Felix
Ich hatte erwartet, dass Jeongin wieder draußen auf der Treppe sitzen würde, so wie auch sonst. Doch dieses Mal war es nicht so, was mich verwirrte und ein ungutes Gefühl hatte sich in mir eingeschlichen, sodass ich mir einfach das Recht nahm, seinem Ruf zu folgen in deren Garten zu gehen und nach ihm seinem Zimmer zu suchen.
Aber dass genau dieser einfach aus seinem Fenster fiel, hatte ich nun wirklich nicht kommen sehen.
Sofort weitete ich meine Augen und hetzte nach vorne, streckte meine Arme aus und im nächsten Moment hatte ich den Jüngeren in meinen Armen. Seine Brust hob und senkte sich vor Schreck verdammt schnell, seine Augen waren geweitet und er schien noch nicht registriert zu haben, dass ich ihn wohl gerade aufgefangen hatte. Bestimmt dachte er sich, dass er sich verletzen würde oder dass er gar sterben würde, aber zum Glück war sein Zimmer nicht ganz weit oben, sodass er bei diesem Sturz nicht gestorben wäre, aber sich stark verletzt hätte.
,,Was machst du nur für Sachen?", fragte ich ihn leise seufzend und strich sanft eine Haarsträhne aus seinem Gesicht. Sofort schnellte sein Kopf zu mir und mit ungläubigen Augen musterte er mich. Entweder lag das daran, dass ich ihn gerade gerettet hatte oder es lag daran, dass ich endlich einen Satz auf Koreanisch ohne jegliche Fehler ausgesprochen hatte. Einen Moment brauchte er noch, doch dann wurde er wieder zu dem alten Jeongin, dessen Wangen sich plötzlich rot färbten und nun schlich sich wieder ein Grinsen auf meine Lippen. Selbst in so einer Situation war er verdammt süß und irgendwie gefiel mir das.
Vorsichtig ließ ich ihn aber nun herunter und wartete auf eine Antwort seinerseits. Erst zögerte er noch, aber dann seufzte er auf und schaute nun doch zu mir nach oben. ,,Meine Mutter hat mir verboten, rauszugehen", erzählte er mir leise, teilweise auf Englisch und teilweise auf Koreanisch, wodurch ich leise schmunzeln musste. Es war aber so niedlich, wie stark er versuchte, alles für mich verständlich zu machen. ,,Sie traut dir nicht und sorgt sich deshalb etwas zu sehr... Entschuldige..."
Leise seufzte ich auf, da ich das irgendwie erwartet hatte und gleichzeitig auch verstand. Ich war für sie bestimmt noch ein Fremder und es war nur verständlich, dass sie nicht wollte, dass ich etwas mit ihrem Sohn machte. Dabei wollte ich ihm doch gar nicht weh tun, sondern für ihn da sein und eine Schulter werden, an die er sich lehnen konnte, falls er mal jemanden brauchte. Oder mochte mich seine Mutter bloß nicht, weil meine Familie und ich aus Australien kamen und sie damit ein Problem hatte? Egal, was es war... ich hatte Angst, dass es zwischen uns stehen würde.
,,Willst... du... uhm...?", murmelte ich unverständlich und wollte ihn eigentlich fragen, ob er das Ganze abbrechen wollte - von sich aus. Verständnislos musterte mich Jeongin und wusste erst nicht, was ich meinte, bis Verständnis und Ungläubigkeit in seinen Augen aufblitzte. ,,Oh Gott, nein!", widersprach Jeongin sofort, aber leise, damit seine Eltern nichts davon hörten. ,,Ich habe mich die ganze Zeit gefreut, dich zu sehen u-und... ich würde dich gerne weiter sehen konnen..." Ich musste mir ein leises Lachen verkneifen, da seine Aussprache noch immer niedlich war, aber verstehend nickte ich leicht und sofort spürte ich eine Erleichterung, die sich um mein Herz legte. Er mochte mich also auch als Freund. Gott sei Dank.
Doch nun standen wir beide hier und wussten nicht genau, was wir tun sollten. Mir kam es nicht so vor, als wolle Jeongin wieder nach oben gehen. Vermutlich nervte ihn sein Zimmer, da er bereits den ganzen Tag darin verbringen musste und wenigstens am Abend wollte der arme Junge doch nach draußen. Und genau das würde ich ihm auch geben: Ein Abend draußen, voller Spaß.
,,Was hältst du von Basketball spielen, Jeonginnie?"
~~~
Tut mir leid, dass gestern nichts kam. Ich war nicht dazu in der Lage, ein Kapitel hochzuladen. Dafür kommt heute Abend aber noch ein weiteres, also keine Sorge.
~Cookie
DU LIEST GERADE
Sunrise ★ Jeonglix
FanfictionWer sein ganzes Leben in der Dunkelheit verbracht hat, der glaubt nicht mehr an das Licht. So ergeht es Jeongin, der sich sein Leben lang vor der Sonne verstecken muss und nur nachts die Welt erkunden kann. Wirklich Hoffnung im Leben trägt er nicht...