🌑•Night Fourteen•🌑

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Jeongin

"Okay, dieses Kätzchen? Das ist billiger, weil es das Schwächste vom Wurf ist. Den Preis zahlen eure Eltern morgen?", wollte der Tierhalter wissen, als wir schließlich an der Kasse standen und das kleine Kätzchen in eine Katzenbox gesetzt hatten. Er sagte noch mehr zu Hyunjin und unterhielt sich mit ihm, doch ich hörte nicht wirklich zu. Ich hatte nur Augen für das kleine Kätzchen und ich konnte mich einfach nicht auf etwas anderes konzentrieren.

Es war so wunderschön. So schwach und doch so neugierig. So tollpatschig und doch so abenteuerlustig. So klein und doch so mutig. Es erinnerte mich durch und durch an mich selbst und schon jetzt hatte ich ein besonderes Gefühl bei dem kleinen Ding, auch wenn ich wusste, dass sie wahrscheinlich ihre Zeit brauchen würde, bis sie mir vertraute. Aber das war okay. Ich entriss sie schließlich ihrem Zuhause, natürlich musste sie sich dann erst einmal an ein neues gewöhnen.

"Okay, Jeongin, wir können gehen", hörte ich auf einmal Hyunjin sagen und spürte im nächsten Moment seine Hand auf meiner Schulter. Erschrocken zuckte ich deshalb zusammen und sah mit großen Augen zu ihm, was Hyunjin mit einem entschuldigenden Blick kommentierte. Er hatte mich nicht erschrecken wollen, sondern nur meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Doch er war es nicht, der meine Aufmerksamkeit erhielt, sondern viel mehr stach mir Felix ins Auge.

Denn dieser wirkte bereit dazu, zu mir zu sprinten und mich zu beschützen.

Rasch schüttelte ich meinen Kopf, um diesen Gedanken ganz schnell wieder zu verbannen und nahm stattdessen die Box, damit wir den Laden endlich verlassen konnten. Tief verbeugte ich mich vor dem Tierhalter und dankte ihm noch einmal ganz besonders, dass er mir das ermöglicht hatte. Zurück kam ein heiteres Lachen und er sagte mir, dass er das doch gern getan hatte, da er nun zwei Lebewesen gleichzeitig glücklich gemacht hatte: Mich und meine Kätzchen.

Aus diesem Grund spazierte ich verdammt fröhlich aus den Laden heraus und umklammerte die Box mit dem hellen Ding darin so fest, als würde es sich jeden Moment in Luft auflösen können. Meine Freude war scheinbar ansteckend, da die anderen beiden schmunzeln mussten und ebenfalls lächelten, sich offensichtlich darüber freuten, dass sie mich so sehr zum Lächeln hatten bringen können.

Schon so lange hatte ich nicht mehr so ehrlich gelächelt wie heute und das wusste Hyunjin auch.

Dennoch musste er sich leider von uns verabschieden und verriet mir zwinkernd, dass er nun noch zu Minho gehen würde. Darüber freute ich mich ebenso, da ich ganz genau wusste, wie sehr er darauf in den letzten Tagen erwartet hatte und wie aufgeregt er darum war. Allerdings war ich ein ganz klein wenig auch enttäuscht, dass er mich nicht nachhause begleiten würde und fühlte mich nicht ganz wohl dabei, wieder mit Felix allein zu sein.

Nicht falsch verstehen! Ich mochte den Australier wirklich und war sehr erleichtert darüber, dass er mich anscheinend nicht nervig fand, sondern irgendwie sogar zu mögen schien. Dadurch, dass ich kaum Freunde hatte und nicht wirklich viel über sozialen Kontakt wusste, war das bereits ein großer Fortschritt für mich und ich schätzte das sehr. Aber trotzdem kannten wir uns einfach kaum und ich wusste immer noch nicht ganz, was ich nun von ihm halten sollte.

"Ist das eigentlich ein sie oder eine er?", fragte mich Felix, nachdem wir beide uns auf den Heimweg gemacht hatten. Die ganze Zeit über hatte ich geschwiegen und gelegentlich mit meinem Kätzchen etwas gespielt, doch ich musste direkt leicht schmunzeln, als ich wieder Felix' nicht so guten Koreanisch-Kenntnissen lauschen durfte. Sie waren wirklich süß und machten diesen Jungen unglaublich liebenswert.

"Eine Sie", korrigierte ich ihn grinsend und anhand seines perplexen Blinzelns konnte ich sehen, wie überrascht er einen Moment von meiner Verbesserung war, bis ihm sein Fehler schließlich auffiel. Leicht klatschte er sich gegen die Stirn und seufzte leise, genervt von sich selbst, jedoch stupste ich ihn nur leicht mit meiner Schulter an und schaute grinsend zu ihm.

"Wir brauchen einen Namen für sie", lenkte ich ihn ab und sah nachdenklich in den dunklen Nachthimmel hinauf. Eigentlich hatte ich Felix erst erzählen wollen, warum ich tatsächlich tagsüber Zuhause bleiben musste und nur nachts nach draußen durfte, allerdings befürchtete ich, dass er mich nicht verstehen würde, da er noch nicht gut genug in Koreanisch war und ich es nicht auf Englisch sagen konnte. Das störte mich zwar, aber was sollte ich auch machen? Mit der Zeit würden wir uns beide sicher soweit verbessern, dass ich es ihm erzählen konnte.

"Hm...", gab der blonde Australier ebenfalls von sich und legte seine Finger an sein Kinn, um zu zeigen, wie sehr er gerade doch überlegte. Lächelnd sah ich ihn kurz dabei zu, dachte dann aber selbst weiter nach und beobachtete nebenbei Felix' Reaktion. Vielleicht fiel ihm ja vor mir etwas ein, denn was Namen anging, war ich eine reine Katastrophe. Mir fiel einfach nie etwas ein.

Doch dann schien der Ältere neben mir auf einmal wohl eine Idee zu haben und strahlte mich fröhlich an.

"Ich hab's! Ich habe eines neues Wort heute gelesen, welches total süß sein ist! Nenne sie doch Yuseong!"

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Yuseong ist koreanisch für Sternschnuppe uwu
Und ich will hier gerade ungern die Übersetzung nutzen xD
~Cookie

Sunrise ★ JeonglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt