Into you, i melt. All oft me ~ Perry Poetry
Lied ~ "I help you hate me" by Sunrise Avenue
"Miss Adams?"
Verflucht!
Automatisch zucke zusammen und treffe mit voller Wucht auf die scharfen Augen meines Mathe-Lehrers. Ich frage mich, was ich wohl für einen Eindruck hinterlassen habe, denn seine Miene wandelt sich wie ein Halbkreis um Hundertachtzig Grad. "Fühlen sie sich nicht gut?"
Unangenehm..., denke ich und spüre wie Farbe in meinen Wangen aufflammt. Am liebsten hätte ich mich klammheimlich unter dem Tisch selbst getreten, um mir zu signalisieren, dass ich endlich meinen Mund aufmachen sollte, wenn ich nicht noch länger der Mittelpunkt des Geschehens sein will, aber...
Meine Zunge ist trocken wie der Grund des ausgetrockneten Aralsees. Vermutlich ist meine Stimme ein einziges Gekrächze, aber ich weigere mich meine Ohren damit zu belasten, also lasse ich die Worte einfach so heraussprudeln. "Entschuldigung, ich war gerade wo anders mit den Gedanken."
"Ein bisschen mehr Konzentration, Mrs. Adams." Sein stahlblaues Hemd hebt und senkt sich einmal tief, als müsste er über das Folgende ordentlich nachdenken, dann richten sich seine Augen wieder auf mich. "Würden sie uns die Aufgabe Sieben bitte vorrechnen?"
Natürlich ist das keine Frage, die man mit einem "Nein, würde ich nicht" beantworten könnte. Die präzise Art und Weise, wie er mich mustert und den Stift entgegen hält lassen nicht den geringsten Zweifel daran, dass ich nach vorne kommen sollte.
Wenn es eine Sache gibt, die ich mehr hasse als Mathe - oder Clive, dann ist es sicherlich das "Nach vorne an die Tafel kommen, wenn man absolut keine Ahnung hat". Es ist schlicht und ergreifend wie ein Stoß ins eiskalte Wasser. Und egal, wie sehr man sich an den Rettungsring klammert, man wäre nicht die Einzige ohne Durchblick, die Luft entweicht. Diese Sache ist und bliebt womöglich für immer peinlich - zumindest für mich.
Im Schneckentempo schiebe ich den Stuhl zurück. Ich könnte immer noch behaupten, dass mir urplötzlich übel ist oder mir schwindelig ist, aber vermutlich würde Mr. Owen mir das nicht mehr abkaufen. Mein Schuldeingeständnis war eindeutig: Ich habe nicht aufgepasst und nun muss ich dafür zechen.
Während meine Hand zittrig X und Y mit einem Haufen Zahlen balanciert, ist mein Kopf längst bei der Ursachensuche. Es ist nicht schwer... der Grund ist der Vorfall von gestern und zu meiner großen Überraschung hat der Verursacher allen Übels den Namen Clive. Selbst meine innere Stimme lacht humorlos darüber.
Nach drei Fehlern und zweimal Kopfschütteln von Mister Owen entlässt er mich auf meinen Platz, aber immerhin habe ich es am Ende fertig gebracht die Rechnung zu lösen.
Die Klingel erlöst mich von meinem Elend, obwohl ich nicht weiß, ob ich nicht lieber noch eine Weile hier auf meinem Platz gesessen und meine Wangen abkühlen hätte lassen...
Als Letzte schlurfe ich aus dem Raum, nicht ohne noch einmal Mr. Owens mahnenden Blick einzufangen. Super!
An dieser Schule einen menschenleeren Gang zu finden ist eine Kunst, obwohl es Dutzend davon gibt. Es ist wie verhext, sobald man seine Ruhe möchte, taucht jemand auf. Jetzt nicht, jetzt bin ich allein und ich frage mich wer mir dieses Glück vergönnt.
"Rosie!"
Abrupt trete ich auf die Bremse und kneife die Augen, wegen des ekelhaften Quietschen meiner Schuhe zusammen. Sehr logisch! Die muntere Flamme der Wut lodert in meinem Bauch auf und ich knurre ein "Nenn mich nicht so!", drehe mich aber weiterhin nicht um.
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Clive | Original | √
Teen FictionRosemary Adams führt eigentlich ein Bilderbuchleben. Eine glückliche Familie, zwei beste Freundinnen, die für sie durchs Feuer gehen würden und eine Leidenschaft für Kunst, die ihre Welt in Farbe taucht. Es fehlt nur noch der Traumprinz, um das letz...