Sie waren wieder vereint. Percy, Annabeth, Jason, Piper, Reyna, Hylla, Leo, Calypso, Frank, Hazel, Grover, Thalia, Nico, Will. Sie starrten einander wortlos an. Es war ersichtlich, dass sich einiges getan hatte. Percy und Annabeth neckten sich nun mehr liebevoll als wettbewerbsmäßig. Jason hatte einen Arm um Piper gelegt. Leo und Calypso grinsten breit, während sie Arm in Arm standen und sich gegenseitig schubsten. Frank berührte zaghaft Hazels Hand und sie lächelte und nahm seine. Nico und Will hielten Händchen, als wären sie aneinander festgewachsen. Plötzlich hörte man ein Würgen hinter ihnen. "Ernsthaft?" Scheinbar konnten Pegasi würgen oder zumindest das Geräusch sehr treffend nachmachen. Mrs O'Leary schleckte bereits begeistert Hyllas Gesicht ab, während Ella schüchtern neben Blackjack stand, der alle mit etwas wie einem vorwurfsvollen Blick musterte. "Seid ihr jetzt alle zusammen? Und ich hab es verpasst? Frechheit!"
Überraschenderweise war es Nico, der grinsend die Augen verdrehte und sagte: "Ach, hör auf, Blackjack."
Eine kurze Pause entstand. "Und jetzt?", fragte Calypso.
Niemand wusste eine Antwort. Sie standen hier in diesem leeren Raum, umgeben von nichts als grellem Weiß. Annabeth hatte spekuliert, dass es irgendeine Art von Nachleben war, war jedoch auf heftigen Protest gestoßen. ("Soll das heißen, wir sind tot? Dabei haben wir uns solche Mühe gegeben, zu überleben!") Nun tauschten sie Informationen aus. Blackjack erzählte, was Grimm, die Schachfigur, ihnen erzählt hatte. Darauf folgte Schweigen. "Heißt das, wie müssen hier bleiben?", fragte Hazel die Frage, die allen durch die Kopf ging.
"Finden wir es heraus", beschloss Nico. Er sah zur Decke hinauf und brüllte: "GRIMM! Bist du noch da?"
"Ja", die Stimme klang säuerlich. "Aber ich bin nicht mehr als ein Schatten."
"Gut. Wir sind also frei von dir?"
"Jaaa..."
"Und was sollen wir jetzt machen?"
"Ihr könnt jetzt euer Leben selbst bestimmen. Mit vereinten Kräften eure Welt wieder aufbauen und darin leben. Ihr müsst nur daran glauben. Aber entschuldigt mich, ich höre gleich auf zu existieren."
Ein leises Ploppen war zu hören. Das war es wohl mit Grimm. Begeisterung machte sich unter den Jugendlichen breit. "Wir sind frei!"
"Wir können über unser Leben bestimmen!"
"Wie können die Welt neu aufbauen!"
"Aber wie?" Die Frage, die Thalia gestellt hatte, hing im Raum wie eine Gewitterwolke. Niemand wusste eine Antwort. Dann kam Calypso eine Idee. "Er sagte, wie müssen nur daran glauben. Also machen wir das. Denkt alle an euer zuhause, denkt an die Welt, den Wald, die Häuser die Menschen. Denkt daran so fest ihr könnt."
Und so taten sie es. Sie hatten alle die Augen fest zugekniffen. Erst als Mrs O'Leary begeistert bellte, öffneten sie sie wieder und sahen das Unglaubliche. Wie mit feinen Pinselstrichen entstand der Wald um sie herum wieder. Bäume, Wege, Vögel, Himmel, Wolken, alles tauchte aus dem Nichts auf. Nach einiger Zeit standen sie wieder vor den Ruinen von Grimms Haus. "Wir sind wieder da!", jubelte Grover.
Alle fielen in seinen Jubel ein. Bald fielen sie sich gegenseitig in die Arme und lachten. Nach einer Weile hatten sie sich wieder beruhigt. "Und was habt ihr jetzt vor?", fragte Reyna. Niemand wusste eine Antwort.
"Was ist, wenn wir zusammen bleiben?", schlug Leo vor. "Wir bauen dieses Haus wieder auf und ziehen alle zusammen?"
Diese Idee schien allen zu gefallen.Noch am selben Tag hatten sie begonnen, brauchbare Teile aus dem Schutthaufen zu suchen, Material zu sammeln und Pläne zu zeichnen. Am Abend hatten sie an einem Lagerfeuer Wild gegessen, das Frank und Thalia erlegt hatten. Nun hatten sie sich alle zusammen ein Lager gebaut und sahen zum Sternenhimmel hinauf. "Ich weiß nicht, aber am Ende ist das hier doch das beste, das mir je passiert ist", sagte Percy.
Zustimmendes Murmeln war die Antwort. "Danke", sagte plötzlich Nico laut.
"Wofür? An wen war das gerichtet?", fragte Hazel.
"Ich weiß auch nicht. Vielleicht gibt es da draußen jemanden oder etwas, der oder das das alles steuert."
Kurz war es still.
"Nein", sagte Will. "Ich glaube, alles gute, das passiert ist, haben wir uns selbst zu verdanken."
Nico drehte sich zu ihm hinüber und lächelte glücklich. Die beiden küssten sich. "Ich glaube, Grimms Plan ist mehr als nur auf eine Art schief gelaufen", lachte Calypso. "Er hat uns nicht nur nicht umgebracht, sondern uns auch noch glücklich gemacht."
"Dann müssen wir uns wohl bei Grimm bedanken", stellte Leo fest.
Und so lagen in dieser Nacht 14 Jugendliche, ein Pegasus, eine Harpyie und eine Höllenhündin in einem Schutthaufen und brüllten ihren Dank an eine tote Macht in den Himmel.
Denn Märchen sind schön und gut, aber nichts ist so gut, wie sein Leben selbst erzählen zu dürfen, mit den richtigen Menschen und ohne Probleme. Das ist Freiheit.Tatsächlich ist das das Ende der Fanfiction. Es folgt noch ein Nachwort.
Eure
Luna_Levesque
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Helden des Märchenwaldes
FanfictionHelden des Olymp/ Alternative Universe Im Märchenwald ist immer viel los - doch was wenn unsere geliebten Helden des Olymp die Rollen einiger Märchenfiguren einnehmen? Nehmen die Geschichten dann noch den selben Lauf? Und können sie den Wald auch vo...