🌑•Night Fourty•🌑

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Jeongin

Das Gefühl, zu brennen und gelöscht zu werden, war es, welches mich langsam aus dem kleinen Koma erweckte, in das ich gefallen war. Mein Körper reagierte auf keinen einzigen Befehl, ich war unfähig mich zu bewegen und fühlte mich darum gefangen, gefangen in meinem eigenen Körper. Verdammt unangenehm kribbelte meine Haut und doch spürte ich eine kühle Salbe, die meiner Haut bei der Regeneration helfen sollte, unter dem Verband, der mich gefangen hielt.

Ich erinnerte mich nicht mehr genau daran, was geschehen war. Das Letzte, was ich gespürt hatte, war, dass mein Körper in Flammen stand und ich förmlich verglühte. Danach hatte ich nur viele, merkwürdige Bilder vor Augen gehabt, unterschiedliche Dinge erlebt und absolut verrückte Szenarien mitansehen müssen. Vermutlich waren es Träume gewesen, wie ich mir erklären konnte, als meine Gedanken endlich klarer wurden. Doch sicher war ich mir nicht. Ich wusste nämlich nicht einmal, welcher dieser Träume in Wirklichkeit passiert war und welcher reine Einbildung gewesen war.

Zum Beispiel, ob Felix mir geholfen hatte oder sich von mir abgewendet.

Ich hatte gesehen, wie der Australier mich mit einem verächtlichen Blick betrachtet hatte, bevor er geschnaubt und sich weggedreht hatte. Er hatte mir einfach den Rücken zugekehrt, obwohl die Sonne mich regelrecht verbrannt hatte und das hatte meinen Herz solch einen schmerzhaften Stich versetzt, dass die Angst noch immer präsent war. Was, wenn es stimmte? Was, wenn Felix mich noch immer hasste und ich wegen Hyunjin in diesem unbequemen Krankenhausbett lag? Was, wenn er mich hatte retten müssen, weil ich meiner großen Liebe... einfach egal war?

Vielleicht war es durch mein schmerzendes Herz, vielleicht aber war es durch die vergangene Zeit, die ich mit Nachdenken verbracht hatte, allerdings konnte ich nun endlich meine Augen öffnen. Dunkelheit begrüßte mich sogleich und für einen kurzen Moment lang dachte ich tatsächlich, meine Augen wären noch immer zu. Aber dann erkannte ich das künstliche Licht, das durch das Fenster über meiner Zimmertür hier einfiel und dem Raum ein wenig Licht schenkte. Ob es draußen Tag oder Nacht war, wusste ich nicht genau, aber ich vermutete, dass es Nacht sein musste.

Ich fühlte mich nämlich wacher und motiviert, etwas zu tun.

Ganz vorsichtig richtete ich mich nun auf und verkniff mir ein Aufzischen, als ich meinen Körper bewegte. Überall war Verband, vor allem an den Stellen, die nicht von Klamotten verdeckt worden waren und überall kribbelte es noch immer so merkwürdig. Ich mochte dieses Gefühl nicht, zumal ich ganz genau wusste, dass schreckliche Narben übrig bleiben würden. Brandnarben, die mir meine kaum vorhandene Schönheit vollends nehmen und mich zum Gespött aller machen würden.

Wieso hegte ich überhaupt noch die Hoffnung, dass Felix mich jemals lieben könnte?

Jedoch bemerkte ich, kaum hatte ich mich wieder leicht versucht aufzurichten, dass eine Person an meinem Bettende lag. Der blonde Haarschopf lag auf der Matratze, scheinbar schien die Person zu schlafen, was mir wieder bewies, dass es wohl mitten in der Nacht sein musste. Auch lag seine Hand auf meinem Oberschenkel und als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte ich kleine Sommersprossen auf der Nase meines Besuchers. Und das war es, was mich sprachlos machte.

All meine Sorgen schienen mit einem Mal wie weggeblasen zu sein, als ich Felix erkannte und vorsichtig legte ich meine Hand auf seine. Ich schwächelte zwar noch und brauchte ein paar Anläufe, doch als es mir endlich gelang, schreckte der Australier sofort auf. So fest hatte er wohl doch nicht geschlafen.

"Jeongin!", rief er sogleich und knipste rasch das Licht neben meinem Bett an. Seine Augen waren groß, beinahe ungläubig starrte er mich an, so als könnte er nicht glauben, dass ich tatsächlich wach war. Etwas unsicher erwiderte ich dieses Lächeln, war noch nicht ganz fähig zu sprechen und musste einen Augenblick später auch leicht husten. Dabei durchfuhr mich wieder Schmerz, wegen dem ich leicht das Gesicht verzog und doch war er mir komplett egal. Viel zu glücklich war ich darüber, dass Felix hier war, dass er darauf gewartet hatte, dass ich wieder erwachen würde. Das brachte mein Herz dazu, schneller und vor allem höher zu schlagen und all der Schmerz wurde mit Wärme und Liebe überdeckt.

Ich war glücklich. Auch wenn die Konfrontation wegen seinem Brief uns noch bevorstand.

"Ich bin so froh, dass du wach bist, Jeongin... ich dachte, ich hätte dich verloren... was bist du Idiot auch einfach in die Sonne gerannt? Ich brauche dich doch, Jeonginie... ich liebe dich", fing Felix einfach an zu sprechen, hatte Mühe, nicht jeden Moment in Tränen auszubrechen. Seine Stimme zitterte und ich erkannte gerötete Augen, offensichtlich hatte er um mich geweint. Wie lange lag ich denn schon hier? Und wie lange schon saß er hier neben meinem Bett und wartete auf mich? Doch war das wirklich wichtig? Er war hier. Bei mir. Er hatte mir gesagt, dass er mich liebte, seinen Brief hatte ich direkt vergessen. Hauptsache, ich konnte wieder seine Nähe spüren, nach der ich mich so sehr gesehnt hatte. Und ich würde ihn nicht mehr gehen lassen. Nie wieder.

"I-Ich... ich liebe dich auch... L-Lixie-Hyung..."

Sunrise ★ JeonglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt