Loving you is like breathing... How can I stop
Song: One Call away – Charlie Puth
Ich schätze ich bin gespannter als ein Flitzebogen, so nervös wie ich auf dem Asphalt herum tripple, ohne mich wirklich von der Stelle zu bewegen.
Verdammt es ist eiskalt! Wo bleiben meine sogenannten besten Freunde? Wenn die Beiden noch länger brauchen, dann haben sie bald keine Dritte mehr im Bunde, sondern einen starren Eisklotz.
Es fühlt sich so an, als wäre es eine Ewigkeit her, seit wir zusammen etwas unternommen haben. Ich glaube das letzte Mal war vor eineinhalb Monaten. Wir waren bei Linda, haben uns in ihr Ein-Meter-Vierzig Bett gequetscht und eine Folge 'Vampire Diaries' nach der anderen geguckt, als wären es Drei Minuten MakeUp-Tutorials von YouTube. Ich erinnere mich, wie kaputt ich am nächsten Tag war und das nicht nur wegen Lindas Körper, der mich übel als Seitenschläferkissen missbraucht hat.
An diesem Abend haben wir festgestellt – zum einhunderttausendsten Mal, dass Ein-Meter-Vierzig viel zu klein für drei Menschen ist und Linda definitiv ein größeres Bett braucht.
Linda ist Candice und mir sowieso noch eine ganze Menge Erklärungen schuldig. Es fällt mir immer noch schwer nachzuvollziehen, wie Linda das mit Josh vor uns geheim halten konnte - oder gar wollte...
Vielleicht hat sie es gar nicht vor UNS, sondern nur vor mir geheim gehalten? Und vielleicht hat sie es mir gar nicht verschwiegen, sondern ich war zu beschäftigt mit mir selbst, um etwas zu bemerken oder habe Linda einmal vor den Kopf gestoßen, als sie mit mir darüber reden wollte? Oh Gott..
Ich schlucke hart. Bitte nicht! Mit einem Mal komme ich mir miserabel vor. In letzter Zeit war ich wirklich extrem egozentrisch... Gar nicht mal absichtlich.
In letzter Zeit war ich alles andere als eine gute Freundin. Heuchlerin...
Genau das passiert, wenn ich alleine hier draußen auf Linda und Candice warten muss. Ich habe Zeit über mein fragliches Verhalten nachzudenken. Gott... wie konnte ich es soweit kommen lassen. Am liebsten würde ich es Clive in seine Riesentreter schieben... - noch so etwas an ihm, dass nicht perfekt ist.
Unweigerlich muss ich bei dem Gedanken an Clives Füße grinsen. Ganz gleich, ob ich mich wegen meiner Freundinnen schlecht fühle.
„Denkst du an mich, oder warum grinst du so?"
Ertappt schrecke ich zusammen. Ich blicke ihn regelrecht panisch an und versuche so viel wie möglich von meinem Gesicht im Schal zu verstecken, aber Clive weiß sicher, dass die Farbe meiner Wangen mit roten Rosen nur zu gerne konkurriert.
Wieder schlucke ich, diesmal aber nicht wegen meines schlechten Gewissens, sondern weil er tatsächlich recht hat. Ich habe gerade wirklich seinetwegen gelächelt und das ist... eigenartig.
Ein Schauder überkommt mich.
„Was? Nein, ich, ähm..."
„Schon klar... Sebastian?"
Eine Sekunde lang mustere ich Clives Ausdruck - er wirkt leer. „Genau!"
Dann grinst er spöttisch, aber der Spott erreicht nicht wie sonst seine Augen, vielleicht hat er ja doch so etwas wie Empathie dafür übrig - ihm geht es mit Maddie doch genauso.
Trotzdem könnte ich mich dafür ohrfeigen. Natürlich ist es mir lieber, wenn er glaubt ich würde Sebastian anschmachten, doch selbst das ist mir unangenehm. Ich schätze das wäre es jedem.
„Was machst du überhaupt hier, stalkst du mich?"
Clive verzieht eine Augenbraue und blinzelt mich misstrauisch an. „Versuchst du witzig zu sein?" Seine Stimme klingt ein wenig belustigt, aber vorsichtig, als wüsste er nicht, ob er mir trauen kann – wie ein scheues Reh.
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Clive | Original | √
Teen FictionRosemary Adams führt eigentlich ein Bilderbuchleben. Eine glückliche Familie, zwei beste Freundinnen, die für sie durchs Feuer gehen würden und eine Leidenschaft für Kunst, die ihre Welt in Farbe taucht. Es fehlt nur noch der Traumprinz, um das letz...