streichen. Als sie ihren Arm wieder senkte, hob Liam gerade seinen, um sich am Kopf zu kratzen. Ihre Hände stießen kurz zusammen und Stacey zog sofort ihre Hand zurück, als hätte sie sich verbrannt. „Sorry.", murmelte sie und die anderen drei tauschten einen Blick aus.

„Können wir dir irgendwie damit helfen?", fragte Liam dann vorsichtig und Stacey sah zu ihm hoch. Sie hielt seinen Blick kurz fest, zögerte, dann schüttelte sie ihren Kopf.

„Hm, aber vorhin ging es doch, oder nicht?", fragte Louis, der den anderen Jungs davon berichtet hatte.

Stacey seufzte und nickte. „Ja, aber das sind seltene Ausnahmefälle. Außerdem geht die Berührung dann von mir aus, sodass ich sie unter Kontrolle habe. Ab und zu habe ich das, dass meine Emotionen stärker sind als meine Angst, dann kann ich andere Menschen berühren. Ich habe einer Freundin von mir mal einen Kuss auf die Wange gegeben, was ich unter normalen Umständen nicht tun würde.", sagte sie und hob ihre Schultern.

„Kann man diese Emotionen irgendwie hervorrufen? Oder sind die immer spontan und unberechenbar?", fragte Liam neugierig und Stacey verspannte sich etwas, was den anderen sofort auffiel. „Sie sind spontan. Das einzige Mal, dass sie annähernd regelmäßig auftraten, war mit meiner Ex-Freundin." Stacey seufzte und guckte an Liams Schulter vorbei einen leeren Punkt an der Wand an.

„Oh, bist du lesbisch?", fragte Louis etwas überrascht und Stacey wandte sich ihm zu. „Bi.", antwortete sie kurz.

„Aber wenn du eine Beziehung führen konntest, dann muss es doch einen Weg geben, mit Berührungen klarzukommen.", sagte Louis überlegend.

Stacey schnaubte verächtlich. „Was denkst du, warum wir nicht mehr zusammen sind?"

Man konnte die nicht so dezente Verbitterung und Trauer in ihrer Stimme hören. Kurz sagte niemand etwas. Wie einsam musste Stacey tief in ihrem Innern sein, wenn sie immer diese Distanz aufbaute? Wie sehr musste sie diese Angst hassen, weil sie ihr so viele Schwierigkeiten bescherte?

Tourdiary [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt