I would rather die of passion than of boredom. ~ Van Gogh
Lied ~ "Don't stop beliving" by Journey// Cover by Anthem Lights
Kunst.
Der einzige Kurs, für den man zwei Stunden länger in der Schule bleiben muss als alle anderen, wenn man ihn als Hauptfach genommen hat: Zwei Stunden am Montag – Theorie und „Kunst-Kunde" – und die angenehmeren zwei am Donnerstag – Malen und Projektarbeit.
Ich bereue es keine Sekunde.
Der bloße Gedanke an gestern lässt Schmetterlinge in meinem Bauch umherflattern. Natürlich war das alles nur freundschaftlich, aber allein das fühlt sich schon unbeschreiblich schön an und zaubert mir ein breites Grinsen ins Gesicht.
Außerdem kann ich nicht fassen, dass ich mich gestern noch gewehrt habe, zum Footballtraining zu kommen – die Diskussion auf der Heimfahrt war filmreif. Clive beharrt auf „Ja", ich protestiere mit „Nein", am Ende standen wir zehn Minuten vor meinem Haus und haben uns angeschrien, sodass Mrs. Bloom uns einen verstörten Blick durch die Scheibe zugeworfen hat, als sie mit Baxter vorbeispaziert ist.
Und offensichtlich hat Clive gewonnen, nicht zuletzt, weil ich keine Lust mehr hatte mit ihm in einem Auto zu sitzen und, weil er mir versprochen hat ein Stück von Elizas Apfelkuchen mitzunehmen.
Es war fast schon klar, dass er mir keines mitgenommen hat, sondern mit einem spitzen Grinsen gemeint hat, ich würde es erst danach bekommen.
Und jetzt sitze ich hier auf der Tribüne, starre Sebastian fast pausenlos an - ein Glück spielen er und Clive nah beieinander, sodass es nicht wie eine Neonreklame auffällt – und telefoniere nebenbei mit Isabelle, meiner Cousine.
Ich liebe sie wie eine große Schwester und könnte immer wieder darüber heulen, dass sie irgendwo in Washington wohnt. Sie ist mit Abstand meine Lieblingscousine, obwohl das auch nicht schwer wäre, wenn man bedenkt, dass es sonst nur noch Mary gibt...
Tante Giselle vererbt schlichtweg gute Gene, zuerst Isi, dann Jake... Ihr gegenüber kann ich mich nicht im Geringsten beschweren, anders als bei Onkel Damien.
Es ist mir ein unlösbares Rätsel, wie er Beth heiraten konnte... Wie die Mutter so die Tochter, bei Mary und Tante Beth trifft das zu einhundert Prozent zu.
„Tante Val wird ausflippen.", stellt sie amüsiert fest und ich muss vor Galgenhumor ebenfalls leicht Grinsen.
Mit Isi fühlt man sich immer besser. Sie hat zwar einen trockenen Humor, aber dafür liebe ich sie. Sobald ich mit ihr spreche, muss ich über meine Dummheiten lachen.
Eben noch hatte ich ihr ausführlich über die zwei Kunststunden berichtet und erzählt, wie schön Sebastian und ich uns über die Kunst des Sonnenaufgangs oder -untergangs-Malen unterhalten haben, wie entspannt und leicht es war. Überhaupt nicht peinlich oder gezwungen und wir haben verstanden, was der andere gemeint hat. Danach habe ich ihr die Sache mit Clive gebeichtet.
„Was wäre denn besser, ihr vorgaukeln, mit ihm zusammen zu sein oder ihr die Wahrheit sagen?"
„Naja, erstmal müssen sie euch das nachweisen, dass ihr nicht NUR Freunde seid. Dann... ich schätze deine Mom reißt dir den Kopf ab, wenn sie die Wahrheit erfährt."
Ich seufze. „Ich bin dumm, was?"
„Ein bisschen, aber ich hab dich lieb. Und ich hatte Clive nicht so schlimm in Erinnerung."
„Er wurde schlimmer...", brumme ich.
Es gibt Augenblicke in unserem Leben, die wir gerne vorhergesehen hätten oder zumindest einen Anruf bekommen hätten, dass sie an jenem Tag um diese Zeit passieren.
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Clive | Original | √
Teen FictionRosemary Adams führt eigentlich ein Bilderbuchleben. Eine glückliche Familie, zwei beste Freundinnen, die für sie durchs Feuer gehen würden und eine Leidenschaft für Kunst, die ihre Welt in Farbe taucht. Es fehlt nur noch der Traumprinz, um das letz...