Your heart stole my silence
Lied: Be Kind – Marshmellow X Halsey
Eine gute halbe Stunde und einen Highway später rolle ich in Adams Straße. Mein werter bester Freund hat sich vor zwei Jahren – als er mit dem Studium angefangen hat – eine eigene Wohnung zugelegt.
Streng genommen ist es nicht einmal sein Appartement, sondern das seiner Eltern. Zapatys sind umgangssprachlich gesagt: stinkreich. Zwar nicht Bill-Gates-reich aber etwas zwischen Kendall Jenner und Justin Bieber, schätze ich.
Für diese Verhältnisse ist Adams Wohnung ausgesprochen ärmlich: Drei Zimmer, geräumiges Bad und Wohn-Küche.
Ich reihe mich perfekt hinter Adams Golf ein. Selbst die Gegend hier schreit nach Mittelklasse und Adam selbst... er wirkt wie ein völlig normaler Mensch, kein Stück abgehoben – anders als seine Eltern oder kleine Schwester.
„Mariechen, du bist ja geflogen.", hallt es durch die Straßen und ich fahre erschrocken zusammen. Adam kann meinen tödlichen Blick zwar nicht erkennen, aber ich bin überzeugt, er weiß, dass ich ihm einen schenke.
Sein fröhliches Grinsen könnte man auch aus tausend Meter Entfernung sehen. Ich habe fast ein bisschen Angst, dass er sich aus dem Fenster stürzt, so weit wie er sich hinausgelehnt hat. Seine Eltern hätten ein Gitter anbringen sollen...
Kopfschüttelnd sperre ich den Ford meiner Mutter ab und trabe auf die andere Straßenseite, zur schneeweißen Haustür, die mit einem ekelhaften Surren aufgeht.
Gänsehaut überzieht meine Arme und das kommt nicht vom beißenden Wind.
Dieses Geräusch bringt mich irgendwann noch um, das oder Clive...
„Mary!", schrillt es durchs Treppenhaus. Ich frage mich, ob sich jemals jemand über Adam beschwert hat...
Er klingt wie dieser stockschwule Modedesigner im Fernsehen, den ich letztens gesehen habe und unfassbar süß fand. Er hat jedes Klischee erfüllt als er in seiner schwarz-weißen Kunstpelz-Bomberjacke vor der Kamera aufgekreuzt ist, die Lippen voller rosa Gloss und die langen Fingernägel waren pechschwarz lackiert. Seine Augen haben heller als die Sonne gestrahlt.
Adam ist aber nicht schwul, obwohl ich oft genug den Eindruck habe. Nein, mein bester Freund könnte im Grunde der Zwillingsbruder von Barney Stinson aus „How i met your mother" sein.
Meine größte Angst ist, dass ich irgendwann eine Liste finde, auf der Frauennamen stehen. Frauen, mit denen Adam schon geschlafen habe.
Obwohl... ich glaube das wäre mittlerweile ein Buch. Adam ist dreiundzwanzig, bald vierundzwanzig, hatte noch keine feste Freundin und ich weiß nicht, warum ich mit ihm befreundet bin. Manchmal habe ich das Gefühl Frauen sind für ihn wie Socken, einmal an und weg.
Ich schätze ich bin eine Ausnahme.
Als ich vor ihm stehe mustert er mich kritisch. „Du siehst scheiße aus."
„Danke für die nette Begrüßung, ich bin für dich ja gerade nur eine halbe Stunde gefahren.", seufze ich und lasse mich von ihm in eine Teddybären Umarmung ziehen. Überall wo man ihn berührt sind Muskeln.
„Gerne. Ich hab dich vermisst."
„Ich dich nicht."
„Jetzt bist du aber zu freundlich.", grinst er und schiebt mich förmlich in seine Wohnung, als wäre ich nicht von selbst hinein gegangen.
Adam ist manchmal... besonders. Adam eben.
Und Adam erinnert mich daran mich selbst zu korrigieren. Es gibt noch einen Namen für mich: Mariechen beziehungsweise Rosemariechen.
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Clive | Original | √
Roman pour AdolescentsRosemary Adams führt eigentlich ein Bilderbuchleben. Eine glückliche Familie, zwei beste Freundinnen, die für sie durchs Feuer gehen würden und eine Leidenschaft für Kunst, die ihre Welt in Farbe taucht. Es fehlt nur noch der Traumprinz, um das letz...