Stacey stand im Hauptraum einer großen Suite. Es gab zwei Türen, hinter denen vermutlich Schlafzimmer und Bad lagen, aber sie waren nicht hier, um sich Damians Suite anzugucken, auch wenn Stacey die dezenten Wandverzierungen im Rankenmuster sehr schön fand. Im großen Hauptraum, der etwas größer war als Staceys Raum bei sich zuhause, stand ein Schreibtisch und eine Sitzgruppe. Auch hier sah alles sehr teuer aus und Stacey fühlte sich etwas unwohl. Ihr wurde bewusst, dass sie hier die einzige war, die keine Millionen auf dem Konto hatte.
Sie verdrängte diese Gedanken und besetzte mit den anderen die Sitzgruppe. Liam stellte ihre Tasche neben ihr ab und Stacey bedankte sich bei ihm.
„So, das hier ist der vorläufige Plan für die Tour. Änderungen sind immer möglich, ich hoffe, du bist flexibel.", sagte Damian und Stacey nickte knapp. Sie studierte kurz den Plan.
„Passt dir das so?", fragte Damian, was Stacey für reine Höflichkeit hielt, denn man würde den ja sicher nicht nur für sie ändern.
„Ich denke, ich muss einen Zahnarzttermin verschieben. Sonst passt das wohl so.", sagte sie grinsend.
Damian lachte und nickte zufrieden. „Sehr gut. Dann wegen dem Bericht, Tagebuch, was auch immer.", wechselte Damian das Thema und Stacey sah ihn aufmerksam an. Die Jungs beobachteten vor allem Stacey, um herauszufinden, wie sie so drauf war.
„Das Management hat beschlossen, dir da Freiraum zu lassen, es steht bis jetzt nur fest, dass es eine Art Tagebuch sein soll. Das kannst du dann also selber entscheiden, wie du das gestalten möchtest.", sagte Damian und Stacey verzog leicht ihr Gesicht. „Hm... Das ist schwierig. Ich hatte das schon einmal, dass mir gesagt wurde, ich könne machen, was ich wollte, aber dann war es hinterher doch nicht so, wie die sich das gedacht hatten. Ich brauche in irgendeiner Form Anhaltspunkte, vor allem, wie detailliert es sein soll. Ich kann natürlich zu jedem Tag zehn Seiten schreiben, das will dann nur keiner lesen, ist auch langweilig.", erwiderte sie und Damian nickte verstehend. Man merkte Stacey sofort an, das sie mit ihrem Job sehr professionell umging, denn sie hatte ihren trockenen Humor abgestellt.
„Was brauchst du denn für Anhaltspunkte?", fragte er und Stacey seufzte. „Normalerweise wird mir schon vorgegeben, wie lang das Ganze insgesamt sein soll, ob eher sachlich oder mit Humor oder Spannung geschrieben, wie ein Roman. Bei einem Tagebuch ist ja auch die Frage, ob es sozusagen ein Bericht pro Tag ist, ober ob ab und zu auch Stichpunkte und Halbsätze okay sind, wie der Plan hier, nur halt mit zusätzlichen Infos und Anekdoten, was auch immer." Sie hielt den Plan hoch, den Damian ihr gegeben hatte.
Damian sah etwas überfordert aus, dazu hatte keiner im Management etwas gesagt.
„Oder wir machen es so: Ich mache es erstmal so, wie ich es für passend empfinde und gebe relativ früh etwas davon an dich und dann bekomme ich eine Rückmeldung, ob ich so weitermachen oder etwas ändern soll.", schlug Stacey vor und Damian nickte langsam.
Dann wanderte Staceys Blick zu den fünf Jungs, die dort auch noch saßen und ihr kam eine Idee. „Und wie viel soll von euch darin sein?", fragte sie und die Jungs tauschten untereinander Blicke aus.
„Wie genau...?", fragte Liam nach und Stacey lächelte. „Naja, wenn ich etwas schreibe, weiß ich nicht, ob das für euch in Ordnung geht. Einerseits, weil ihr vielleicht nicht wollt, dass manche Dinge jeder weiß, keine Ahnung." Sie zuckte mit den Schultern. „Andererseits, weil es ja euer Tagebuch sein soll, gewissermaßen. Und ich würde mich dann nach euch richten.", erklärte sie.
Stacey sammelte gerade bei allen Jungs Pluspunkte ein, einfach weil sie aufmerksam und umsichtig war und die Interessen der Jungs so berücksichtigte. „Also, ich will nicht selber irgendetwas schreiben...", sagte Louis und Stacey grinste. „Musst du auch nicht. Okay, folgende Idee: Wenn euch irgendetwas passiert, euch etwas einfällt, zufällig, was auch immer, von dem ihr meint, das müsste ins Tagebuch, dann sagt ihr mir Bescheid. Ich versuche, alles, was von euch und von mir kommt, unter einen Hut zu bekommen und irgendwie sinnvoll aufzuschreiben. Und wann immer ihr wollt, zeige ich euch, was ich geschrieben habe und wenn ihr meckern wollt, haut ihr das raus.", sagte sie.
Kurz herrschte Stille, dann nickten alle und grinsten. „Klingt nach einem guten Plan für mich.", sagte Louis und alle stimmten ihm zu.
„Alles klar, dann machen wir das so.", murmelte Stacey und nickte sich selber zu, speicherte den vorläufigen Plan im Hirn ab. Damian guckte begeistert zwischen Stacey und den Jungs hin und her, die so gut miteinander auszukommen schienen.
„Gut, ist dann da soweit alles klar?", fragte er und bekam ein einstimmiges Nicken als Antwort. „Okay, dann weiter im Text. Mr Pauls hat uns einige deiner Daten und Empfehlungen geschickt und so. Du kannst Deutsch und Französisch sprechen?", fragte er und holte eine Mappe aus einer Tasche.
Stacey nickte. „Ich bin in Deutschland geboren, mit siebzehn nach Frankreich gezogen und dann mit zwanzig hierher.", sagte sie.
„Bewegtes Leben.", kommentierte Niall und Stacey nickte, wich aber seinem Blick aus.
„Und du hast zwei Jahre in einem Kindergarten als Assistentin gearbeitet?", fragte Damian weiter und wieder nickte Stacey und warf den Jungs ein kleines Grinsen zu. Damian sah das und lachte. „Das hier wird so ähnlich.", versprach er ihr.
„Hey.", murrten die Jungs beleidigt.
„Also, zum heiklen Thema: Wir müssen deine Unterbringung klären.", sagte Damian und Stacey spannte sich beinahe unmerklich an. Das war der Teil der ganzen Sache, der ihr die größten Sorgen machte.
„Du solltest ja möglichst viel Zeit bei den fünf verbringen, aber ich weiß nicht, ob du unbedingt mit in den Bus ziehen willst.", sagte Damian und Stacey sah nachdenklich zu den Jungs hinüber. Die erwiderten ihren Blick unschuldig.
Sie holte tief Luft, um zu antworten. „Grundsätzlich habe ich damit kein Problem.", sagte sie.
„Aber?", fragte Harry, denn es klang, als würde noch etwas kommen.
„Naja, das..." Sie senkte ihren Blick. „Okay, ich sag's einfach: Ich habe Probleme mit Berührungen von fremden Menschen.", sagte sie dann einfach geradeheraus.
Die fünf guckten sie überrascht an. „Oh, das...", setzte Niall an, kam aber nicht weiter. „Berührungsängste?", versicherte Liam sich, dass er sie richtig verstanden hatte, und Stacey nickte. „Wenn du es so ausdrücken willst, ja."
„Deswegen hast du uns allen nur so kurz die Hand gegeben?", fragte Harry, dem das aufgefallen war, und Stacey nickte leicht. „Es geht meistens, wenn ich die Berührung kontrollieren kann und davon vorher weiß. Aber wenn ich zum Beispiel gerade am Laptop bin und mich auf etwas konzentriere und dann berührt werde... naja... ich würde einfach gerne Panikattacken vermeiden, wenn es geht.", sagte sie und verknotete ihre Finger in ihrem Schoß miteinander.
„Okay, ja klar. Dann... berühren wir dich einfach nicht, oder?", fragte Harry etwas unsicher und Stacey nickte leicht. „Für den Anfang wäre das das Beste. Es geht normalerweise einfacher, je besser ich die Person kenne, aber euch kenne ich halt nicht...", sagte sie und die Jungs nickten sofort.
Kurz herrschte Stille, dann richtete Stacey sich unbekümmert auf und man merkte ihr nicht mehr an, über was sie gerade gesprochen hatten. „Also, wenn das so ist und das ansonsten für alle okay ist, kann ich zu euch in den Bus ziehen.", sagte sie und nacheinander nickten alle Jungs. Sie bewunderten sie dafür, dass sie so offen damit umgehen konnte und es ihnen von Anfang an gesagt hatte.
„Okay, damit ist das geklärt. Dann, zu diesem anderen, ich nenne es mal Job.", sagte Damian und Stacey grinste.
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So, dann wissen wir jetzt ein bisschen was über Staceys Job :) Aber sie hat Berührungsängste... Ob das wohl gut geht? ;)
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Tourdiary [One Direction]
FanficAls Stacey zu ihrem Chef muss, hat sie einiges erwartet, aber nicht das: Sie soll Tagebuch schreiben. Aber nicht einfach irgendein Tagebuch, nein, Stacey soll mit One Direction auf Tour gehen. Monatelang auf engstem Raum mit fünf jungen Männern. Un...