Sunrise ★ Jeonglix

🌑•Night Fifteen•🌑

Felix

,,Yuseong?"

Nachdenklich legte Jeongin seine Stirn in Falten und betrachtete dann wieder das kleine, niedliche Lebewesen, welches ruhig in dem Käfig schlief und von alldem nichts mitbekam. Leicht musste ich lächeln, weil er so unfassbar niedlich wirkte. Seine Augen, mit denen er seine Katze ansah, glänzten nur so voller Liebe und ich wusste schon jetzt, dass dieser ganze Trubel sich gelohnt hatte. Anders als letztes Mal, schien Jeongin nun viel glücklicher zu sein und irgendwie steckte es mich auch an, sodass ich die Müdigkeit völlig ausblendete, die versuchte mich heimzusuchen.

,,Yuseong klingt toll", murmelte Jeongin nach einer Weile und ich hatte starke Schwierigkeiten damit, alles richtig verstehen zu können. Ich musste dringend etwas tun und noch viel mehr Koreanisch lernen, damit wir es einfach hatten, uns zu verständigen. Ich mochte Jeongin wirklich und hoffte irgendwie auch, dass wir beide zu Freunden werden würden. Bis jetzt waren wir entweder nur Nachbarn oder Bekannte, da es durch meine fehlenden Kenntnisse nie wirklich zu einer guten Konversation kommen konnte.

,,Danke, Felix!", bedankte sich Jeongin auf Englisch bei mir und strahlte mich an, wodurch ich endlich seine hübschen Zähnchen sehen konnte. Sanft erwiderte ich dieses Lächeln und wuschelte einmal kurz durch seine Haare. ,,Hey!", beschwerte sich der Jüngere sofort und versuchte seine Haare vor mir zu verbergen, doch da war es schon zu spät und ich hatte sie vollkommen zerstört, sodass sie nun in allen Richtungen abstanden.

,,Hübsch", kommentierte ich frech grinsend und drückte seine aufgeplusterten Wangen zusammen. Rasch jammerte Jeongin auf, versuchte meine Hände zu entfernen, aber ich war natürlich stärker und er hielt gleichzeitig auch noch die Box mit seiner Katze fest. Eine Chance gegen mich hätte der Kleinere doch sowieso nie gehabt und schmollend schien er das auch zu bemerken, da er seine Hand nun langsam sinken ließ. Aus diesem Grund löste ich mich auch wieder und lachte nur einmal leise und tief auf.

,,Du bist doof", schmollte Jeongin und es klang so unfassbar niedlich, dass ich dem Drang widerstehen musste, ihm noch einmal in die Wangen zu kneifen. So ganz wollte ich es mit ihm nun auch nicht verspielen, vor allem, da ich ihn wirklich mochte und die Zeit mit ihm genoss, wodurch ich meine eigentliche Angst vor der Dunkelheit verdrängte. Und ja, ich hatte seit einigen Jahren Angst vor der Dunkelheit und war ungerne draußen, aber das war eine andere, unwichtige Geschichte, die hierher gerade wirklich nicht passte. Überleben würde ich es ja, solange man mich nicht alleine ließ.

,,Bist du glücklich?", fragte ich Jeongin leise, so gut es ging und überrascht sah der Jüngere mich an, da es für ihn wohl ziemlich plötzlich kam. Aber es interessierte mich wirklich. Natürlich, man sah es ihm an, aber ich wollte es dennoch von ihm selbst hören, damit ich mir wirklich sicher sein konnte und er das Ganze doch nicht doof nicht. Seine Persönlichkeit kannte ich ja immerhin nicht und deshalb brauchte ich diese Gewissheit.

,,Ja... natürlich", antwortete er mir sofort und nickte dabei schnell. Zufrieden lächelte ich leicht und begleitete ihn weiter zu seinem Haus, damit er auch sicher ankam. Der Dunkelheit vertraute ich nicht. Nicht mehr. Doch so langsam ging die Sonne wieder auf und Jeongin wirkte nun doch langsam panisch, vielleicht auch nervös und hetzte fast schon zu seiner Tür. Hinter uns ging die Sonne auf, es war also Sonnenaufgang. Doch bevor Jeongin gehen konnte, hielt ich ihn an seinem Handgelenk fest und suchte seinen Blick. ,,Können wir... uns heute Abend nochmal sehen?" Er schien von meiner Frage überrascht, aber gleichzeitig auch irgendwie glücklich und erleichtert zu sein. Und darum dauerte es nicht lange, als ich bereits seine Zusage erhielt.

,,Natürlich. Ich würde mich freuen.~"