55. Schlimmer geht immer ✔

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Being in love with you makes every day an interesting one.

Song: You give me something

Clive P.o.V.

Rosie hatte Recht, hat sie immer.

Ich dürfte eigentlich wirklich nicht sauer auf Sebastian sein, auf sie ja, aber nicht auf ihn.

Das was wir getan haben wir nichts anderes, wir haben auch einen riesigen Betrug angezettelt und sind damit durchgekommen. Trotzdem heißt das nicht, dass mich das nicht verletzt.

Ich meine, er hat meine Freundin geküsst. Verdammt nochmal!

Zuerst Anita, und jetzt Rosie?

Er wusste all die Jahre genau, was sie mir bedeutet, auch wenn ich nicht mir ihr gesprochen habe – oder nur eine fiese Bemerkung.

Und jetzt glaubt er, er wüsste wie sie sich fühlt?

Verbitterung mischt sich in mein Blut und rauscht durch meinen gesamten Körper, sie spannt meine Muskeln an, ich kann meine Zähne knirschen hören, kein schönes Geräusch.

Wie lange sind wir schon Freunde... wie lange, huh?!

Er ist Quaterback, die Mädchen liegen ihm zu Füße und er muss meine Freundinnen wollen! 

„Du bist das Allerletzte."

Plötzlich spüre ich eine hauchzarte Berührung, die ein wenig fester wird an meiner Hand, meiner Faust. Völlig benebelt davon senke ich den Blick zu meiner Linken und ich muss nicht ihr Gesicht sehen, um zu wissen, wer das ist.

Rosies Finger sind so schmal und zart...

Für einen Augenblick vergesse ich meine Wut, vergesse was da in den letzten drei Tagen alles passiert ist und vergesse, dass Seb vor mir steht und sie geküsst hat. Es kostet nur eine kleine Berührung von ihr.

Nur einen Augenblick...

Dann ist er vorbei.

Am liebsten hätte ich meine Faust fortgerissen, aber stattdessen schiebe ich ihre Hand von meiner und sehe ihr direkt in die glänzenden Augen.

Langsam schüttle ich den Kopf.

Es hat keinen Sinn. Nicht mit ihr, nicht mit ihm. Ich hätte wissen müssen.

Schwer zu sagen, was davon mich gerade mehr verletzt: Sebs erneuter Betrug, dass die beiden jetzt schon miteinander... oder Rosie, dass sie ihn geküsst hat?

Mit einem letzten Blick zu ihm, wende ich mich ab.

Gehen ist nicht die feige Lösung, sondern die beste...

„Clive, das kanns nicht sein. Wir sind von klein auf Freunde. Wir spielen immer noch zusammen Football."

Ich fühl mich wie im falschen Film. Er will mir etwas von Freunden erzählen? Und Football.

Will er das wirklich vor allen hier austragen?

Es hat sich nicht jener berüchtigte Kreis gebildet, aber es ist nicht zu leugnen, dass wir beinahe die Aufmerksamkeit auf uns gezogen haben, meine laute Stimme am Ende war dazu maßgeblich verantwortlich.

Ich halte inne. Was könnte ich ihm bösartig an den Kopf werfen, vor die Füße spucken...

Vor mir stehen Maddie, Azura und die Jungs in einer ordentlichen Entfernung, ihre Augen liegen geschlossen auf mir und strahlen blankes Entsetzen aus.

Tja, Überraschung gelungen.

„Nein, Seb... wir waren... wir waren.", wiederhole ich zum Schluss noch kaum hörbar und lege einen grandiosen Abgang hin.

Clive | Original | √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt